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Wie die Zeit vergeht, jetzt bin ich schon wieder mehr als sechs Wochen in Peru, wo ich am 23. August auch meinen Geburtstag feierte. Jedoch ohne grosser Party, dafür war ich zum ersten Mal in meinem Leben im Kasino. Hat echt Spass gemacht, auch wenn trotz anfänglichem Glück am Ende die 20 Soles (ca. 5 Euro) dann doch weg waren. Dafür gab es zwei Whiskey und einen Teller Nudeln gratis... Danach sind wir dann noch in eine Bar mit Live-Musik und haben bei ein paar Bierchen einen schönen Abend verbracht.
Nach dem ersten Monat in Arequipa war mal wieder Zeit für eine kleine Tour. Am Dienstag, 26. August - Anns Geburtstag - nutzten wir die Gelegenheit, da Ann ein paar freie Tage in der Uni hatte. Zunächst jedoch feierten wir ihren 25. Geburtstag mit der Familie, einem Kuchen und "Happy Birthday" auf Englisch, Spanisch und Deutsch. Lustig wars auf jeden Fall! Am Abend dann nahmen wir den Bus nach Cusco und dort stiegen wir direkt in einen anderen Bus um, der uns in Richtung Quillabamba bringen sollte. Quillabamba liegt noch in der Region Cusco, allerdings (mindestens!) sechs Stunden von Cusco entfernt und nur noch auf 1068 Metern Höhe (Cusco 3400 Meter). Damit gehört die 20000-Einwohner-Stadt offiziell schon zum Selva-Gebiet (Selva ist der Dschungel, der mehr als 60 Prozent Perus umfasst). Doch an diesem Tag fuhren wir nicht bis nach Quillabamba durch sondern stiegen in Santa María aus, von wo aus wir über Santa Teresa zur Hidroelélectrica fuhren. Von diesem Kraftwerk aus gibt es am Nachmittag einen Personenzug, der nach Aguas Calientes am Fusse von Machu Picchu bringt. Zwar musste ich als Tourist mehr als vier Mal soviel zahlen wie Peruaner (acht Dollar), aber diese Rute nach Machu Picchu ist noch immer um Längen billiger (dafür etwas "abenteuerlicher") als der Zug von Cusco. Wir liehen uns in Aguas Calientes ein Zelt und campierten direkt am Urubamba-Fluss, von wo aus wir am Donnerstagmorgen um 4.30 Uhr zu den Ruinen von Machu Picchu wanderten. Nach etwa einer Stunde und 1700 steilen Stufen waren wir in den Ruinen, wo wir zunächst den Sonnenaufgang genossen und uns dann in Ruhe alles anschauten. Wie schon im vergangenen Jahr gesagt: Dieser Platz ist wirklich etwas besonderes, hat eine besondere Magie und Ausstrahlung und gehört auf jeden Fall zu den Flecken, die man gesehen haben sollte.
Gegen Mittag sind wir dann wieder nach Aguas Calientes zurückgefahren, von wo aus wir mit Zug und Combi direkt nach Quillabamba fuhren. Da es zwischen Santa Teresa und Quillabamba nur eine Staubpiste gibt und der Combi nicht wirklich gemütlich ist, kamen wir unglaublich dreckig und müde dort an. Doch nach einer Dusche und einem kurzen Nickerchen schauten wir uns noch ein wenig den Ort an, der zwar kaum eine Sehenswürdigkeit bietet aber dennoch seinen eigenen Reiz hat. Vor allem das tropische Klima ist sehr angenehm. Am Freitag morgen schlichen wir uns mit einer kleinen Lüge ("Man hat uns eingeladen") in die Kaffee-Fabrik Cocla. Quillabamba ist nämlich auch berühmt für seinen Kaffee. In der Fabrik gab es gerade eine Zeremonie, bei der Mitglieder der Firma geehrt wurden. Uns wurde ständig frisch Kaffee und Kuchen gereicht, ansonsten war die Sache jedoch recht dürftig und richtig besichtigen konnten wir die Fabrik nicht.
Also haben wir uns entschieden, einen Ausflug zu den "Siete Tinajas" zu machen, einem kleinen Wasserfall, der den Fels ausgewaschen und geformt hat. Wir hatten dort viel Spass, es war eine Art Kletterspiel, um nach ganz oben zu gelangen und die tolle Sicht zu geniessen. Abwärts gings dann nur noch mit Seil. War zwar nicht wirklich gefährlich, war aber trotzdem spannend. Danach sind wir dann noch ins kleine Dorf Echarate gefahren, das jedoch nicht wirklich was bot ausser Ruhe und Abgeschiedenheit. Leider hatten wir nicht die Zeit, noch weiter runter in die Selva zu fahren, wo es tolle Flecken zu besichtigen und zu erleben gibt. Es ist sogar möglich von Quillabamba aus über die Flüsse Urubamba und Ucayali bis nach Pucallpa und später nach Iquitos und zum Amazonas zu gelangen. Das jedoch geht ab einem bestimmten Punkt nur noch per Boot und dauert einige Tage. Irgendwann vielleicht...
Am Samstag frühstückten wir gut und machten uns dann auf den Weg zurück nach Cusco, um noch einen Tag in meiner "dritten Heimat" nach Maibach und Arequipa zu haben. Abend trafen wir uns mit Alex, den ich noch vom letzten Jahr kenne und seiner Freundin Indira auf ein Bierchen und ein wenig Live-Musik, die es beinahe in jeder Bar gibt. Wir sprachen ein wenig über die "alte Zeit" und amüsierten uns über die schräge Band. Am Sonntag frühstückten wir mal wieder "Adobo Cusqueño", ein traditionelles Frühstück, das ein Brocken Fleisch in fettiger Sosse mit Zwiebeln und einem Rocoto (Art scharfe Paprika --> siehe Fotos) ist. Also alles andere, was man sich eigentlich unter einem Frühstück vorstellt. Adobo gibt es in Arequipa auch, doch etwas anders (und leckerer) zubereitet. Danach hatten wir erst mal keinen Hunger mehr und schlenderten einfach nur gemütlich durch die Stadt, hier einen Kaffee, dort ein Eis. Am Abend, vor der Abfahrt nach Arequipa, gingen wir dann wieder Essen - in die beste Pizzeria Cuscos oder ganz Perus. Ein kleiner Laden für höchstens 20 Personen mit Holzofen und netten Besitzern - muy rico!
Und danach ging es wieder zurück nach Arequipa, wo nun der Ernst des Lebens wieder beginnt. Aber es gibt noch viel zu entdecken, selbst hier in der Stadt und in der Umgebung...
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