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Die ersten zwei Wochen von vier Wochen als Volontärin in der Schule Presidente Alessandri sind vorbei und das Unterrichten macht mir super viel Spaß!
Zur Schule:
Die Presidente Alessandri School ist eine reine Jungenschule. Sie hat ungefähr 1200 Schüler die jeweils mit 40-45 Schülern auf eine Klasse aufgeteilt sind, da es nur Jungs sind herrscht zwischenzeitlich mal ziemlich viel Chaos und auch das Lernen in den großen Gruppen scheint nicht sehr effektiv...
Da die Schule ein Colegio ist, werden hier Kinder vom Kindergarten bis zum letzten Schuljahr unterrichtet, dh ca 6-19 Jahre.
Am ersten Tag bin ich nur mit den Lehrern mitgegangen und habe erstmal erstaunt zugeguckt wie Unterricht hier gemacht wird. Geschockt bin ich über das Desinteresse vieler Schüler.
Diese Schüler gibt's natürlich auch zu Hause aber manche haben während des Unterrichts ihre Kopfhörer im Ohr, laufen durch die Klasse, unterhalten sich lautstark, schreien rum etc.
Das ganze Problem bei der Sache ist die größe der Klassen. Man kann sich ja schon bei 30 Schülern nicht auf alle konzentrieren aber 45 ist dann doch einfach viel zu viel.
Das Lehrerkollegium ist sehr nett und vorallem die Englischlehrer sind sehr dankbar für meine Arbeit mit den Kindern/Jugendlichen.
Die Schule beginnt morgens um 8Uhr, da ich aber etwas weiter weg wohne muss ich um 6Uhr aufstehen und um 7Uhr aus dem Haus. Dann heißt es erstmal 15Min zur Bahn laufen, 5 Stationen Bahn fahren und dann in einen Bus für 20Min umsteigen. Das komplizierte am Bus fahren hier ist, die Stationen werden nicht angesagt also muss man sich irgendeinen Punkt merken der in der Nähe der Haltestelle ist, etwas kompliziert in den ersten Tagen.
Montags, Dienstags und Donnerstags habe ich, natürlich mit Pausen zwischendurch, 10Stunden. Der Unterricht startet an diesen Tagen morgens um 8Uhr bis um 17Uhr.
Freitags und Mittwochs ist dann aber um 14Uhr schluss.
An meinem zweiten Tag habe ich direkt angefangen selber zu unterrichten, für mich erstmal ein komisches Gefühl weil ich das so noch nie gemacht habe. Es sind zwar immer nur 6 Schüler die ich aus jeder Klasse in die Bibliothek geschickt bekomme, aber für den Anfang reicht das auch erstmal. Das schwierige für mich ist das Gespräch am laufen zu halten. Da viele es nicht gewohnt sind Englisch zu sprechen, da sie eher nur die Grammatik im Unterricht lernen, daher mache ich eher selten Grammatik mit den Schülern sondern eher eine Art 'conversation class'.
Die kleineren beschreiben Bilder, erzählen über ihre Hobbys, Familien etc und mit den größeren spiele ich Personenraten, was wirklich hilft sie ans reden zu bekommen. Und wenn eine Gruppe mal wirklich garnicht reden will, dann spricht man am besten Fußball an, da fährt fast jeder drauf ab und wenn ich dann auch noch erzähle das ich in Düsseldorf ins Stadion gehe und Fußball mag sind alle ganz hin und weg.
Die erste Woche bestand nur aus 3 Arbeitstagen, da der Donnerstag ein Feiertag war und dann für den Freitag ein Brückentag eingesetzt wurde. Das war für mich persönlich nicht sehr schlecht denn ich war schon nach drei Tagen sehr müde.
Am langen Wochenende habe ich die ersten wärmeren Tage genossen und in Santiago den sehr bekannten Markt 'La Vega' besucht. An einem anderen Tag gings nach Vina del Mar, endlich mal wieder das Meer sehen und einen weiteren Teil von Chile entdecken.
Das Highlight der zweiten Woche an der Schule war dann für mich eine Vorstellung der Carabineros (der chilenischen Polizei). Sie haben Hunde mitgebracht und gezeigt wie gut diese trainiert sind und auch ihr können auf den Motorrädern bewiesen. Die älteren Jungs fandens eher langweilig, doch als dann die Carabineros plötzlich die Lehrer hinten aufs Motorrad gesetzt haben und mit ihnen drauf Stunts gemacht haben waren sie dann doch begeistert. Der Höhepunkt für alle war dann als diese 7 auserwählten Lehrer sich nebeneinander flach auf den Boden legen mussten, vor ihnen eine Schanze aufgebaut wurde und dann ein Carabinero mit dem Motorrad über die 7 Lehrer drüber gesprungen ist, sehr verrückt!
Unter der Woche bleibt nicht viel Zeit um irgendetwas anderes neben der Schule zu machen. Und am Wochenende heißt es eher ausruhen.
Die letzte Woche war dann eher unspektakulär. Arbeiten, Schlafen, Essen.
Freitag habe Ich mit 3 Freunden einen Trip nach Argentinien geplant. Wir alle müssen unsere Visa erneuern lassen und im September gibts eine Woche Ferien, also nutzen wir die Gelegenheit und machen einen kleinen Bustrip durch Argentinien. Weitere Infos gibt's dann im September ;)
Gestern bin ich mit Emily in den Park gegangen. In den Parks finden am Wochenende gratis Yogastunden, Tanzstunden etc statt. Also haben wir 1Std getanzt, sehr witzige Sache!
Und heute ist 'Gammeltag' angesagt, bevor es Morgen in eine neue Arbeitswoche geht.
Melde mich bald wieder!
Liebe Grüße!
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