Profile
Blog
Photos
Videos
Vier Tage aus der Welt
Am vergangenen Wochenende war ich wie angekündigt im Dschungel Perus unterwegs. Erstes Fazit: Klasse!! Los gings am Freitag früh von Cusco nach Puerto Maldonado. Der erste Schock schon beim Aussteigen aus dem Flieger: Die Hitze (35 Grad) und vor allem die sehr sehr hohe Luftfeuchtigkeit zwang mich direkt, die Hälfte meiner Hose abzutrennen (hat natürlich einen Reissverschluss). Der untere Teil konnte die Tage im Dschungel auch getrost im Rucksack verbringen. Von Puerto Maldonado ging es im Boot etwa 30 km (1,5 Stunden) auf dem Madre de Dios - einem der grössten Nebenflüsse des Amazonas - bis zu unserer Lodge, wo nach einem kurzen Mittagessen sofort Programm anstand. Es ging zur Monkey Island direkt gegenüber, wo der erste Kontakt mit dem Dschungel stattfand. Obendrein gibt es dort viele kleine Äffchen, die auch nicht davor halt machen, den Touris auf die Schulter zu springen und natürlich ganz heiss auf die Bananen sind, die der Guide mitbringt. Der zweite Tag begann früh - um sechs Uhr ging es los, tiefer in den Regenwald hinein. Nach einer kurzen Bootsfahrt, einer Stunde Fussmarsch, eineinhalb Stunden im Kajak machte der Regenwald seinem Namen alle Ehre: Es begann wie aus Eimern zu schütten. Doch gerade das machte den Rest des Weges erst aus. Gut, dass wir vorher Gummistiefel bekommen hatten. Im strömenden Regen (die Kameras konnten wir zum Glück rechtzeitig in Sicherheit bringen) kämpften wir uns bis zu einem kleinen See vor, auf dem wir etwa eine Stunde im Kajak verbrachten (natürlich mit Eimer, um das Wasser aus dem Boot zu bekommen). Anschliessend ging es in einem Zwei-Stunden-Marsch durch den richtig aufgeweichten Boden zurück zum Madre de Dios. Von oben war es mittlerweile auch trocken. Abgekämpft und vor allem hungrig, nass und müde kamen wir wieder in der Lodge an. Wir, das ist meine Gruppe, die im Wesentlichen aus einem Australier, einem US-Pärchen und mir bestand, was sich als absoluter Glücksfall herausstellte, da wir eine Menge Spass zusammen hatten. Dazu hatten wir Glück mit unserem Guide Rafael, der im Urwald aufgewachsen ist und über ein Wissen verfügt, das in keiner Bibliothek zu finden ist. Dies kam uns auch am Abend zu Gute, als wir auf Kaiman-Pirsch gingen und tatsächlich zwei Kreaturen fanden. Während der erste noch fliehen konnte, war Rafael beim zweiten Versuch schnell genug und fing den Kaiman ein und reichte ihn in der Gruppe herum. Nur sollten wir nachher nichts davon erzählen, besonders nicht davon, dass uns der Kaiman einmal kurz entwischt ist und einen kleinen Schrecken im Boot ausgelöst hat. Der letzte Tag war entspannender, aber nicht weniger interessant. Zunächst ging es einen Seitenarm des Madre de Dios zum Fischen, was jedoch nicht wirklich von Erfolg gekrönt war. Danach durften wir uns so richtig austoben - mit einem Schlammbad und anschliessender Schwimm-Session mitten im Fluss. Wie schön es doch ist, nochmal Kind zu sein... Leicht beunruhigend war lediglich die Tatsache, dass wir am Abend vorher noch an ähnlicher Stelle im Fluss Kaimane geärgert hatten - doch wir hatten ja Rafael, der uns erklärte, dass nichts passieren kann. Am Nachmittag ging es in den botanischen Garten der Lodge, wo uns Rafael die Bedeutung und Wirkung der verschiedensten Pflanzen eindrucksvoll und mit Hingabe schilderte und uns auch die vibrierende Wirkund von hunderten von Ameisen auf der Haut demonstrierte. Nach dem Abendessen wendeten wir Rafaels wissen gleich an - indem er uns spezielle Mixturen aus Rum und verschiedenen Wurzeln zauberte. Wenn die Sachen wirken, dürfte ich also nun nicht mehr krank werden... Am nächsten Morgen war der Trip leider viel zu früh schon zu Ende. Mit dem Australier und den beiden Amerikanern liess ich den Tag bei einer Runde Meerschweinchen in Cusco ausklingen. Jetzt geht es auf in den Endspurt des Sprachkurses in Cusco......Hasta luego,Matze
- comments