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Hola und Bienvenidos zur Fortsetzung des Peru-Blogs. Seit dem 20. März bin ich jetzt also nach Flug über Madrid nach Lima wieder in Peru. Ann hat mich am Flughafen abgeholt und wir sind dann erst mal zu der kleinen, gemütlichen Unterkunft gefahren, die allerdings ein gutes Stück ausserhalb des Zentrums lag. Nach dem Frühstück sind wir dann in die Stadt gefahren, um Bustickets für die kleine Reise in den Urwald zu kaufen. Dabei haben wir uns eigentlich beide immer wieder aufs Neue erschrocken, wie hässlich doch Lima ist. Diese Stadt ist mit Moloch wirklich noch gut beschrieben. So laut, so gefährlich und so unglaublich dreckig ist diese Stadt. Naja, ist ja auch irgendwo kein Wunder, wohnen doch im Grossraum beinahe 10 Millionen Menschen, teilweise in ärmlichsten Verhältnissen. Wir waren auf jeden Fall froh, am zweiten Tag früh aus Lima herauszukommen. Fahrtziel war Huànuco, eine Stadt, die weder so richtig zum Hochland noch zum Urwald gehört. Zunächst ging es von Lima in Richung La Oroya. Dabei überwand der Bus innerhalb von wenigen Stunden und nur guten 150 Kilometern eine Höhe von fast 5000 Metern (!). Die Passstrasse liegt sogar noch ein paar Meter höher als der Mont Blanc und damit höher als jeder Punkt Europas. Erstaunlicherweise hatte niemand wirklich Probleme mit der Höhe, so dass wir gut gelaunt in La Oroya zu Mittag assen und uns auf die weitere Strecke machte, die durch ein früher doch sehr gefährliches Gebiet (Terrorismus!) führt, abseits der meisten Touristenströme. Nachdem wir denn in Huànuco auf etwa 2000 Metern angekommen waren, bemerkten wir zunächst natürlich den Unterschied der Luft - hier herrscht saubere Luft, die Atemwege wurden wieder frei und erholten sich langsam von Lima. Auch das Klima in Huànuco ist sehr gut, die Eiseskälte der hohen Andenregionen vergessen, die Hitze des Tieflands noch weit weg - einfach gut, um zwei Tage zu entspannen. Nachdem wir am Abend bei zwei, drei Bierchen und einer Pizza den weiteren Reiseverlauf planten, hatten wir am nächsten Tag Glück, Elias kennenzulernen. Er war bei unserer Stadtrundfahrt unser Guide und hat uns nicht nur jede Menge Interessantes über sein Huànuco berichtet, er besuchte am Nachmittag auch noch ein kleines Anden-Dorf (Churubamba), in dessen Nähe kürzlich bei Ausgrabungen Mumien gefunden wurden, die man sich derzeit noch nicht wirklich erklären kann. Er zeigte uns auch die Ruinen von Kotosh, die aus der Präinka-Zeit stammen, aber noch einigermassen gut erhalten sind. Erfreulich in Huànuco war besonders, dass die Leute sehr herzlich sind und wir so ziemlich die einzigen Touristen waren, obwohl ja gerade Hochsaison ist. Am Tag danach fuhren wir auch noch mit Elias und seinem kleinen Taxi von Huànuco nach Tingo Marìa. Zunächst steigt die Strasse nochmal an, ehe sie nach einem kleinen Tunnel steil zum Tiefland hin abfällt. Meter um Meter gräbt sich die Strasse weiter nach unten und die Temperatur steigt merklich. Tingo Marìa selbst liegt nur noch auf etwa 600 Metern und ist schon um einiges wärmer wie Huànuco, doch noch erträglich. Das kleine Städtchen wird auch die "Bella Durmiente", die schlafende Schönheit, genannt, weil im Hintergrund einige Berge wie eine schlafende Frau geformt sind. In Tingo Marìa hat uns Elias erst einmal alles gezeigt, was wir sehen mussten. Zum einen die "Cueva de las Lechuzas", die Eulen-Höhle, die sich tief in den Fels gräbt und stockfinster ist. Gut, dass wir unsere Taschenlampe dabeihatten. In der Höhle wimmelte es nur so von Fledermäusen, aber auch alle möglichen Frösche (bis zu 60 Zentimeter!) und Krabbeltier macht die Tour schon etwas spannend. Zum anderen waren wir am Wasserfall "Santa Carmen", wo wir uns nach einer kurzen Wanderung durch den Hoch-Dschungel erfrischten. Dann fuhren wir noch zu einer Sammlung von Schlangen und anderem Urwald-Viechern und Elias erklärte uns viel. War also nicht nur super schön, sondern auch noch informativ. Am zweiten Tag in Tingo Marìa haben wir eher relaxt. Wir haben uns einen Motorroller gemietet und sind wie jeder hier mit dem Roller durch die Stadt und die nähere Umgebung gebraust. Mal hier nen kleinen Spaziergang gemacht, mal hier nen frischen Saft getrunken. Insgesamt haben wir uns ein klein wenig in dieses verträumte Städtchen verliebt, da es einfach seinen ganz eigenen Reiz und Charme hat. Dennoch sind wir dann am Freitag, 25. Juli, weitergefahren Richtung Pucallpa, die Metropole im Urwald, nur noch auf 200 Metern. Dort haben wir eine Drei-Tages-Tour in die Selva, den Urwald, gemacht. Doch dazu mehr demnächst....
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