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Das rote Herz von Australien besteht ja nicht nur aus dem Uluru Gebiet. Knapp 150 Kilometer nördlich befindet sich mein nächstes Objekt der Begierde: Der "Kings Canyon"
Leider ist das die Entfernung per Luftlinie, auf der Straße sind das dann leider über 300 Kilometer.
Einen Helicopter müsste man haben ....
A propos - Helicopterrundflüge kann man hier buchen wie bei uns die Sammeltaxis. An vielen Stationen steht ein Hubschrauber herum und man kann für knapp 100 Dollar pro Person ca. 15 minütige Sightseeing Flüge buchen.
Mittags habe ich dann meine powered site für heute auf dem Kings Canyon Resort Campground gebucht. Das heisst, ich habe heute Aussenstrom und kann die bordeigene Microwelle für diverse Geschmacksverirrungen nutzen.
Geplantes Menü für heute abend: Heinz Baked Beans und Fertignudeln dazu - oinfoch legger sach isch moal.
Aber vorher starte ich natürlich noch in die Canyon Tour für die Harten, den "Kings Canyon Rim Walk".
Rim heisst soviel wie Kante oder Grat und das war auch tatsächlich so.
Für die knapp sieben Kilometer veranschlagten die Trailhinweisschilder knapp dreieinhalb Stunden, that means a very difficult trail my friends.
So was it leider auch.
Erstmal rauf auf die Bergkette, volle Sonnenseite mit gut 80 Prozent Steigung und tausenden Felsstufen (gefühlte).
Aber oben angelangt zwischen den bizarren roten Sandsteinformationen ein grandioser Trail über rieseige Felsplatten, Klettersteige und immer sehr nahe am Canyonrand. Der Canyon ist von seiner Länge her nicht mit dem Grandcanyon in den USA zu vergleichen, aber es ist ein Canyon zum "Anfassen". Bis an den Rand sollte man tunlichst nicht robben oder gehen, weil teilweise die Sandsteinplattenüberhänge nur knapp 15 Zentimeter d*** sind. Das sieht man natürlich nicht wenn man oben drauf steht, sondern erst ein paar Minuten später bei seitlicher Betrachtung der Felsformation. Oder man merkt es beim "Letzten Abgang"
Der Weg ist sehr spektakulär und führt weiter über Holztreppen und Stege zu den schönsten "Ecken und Kanten" des Canyons und auch hinab in den sogenannten "Garden of Eden", der in einer Seitenspalte des Canyons mit Wasser gefüllt ist und von Palmen und anderen Pflanzen umgeben ist. Sieht wirklich aus wie eine Oase in der Steinwüste. Man darf da auch baden, aber ich fand die Brühe etwas zu grün und die Insektenpopulation am Wasserloch auch deutlich zu groß für meinen Badebedarf.
Der Weg bot wirklich an allen Ecken tolle Ausblicke bis zur Mulmigkeitsgrenze. Ich habe hier an meinen Bruder Walter gedacht, der sich schon früher bei Alpentouren als schwindelfreier "Indianer" gerne an die Schluchtränder stellte und lässig hinunterblickte. Walter, das wäre heute auch dein Tag gewesen ! Ich bleibe da eher so ein paar Schritte weiter zurück vom Abgrund.
Wie es in dieser Gegend so ist, könnte man sich die Kamera wundknipsen, aber ich habe irgendwann nach dem 50sten Foto aufgehört, weil ich sonst am Abend noch nicht wieder im Tal gewesen wäre.
Gegen 17:00 Uhr traf ich dann auch dort wieder bei meinem Bullie-Basislager ein und habe mich erstmal eine halbe Stunde aufs Ohr gelegt.
Gegen 18.00 Uhr dann noch der obligatorische Sprung in den kalten Pool und die anschließende heisse Dusche (Schon wieder so eine Solarswasserpeicherverbrühungsanlage ....)
Der Sonnenuntergang war hier und heute übrigens um 18:40 Uhr. Danach bin ich noch rüber ins Pub-BBQ um mir zwei Schooner VB zum Lesestoff zu genehmigen.
Die großangekündigte Livemusik war leider sehr bescheiden.
Ein älteres Ehepaar machte Stimmungsmusik zur verstimmten Gitarre und traf auch gelegentlich einen Ton.
Das hätten Ben (Der Gitarrero aus Melbourne von vorgestern Abend) und ich besser gekonnt. - Ungelogen !
Also ging ich einfach einen Raum weiter in die coole Sportsbar.
Dort lief "australian footie" auf dem flatscreen und eine alte abwetzte Polsterledergarnitur war wie Balsam für mein heute wieder sehr beanspruchtes Fahrgestell.
Gegen 20:30 Uhr (Ja wirklich) ging es zurück zum Bullie um noch ein wenig zu bloggen und die eingangs erwähnten Geschmacksverirrungen aus der Mikrowelle zu zaubern.
Leider gibt es hier keine Internetverbindung und ich lade diesen Blog erst morgen früh irgendwo am Wegesrand hoch in den Äther. Die Story geht weiter - so, oder so !
Buena notte mi amici
Gerd
- comments
knippy2nd man nannte mich ja auch damals den "tyrolian cliff hanger", aber ... heute wird mir ja schon auf´m hohen barhocker schwindelig! tja, ... man(n) wird älter!