Wer hätte gedacht, daß es nachts so richtig kalt hier wird ?

Gegen zwei Uhr heute nacht habe ich mir mal schnell den Jogginganzug übergezogen und dann gings einigermaßen.

Heute morgen bin ich dann mit Katzenwäsche und OHNE FW zwölf! Minuten nach dem Aufstehen, so gegen 06:30 Uhr schon auf den Highway gerollt und saß 200 Kilometer weiter südlich pünktlich um 08:30 im Mäckes von Alice Springs mit einem large FW am Frühstückstisch, allerdings ohne Frühstück, denn Egg McMuffin und Konsorten mag ich eher nicht.

Direkt danach habe ich beim Coles-Mart meine Überlebensbestände um knapp 30 Liter Trinkwasserflaschen, Müsliriegel, Reiscracker, Thunfisch, Cupnoodles etc. aufgestockt.

Ich bin zwar die nächsten zwei Nächte in Alice Springs im Hotel, aber danach geht es ja zum Uluru und zum Kings Canyon, mit insgesamt vier bis fünf Outbackübernachtungen.

Da muß der Junge doch genug für zum Essen haben !

Jetzt fehlen mir nur noch ein paar Dosen XXXX Gold und es kann losgehen.

Die nächtlichen Temperaturen hier im Glutkessel Australiens gehen momentan auf etwa 10 Grad herunter und können im Winter ( Juni bis August) sogar den Gefrierpunkt erreichen.

Tagsüber brennt der Stern allerdings sehr intensiv und ich laufe hier nur mit breitkrempigem Hut und SF Faktor 50+ auf den freien Hautpartien herum.

Nach meinen Einkäufen trug ich mein Bullie zuverlässig über die Ross River Road in die Eastern MacDonnell Range ( Das hat garnix mit dem Mäckes zu tun - glaubt mir )

Eine Hochebene die rechts und links von bizarren Felskämmen gesäumt ist und von wo interessante Trails zu den alten Felsmalereien der Aboriginals abzweigen.
Wie etwa in Emily Gap und Jessie Gap im gleichnamigen Naturreservat. Zum Üben für den Uluru habe ich dann heute auch schon mal einen kleineren heiligen Berg umrundet.

Nämlich den Corroboreee Rock, der wohl auch ein wichtiger Brocken für die Ureinwohner ist.

Die zwei geplanten Schluchten-Trails
sind leider wegen total verwüsteter Zufahrtswege ausgefallen ( 4WD-ONLY! Stand hier auf mannshohen Schildern) und so habe ich mich in einem trockenen Flußbett einfach mal auf eigene Faust ein wenig umgesehen.

Ergebnis war die Entdeckung eines Wild-Dromedars, das einfach grasend zwischen den Eukalyptusbäumen stand und auch noch kauend zu mir herüberschaute. Das war schon ein mächtig großes Exemplar (bestimmt ein Männchen...) und als ich so auf 30 Meter an dem Knaben herangetreten bin, kam er dann ca. 5 Schritte auf mich zu und sah nicht mehr ganz so erfreut aus.
FAKT Nr. 1:
Ich stand ja noch im sandigen Flußbett und die nächsten großen Eukalyptusbäume zum Dahinterverstecken waren ca. 20 Meter weg.
FAKT Nr. 2:
Diese Tiere sind auf weichem Sand ja ziemlich schnell.

Na ja, ich bin dann mal umgekehrt ...

Am Ende der Ross River Road liegt das Ross River Resort, in dem ich eigentlich gedachte noch eine Outdoor-Bibbernacht zu verbringen.

Bei näherer in Augenscheinnahme des "Resorts", war aber kein Mensch zu sehen und in einer Geisterstadt mitten in der Wildnis, allein bei Kälte und heulenden Dingos beschloss ich - ganz das Weichei - lieber doch in "The Alice"
zu logieren.

Also zurück durch das imposante Felsengebiet nach Alice Springs und dort ins Hotel mit Swimmingpool, Riesenbett und allem Pipapo.

Man gönnt sich ja sonst nix.

Mein Rundgang durch Alice Springs am Abend war trotz einem leckeren Bierchen aber eher ernüchternd. Ein paar Restaurants und Pubs waren zwar geöffnet, aber nur spärlich besucht.

Und eine ziemlich große Anzahl Aboriginals liefen, bzw. torkelten alkoholisiert über die Straßen.

Sorry, aber so ist es ...

Ich habe mich dann nach einem weiteren Absacker an der Hotelbar in meine Suite verdrückt und mich bis eben noch ein bischen inhaltlich für die morgige Tour vorbereitet.

Es geht in die Western MacDonnell Ranges, wo es von Schluchten nur so wimmeln soll. Hoffentlich sind die Zufahrtswege passierbar.

Ich werde berichten

good nite fellows

Gerd