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Liebes San Francisco!
Vorneweg noch zu unserem restlichen Westküste-Roadtrip. Alles, was wir gesehen haben, war schön. Nicht so schön wie Santa Barbara, aber man kann nicht alles haben. Auf jeden Fall haben wir in Monterey Halt gemacht und sind dann am nächsten Tag bis zu Half Moon Bay hinaufgefahren. Danach ging es landeinwärts Richtung Palo Alto - was ist dort, fragst du dich, liebes San Francisco? Nun ja, eine Universität natürlich. Und welche? Die berühmt berüchtigte Stanford, die einst zu den drei besten Universitäten des Landes gehört hat. Mittlerweile ist sie zwar „nur" noch unter den Top 10, aber die spanisch angehauchte Architektur hat uns ziemlich gut gefallen. Oder waren es doch die Palmenalleen, die uns beeindruckt haben? Die tausend Parkplätze, auf denen man als Normalsterblicher natürlich NICHT parken darf (weniger privilegierte Menschen müssen hunderte Meter wandern...), haben es bestimmt nicht getan. Wie dem auch sei, Stanford war ebenfalls ein Erlebnis und wir haben entschieden einen zukünftigen Blogeintrag ganz den Unis zu widmen, die wir besuchen durften.
Ach ja, Saskias umwerfender Klugheit und ihrem bahnbrechenden Erinnerungsvermögen hatten wir es zu verdanken, dass wir auf unserem Weg die Küste entlang in Pescadero abgebogen sind und uns die angeblich weltbesten Apple Pies genehmigt haben. Ob sie das nun waren oder sind, bleibt unser Geheimnis.
So. Jetzt aber zu dir, liebes San Francisco.
Alles hat wie immer ziemlich abenteuerlich begonnen, als wir versucht haben den Eigentümer der Wohnung, die wir gemietet haben, ausfindig zu machen. Gefunden haben wir ihn schlussendlich in einem Nachtklub, wo er als Barkeeper gearbeitet hat. Nachdem wir nur mit Ausweis das Lokal betreten durften, hat uns der gute Jamil dann die Schlüssel ausgehändigt und wir haben versucht zu der Wohnung zu kommen. Wie du weißt, liebes SF, zwingt uns nur wenig in die Knie, aber die Parksituation in Downtown hat uns dermaßen ernüchtert und ausgelaugt, dass wir mitten auf einer steilen SF Straße eine Kehrtwendung gemacht haben und uns durch den Stau (haha, ja wir haben ihn auch bei dir angezogen - wir wissen, dass wir unwiderstehlich sind) zum Flughafen gekämpft. Stunden später haben wir uns vom Taxi vor die Haustür chauffieren lassen und sind todmüde ins Bett gefallen.
Am nächsten und ersten Tag sind wir durch Downtown zum bekannten Ferry Building spaziert und von da haben wir dann Chinatown in Angriff genommen. Chinatown war so, wie man sich China vorstellt. Viele Chinesen, eng, mit Lampions, dreckig, laut, viel Ramsch. Mit einem Wort: toll. Wir haben uns eingehend mit dem chinesischen Horoskop beschäftigt und herausgefunden, dass wir gut zusammenpassen: Drache und Schaf/Ziege (ja, wir wissen, dass es zwischen den Tieren einen Unterschied gibt, aber den Chinesen ist das scheinbar nicht klar) ergänzen sich gut.
Tag Nummer zwei hat uns dann ins Gefängnis gebracht. Nein, natürlich haben wir (diesmal) NICHT gegen das Gesetz verstoßen, wir haben sogar bezahlt um hinter Gitter zu kommen - und zwar nach Alcatraz. Für die, die es nicht wissen: Alcatraz war noch vor wenigen Jahrzehnten das Zuhause von berüchtigten Verbrechern wie Al Capone und Robert Stroud, dem Vogelmann. Leider hatten wir keinen schönen Ausblick auf dich, liebes San Francisco, oder gar die Golden Gate Bridge, denn du bist im August definitiv ein schlechtes Reiseziel. Die dicken Nebelschwaden, die täglich vom Meer in die Stadt strömen, verhindern schöne Anblicke und Fotos. Leider haben wir das zu spät erfahren. Nach Alcatraz sind wir zum Pier 39 und Fishermen's Wharf gewandert, haben gut Fisch gegessen und uns die Seehunde angesehen.
Tag drei hat uns nach Japantown geführt. Dort war es auch sehr herzig. Anschließend sind wir zum Alamo Square und den Painted Ladies aufgestiegen. Damit sind wir die Hälfte aller deiner Hügel rauf und auch wieder runter gegangen, liebes San Francisco, aber der Ausblick war jeden mühsamen Schritt wert. Über Downtown haben wir unseren Weg nachhause gefunden-... nein, wir waren noch kurz einkaufen, denn natürlich muss jede Stadt ordentlich gefördert werden, so arm, wie das gute Kalifornien ist. Wusstest du, dass - wenn man Kalifornien von den USA trennen würde - dieser Staat als eigenständiges Land noch immer unter den Top 10 der reichsten Länder logieren würde? Jaja, die Golden Coast hat ihren Namen nicht nur vom schönen Wetter.
Am nächsten Tag haben wir versucht ein Bild von der Golden Gate Bridge zu machen. Die Versuche davon kannst du in unserem Fotoalbum bewundern... das Problem erklärt sich wohl von selbst. Man sollte die Brücke wohl eher in die Foggy Gray Bridge (Nebelige Graue Brücke) umtaufen. Vom Sturm, der hier immer wütet, völlig zerzaust haben wir aufgegeben und uns frühzeitig nachhause wehen lassen und einen Vierteltag in unserem really cozy Apartment verbracht. Und heute, am letzten Tag, sind wir endlich mit einem Cable Car die Hügel rauf und runter gezischt. Danach sind wir noch am Hafen entlang nachhause spaziert (ja, wieder über Downtown - echt schön dort). Und damit haben wir dich abgeschlossen, liebes San Francisco.
Was können wir abschließend über dich sagen? Nun ja, du bist sehr facettenreich. Es gibt unglaublich viele verschiedene Menschen und Kulturen, es gibt viele Obdachlose, die das Straßenbild zerstören, es gibt genauso viele super wichtige Geschäftsleute, die ohne ihr Getränk to go wohl völlig aufgeschmissen wären, es gibt alles zu essen, was man sich vorstellen kann. Es gibt viele kleine Boutiquen, teuer und billig. Du bist eine Stadt voller krasser Gegensätze, San Francisco, und wir haben nicht einmal einen Bruchteil von dem gesehen, was du zu bieten hast. Aber wir geben auch zu, dass wir für deine knallharten Wetterverhältnisse nicht passend ausgestattet waren. Kalt, warm, windig, nebelig. Zu viel für uns arme, zarte, vom der kalifornischen Sonne verwöhnte Seelen.
Abschließen wollen wir diesen Eintrag mit den Worten von Mark Twain:
„Mein kältester Winter war der Sommer in San Francisco."
We agree.
Bis bald!
Liebe Grüße,
Saskia und Tina
PS: wie immer freuen wir uns sehr über Kommentare und Anregungen!
PPS: unseren nächsten Blog Eintrag solltet ihr ebenfalls lesen - das wird ein Best Of aller unserer größeren und kleineren Missgeschicke, die sowohl auf unserem Mist als auch auf dem Mist anderer gewachsen sind.
PPPS: die Polizei kennen wir mittlerweile auch sehr gut, aber dazu mehr in einem anderen Blogeintrag...
- comments
Papa Tolle Bilder! Toller Text! Leider Nebel und Kälte - aber sonst wars offenbar doch ein Erlebnis. Bin schon auf den Blogeintrag "Missgeschicke" gespannt. Alles Gute!
Oma R Na sowas - Missgeschicke habt ihr auch gehabt!?! Wo ihr doch bisher alles so gut gemeistert habt!Dass es in Kalifornien windig ist, habe ich schon bemerkt, da eure Haare immer so lustig zu euren strahlenden Gesichtern flattern! Kann der Nebel vielleicht vom Großbrand im Yosemite-Naturpark kommen? Bin schon neugierig auf den nächsten Blog. Liebe Grüße Oma R
Stocki-Oma We are going to ....! Wie immer ganz toll geschrieben, die vielen Fotos fabelhaft! Die Bilder der berühmten Lombard-Street und alles andere, man könnte direkt neidisch werden. Trotz des Nebels einige Superbilder von der Golden Gate! Freu mich schon auf die Mißgeschicke, da wird es wohl einiges zu lachen geben! Liebe Grüsse und take care - Granny