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Aus einer alten Salzmine, die durch Humboldts Vorschlag lange Zeit unter Tage abgebaut wurde, ist eine überaus bekannte Sehenswürdigkeit geworden. Die gläubigen Bergleute haben aus einer kleinen Mariengebetsecke im Laufe der Zeit (und wohl in ihrer Freizeit) eine große, unterirdische Kathedrale herausgearbeitet. Die wurde irgendwann instabil, dann hat man noch eine grössere geschaffen, in der 8400 Menschen Platz finden, und einen unterirdischen Kreuzweg noch dazu, alles aus 85% Salz.
Interessanterweise riecht es ab der zweiten Kreuzgangstation nicht mehr nach Salzluft sondern nach Schwefel. Aber unser Audioguide berichtet weiter tapfer die Interpretation der verschiedenen Kreuz-Stationen, die mit interessanten LED-Farben beleuchtet werden. Aus der Ferne ertönt vom Lautsprecher das Ave Maria von Schubert. Als dann aber erkennbar wird, dass Schubert in englischer Sprache interpretiert wird, ist es zu viel. Jetzt können wir den Kitsch nicht mehr übersehen, bestaunen in der Katedrale die 8m-Durchmesser-Säulen, schleppen uns an den unterirdischen Edelsteinverkaufsständen und Lichtershows vorbei und sind dann auch wieder froh, dass wir draussen sind. Aber wie halt so oft, alles Geschmackssache.
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