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Eigentlich geht es in Tanzania immer ziemlich ruhig und friedlich zu, außer man bewegt sich als Weißer abseits der gängigen Touristenrouten. Viele Personen und besonders die kleinen Menschlein (Kinder genannt) in den ruralen Gebieten -in denen ja unsere Forschungsarbeit großteils stattfindet- sind sichtlich erstaunt und erfreut über die Anwesenheit von hellhäutigen Reisenden. Es gibt zwei typische Verhaltensweisen uns gegenüber, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Einige Kinder haben Angst oder zumindest Respekt vor dem weißen Mann, den man vielleicht nur aus dem Fernsehen oder aus Geschichten kennt oder einmal kurz im nahegelegenen Nationalpark (find ich ziemlich lustig, weil bei uns daheim kennt man ja seltene Tiere auch nur aus dem Zoo) vorbeifahren gesehen hat, aber die Mehrzahl ist einfach nur neugierig und kommt dir beim ersten Anblick freudestrahlend und schreiend entgegen gestürmt. Und auch die Parole, die sie immerzu wiederholend herauspiepsen, ist immer die gleiche: MZUNGU, MZUNGU, MZUUUUUUNGU!!! Das bedeutet so viel wie Europäer oder Weißer. Beide Gruppen kann man aber ganz leicht versöhnen bzw. beruhigen. Bevorzugte Methoden sind das Aufblasen von Luftballons oder das Spielen mit Seifenblasen. Auch aus dem fahrenden Auto haben sich diese Strategien gut erproben lassen. Zu den fortgeschrittenen Techniken zählt dann zum Beispiel das Photographieren und Herzeigen der Kinderbilder. Das führt meistens zu einem großen Gedränge, sodass jeder einmal sein grinsendes Porträt begutachten kann. Wobei, wenn ich es mir recht überlege führen die meisten Handlungen, die man so als Nicht-Einheimischer setzt zu einem großen Gedränge. Die Menschentraube wächst meistens plötzlich auf ein Vielfaches der Ausgangsgröße an und die Ausgelassenheit und Freude über banalste aber hier zu Lande eben komisch anmutende Sachen reißt einen einfach mit. Lachend und sich einen Weg in die Freiheit kitzelnd muss man sich dann in Sicherheit bringen… so schön!
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