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Kurzentschlossen fahren wir mit dem Taxi nach Minka. Dieses Hippiestädtchen liegt 15km im Hinterland auf 1000m Höhe in der Sierra Nevada (nur ein paar zig Kilometer von der sagenumwobenen "verlorenen Stadt" entfernt) und besteht eigentlich nur aus Kneipen, Hostals und Hängematten. Gleich dahinter erheben sich die höchsten Gipfel Kolumbiens (5775 Meter), die mit ihren kalten Fallwinden dafür sorgen, dass die Korallen des Tayrona NP wohl trotz Klimaerwärmung (vielleicht als einzige weltweit) überleben werden. Da 13.00 Uhr und Deutschlandspiel näher rücken sichten wir schon beim Gehen, welche Kneipe einen grossen Fernseher hat und entdecken eine, bei der gerade Wurst gestopft und der große Grill ist auch schon angeheizt wird. Wir sind auf einer „schnellen, kurzen" Wanderung (schweißtreibend, denn wir haben ja einen WM-Termin), mal wieder zu einem Wasserfall mit menschengefüllter Badestelle (Pozo Azul). Da dort angelangt die Zeit bis zum Spielbeginn nur noch zehn Minuten beträgt, lassen wir uns mit dem Mototaxi (von dünnen Jugendlichen mit ausgesuchten Maschinen mit guter Federung) wieder den Berg hoch fahren. Und das war nicht einfach zu bewerkstellingen, auf diesem ausgewaschenen, steilen und glitschigen Dschungelpfad mit Gegenverkehr. Wir lassen uns bis zur wurstherstellenden Kneipe fahren, sichern uns einen guten Platz vor dem Fernseher und schnell wird es voll. Der alte Wirt sortiert und präpariert nebenher seine Rauchkräuter und wir verfolgen bei lauten Dschungelvogelgezwitscher das nervenaufreibende Spiel der deutschen Mannschaft. Danach kennt jeder Kolumbianer „Toni Kroos".
Mit aller Zeit der Welt fahren wir mit Collectivo und Bus wieder runter an die Küste. Gefesselt vom Sonnenuntergang genießen wir aus der Hängematte und Schaukelstuhl die Cola-Rum und den Rotwein... und die „kalten" Fallwinde (allerdings nicht von der Sierra die, die sind nämlich ziemlich heiß, sondern die von dieser wunderbaren Klimaanlage).
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