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Wie am Vortag vereinbart, holten uns die Priester aus dem Kasita Seminary Mahenge, bei denen wir die nächsten Monate verbringen werden, pünktlich zum Sonnenaufgang um halb 6 vom Hotel ab. Vorne drei und hinten drei und dazwischen jede Menge Gepäck, so die Sitzordnung in unserem Geländewagen.
Die Fahrtzeit wurde auf 10 Stunden geschätzt und im Endeffekt auch nur knapp überboten. Heraus aus der größten Stadt Tanzanias, vorbei an den zahllosen Armensiedlungen rings herum verlief das erste Drittel der Fahrt recht ruhig. Alle noch müde -bis auf den Fahrer „Gottseisgedankt!"- dösten vor sich hin, während wir auf der breiten, gut asphaltierten Autostraße schnell vorankamen. Dann ein kurzer Halt zum Frühstücken. Während wir drei Studenten uns auf jeweils zwei süße Gebäckstücke und ein Cola beschränkten, verspeiste jeder unserer Reisegefährten ein halbes Huhn im Suppentopf mit fleischgefüllten Teigtaschen als Beilage. Andere Länder, andere Mägen… offenbar. An den weiteren kurzen Zwischenstopps, während wir den Kofferraum immer mehr mit verschiedenen, gekauften Früchten beluden, standen wir -wie auch bei der Anreise- im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der unzähligen Straßenverkäufer, die leider auch dieses Mal nicht das große Geschäft mit uns machten.
Nach ungefähr der halben Strecke fuhren wir durch einen Nationalpark und durften einige -für das europäische Auge exotisch anmutende- Tierspezies beobachten. Gleich neben der Straße grasten Springböcke, Giraffen und Zebras. Auch einige Affen tummelten sich an einer Wasserstelle. Eines war allen gemeinsam, wie verwegen sie doch das menschliche Gefährt zu ignorieren schienen, wenn wir in konstantem Tempo an ihnen vorbei brausten, umso schneller nahmen sie reis aus, wenn wir langsamer wurden, um einen Schnappschuss zu erhaschen.
Plötzlich aber begann der aufregenden -um nicht zu sagen erschütternde- Teil unserer Fahrt. Denn auf einmal wurde die asphaltierte Straße zu einem rough road. Auf und ab hüpfte fortan unser Wagen von Schlagloch zu Schlagloch und das ständige Vibrieren bekam unseren Eingeweiden nur mäßig. Durch dichten Wald führte nun unser Weg und wieder durch Siedlungen, der unterschiedlichsten Art, vorbei an einer ausgelassenen Prozession zur Feier der ersten Kommunion mehrerer Schulknaben, hin zu einer Fähre.
Dort wartete schon eine lange, blecherne Autoschlange auf die Möglichkeit den Fluss auf dem kleinen Kahn zu überqueren. Mit etwas Geduld erwarteten auch wir die Überfahrt und näherten uns dem ersehnten Ende unserer Reise.
Auf einem Hochplateau, mitten im Grün, lag vor uns das Städtchen Mahenge. Ruhig und verschlafen, aber trotzdem mit allem, was es braucht, um dem Menschen wohnlich zu sein. Auf jeder Seite der Siedlung ein religiöses Monument. Zuerst hielten wir bei der Kathedrale, einem riesigen, gelben Prunkbau, um dem Bischof ein mitgebrachtes Packet zu überbringen und gleich danach erreichten wir unser Ziel: Das Kasita Seminary, ein idyllischer Ort mit mehreren Gebäuden und einer Kirche, welches einer Handvoll Pfarrern und ihren 300 Schülern Stätte für Arbeit und Gebet bietet.
Gleich wurden wir freundlich empfangen, unser Gepäck von einigen Schülern in unsere Zimmer (mit Bad) gebracht und Father Filbert, der Verwalter der Anlage, führte uns postwendend auf dem gesamten Areal herum.
Der erste Eindruck des Ortes, an dem wir so viel Zeit verbringen werden, war überaus positiv und hat sich bis zum heutigen Tag nicht geändert!
- comments
lidija ola caxixi! zimmer mit bad UND fliessend wasser! welch luxus! :) freu mich dass essir bislang gefaellt! ich war am dienstag auch kurz in kayanga, im westen tz. (vortrag von einem pfarrer der schon seit 16 jahren dort ist) und hab heimweh bekommen! schöne zeit! lg magia