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Das war eine durchwachsene Nacht, weil sich wohl irgendwie ein paar Plagegeister in den Bullie gemogelt haben und von mir ihren "Blutzoll" eingefordert haben.
Ich denke das war auch der Grund meines spätens Erwachens, weil gegen fünf Uhr morgens konnte ich wohl zwei davon abmurcksen und dann noch ein paar Stündchen in Ruhe weiterschlafen.
Also im Klartext saß ich erst um 09:00 Uhr mit einem FW to go und zwei kleinen Kokoskeksen in meinem Cockpit und habe die Triebwerke angelassen.
Knapp eine Stunde später traf ich dann auf den berühmten Stuart Highway, der von Adelaide in Südaustralien, über Alice Springs im Zentrum, bis Darwin an der Nordküste über 2000 Kilometer lang den Kontinent quasi "halbiert".
Parallel dazu durchläuft die einspurige Trasse des ebenfalls berühmten "Ghan" die gleiche Entfernung von Adelaide bis Darwin in knapp zwei Tagen. Dieser Zug ist eine australische Institution und bietet von normalen Großraumabteilen, bis zu Luxusschlafabteilen mit eigener Dusche etc. alle Möglichkeiten.
Also mit meinem "Luxusabteil" habe ich es heute zuerst mal bis zum besagten Stuart Highway in die Goldminenstadt Tennant Creek geschaft. Leider fielen die Minenführungen heute aus wegen zu geringer Teilnehmerzahl aus.
Es gibt dort ausserdem noch einen schönen Stausee mit Badesteg und Grillhütten, wo ich eine kleine Pause im Schatten gemacht habe.
Mir ist Tennenant Creek mit seinen hohen Sicherheitszäunen um alle Grundstücke und mit seinen vergitterten Schaufenstern irgendwie bedrückend vorgekommen.
Die Bevölkerungsmehrheit hier besteht aus Aboriginals und die schauen nicht gerade fröhlich und beschwingt in den Tag.
Trotz Kultur- und Kunstzentrum und Verwaltungsmitsprache (Hier ist ein Reservatsgebiet) sind die wirtschaftlichen Karten trotz
aller Zugeständnisse der australischen Regierung wahrscheinlich auch jetzt nicht viel besser gemischt für die Ureinwohner als seit je her.
Also ich wollte es mir hier nicht weiter gemütlich machen.
Der Spritpreis war hier zwar saftig (1,74 $ / pro Liter ), aber die nette, ältere Lady an der Kasse hat mir ganz unverhofft einen FW to go spendiert.
Mit dem flotten Spruch "no worries-honey - and have a nice day" wurde ich verabschiedet.
Einhundert Kilometer weiter südlich am Stuart Highway liegen sie dann: "The devils marbles" die "Murmeln des Teufels".
Das sind fast runde Felskugeln und Gebilde, die sich mitten in der Landschaft durch ungleichmäßige Erosion irgenwie so ergeben haben.
Ein paar Fotos davon lade ich gleich noch in's Online-Fotoalbum.
Ein paar gut gepflegten Wanderwegen quer durch die Murmellandschaft bin ich dann mit maximalem Sonnenschutz nachgetrottet und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Hier habe ich natürlich meine Speicherkarte mit vielen neuen MB's in Form von Schnappschüssen aufgebläht.
Da mir nach dieser anstrengenden Besichtigung der Magen etwas knurrte,
steuerte ich knapp 40 Kilometer weiter südlich ans Wycleffe Well Roadhouse heran und staunte wieder nicht schlecht. Erstens, floss der Fluß über die Zufahrtstrasse und verlangte meine äußerste Konzentration beim Durchfahren der Fluten.
Und zweitens war ich hier in der "UFO Hauptstadt Australiens", denn nirgendwo in Australien, und vielleicht sogar in der ganzen Welt, gab es mehr angebliche UFO Sichtungen als an diesem Fleck.
Dementsprechend verspielt war das ganze Roadhouse auch gestylt.
Welcome aliens, sage ich nur ....
Das Steaksandwich wurde mir von einem jungen chinesischem Koch serviert, der so gut wie kein englisch sprach, aber schon über fünf Jahre hier brutzelte. So viel zum Thema Integrationspolitik. Der Koch fand mein iPhone so toll, das er mir in knapp drei Minuten erklärte, daß er wartet bis das iPhone 5 herauskommt und sich dann so ein Ding kaufen wird. Es geht also auch ohne Englisch und mein Chinesisch reichte vollkommen aus um ihn gut zu verstehen.
Das Steaksandwich war übrigens Spitzenklasse - Danke, Hop Sing !
Jetzt kamen weitere 200 Kilometer Highway mit relativ wenig "Augenabwechslung" und ich beschloss nixht weiter bis Alice Springs weiterzufahren sondern mein Nachtlager am Ti Tree Roadhouse aufzuschlagen.
Der Spritpreis beträgt hier und heute stolze 1,95 $ je Liter, aber der Stellplatz unter Eukalyptusbäumen kostet nur 8 Dollar.
Und das sogar mit Swimmingpool im Garten und mit freilaufenden Pfauen.
Nach einer Runde im Pool, bei der ich immer auch ein Auge auf drei herumschwirrende Hornissen hatte,
habe ich dann bei einer Dose XXXX Gold "bananabenderbeer" meine weitgereiste Gitarre noch bis Sonnenuntergang gezupt.
"I'm a poor lonesome cowboy, far away from home..."
Im Roadhouse noch auf die Schnelle einen Burger und noch einen eiskalten Hopfentee "verinnerlicht"und früh in mein Luxusabteil um noch den "Blog for today" zu fabrizieren.
Hier heulen, oder eher jiffeln übrigens jetzt gerade die Dingos und die Hofhunde bellen wie irre zurück. Wildlife pur !
Diese Nacht wird hoffentlich nicht wieder eine für Blutspender.
good night
Gerd
- comments
Roman Supergeil Dein Blog Paps, ich freue mich jedes mal wenn ich den neuesten Post sehe. :-) Denk an Dich!
Knippy2nd On the road again! Hi Gerd. Hast Du schon den Digareedoo Kurs belegt? (oder wie man das schreibt!) Bin gespannt auf deine weiteren Blogs. Also. Bis dann in 250 km (oder so!)