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Wow, das war der erste Tag, an dem ich vom Wecker aus dem Bett geholt wurde. Bisher war ich entweder schon Stunden vorher wach oder habe verschlafen... Auf dem Weg zum Bahnhof habe ich noch beim Lawson gestoppt und mit ein Sandwich gekauft, da ich von der Schule informiert wurde, dass ich während meiner Mittagspause eine Orientierung betr. Gastfamilie haben würde und deswegen keine Zeit zum Mittagessen haben würde. Die Züge waren dann wieder einmal proppenvoll und ich musste meinen Rucksack den ganzen Weg in den Händen halten, was dann doch etwas anstrengend war...
Da ich 5 Minuten später aus dem Haus gegangen und dann noch in den Lawson gegangen war, wurde es ca. 9:10 Uhr, bis ich in der Schule war. Dort hatten wir das erste Mal mit Sakumi-Sensei Unterricht. Danach hatten wir wieder mit Kanako-Sensei, welche einen repetitions-"Test" der gelernten Dinge machte, wo ich teilweise extreme Schwierigkeiten hatte, andererseits überhaupt nicht...
In der Mittagspause gingen Anto und ich noch kurz in den nahe gelegenen Family Mart und kauften etwas zu Essen (ich hatte riesigen Hunger!). Wir setzten uns kurz in die Lounge, merkten dann jedoch, dass schok fast halb 2 war und wir die Orientierung hatten. Deswegen gingen wir in den 5. Stock, in das uns mitgeteilte Zimmer. Der freundliche Italiener, der uns begrüsste, störte sich auch gar nicht daran, dass wir im Zimmer assen und so mampfte ich vor mich hin, während ich ihm zuhörte. Anfangs waren wir nur zu viert (Anto, ein anderer Deutscher und ich), doch dann kam auch noch eine weitere Deutsche hinzu, welche wohl auch nicht wahrgenommen hatte, dass es schon so spät war. Dass sie eine Deutsche ist, war meines Erachtens nicht ersichtlich, da sie sich wie eine Amerikanerin (laut, selbstsicher und teilweise auch extrem vorlaut) verhielt. Ich wusste es nur, weil ich schon einmal mit ihr gesprochen und sie dies gefragt hatte. Die Orientierung war eigentlich mehr eine Einholung von Rückmeldungen unsererseits, wie es mit unseren Gastfamilien lief, und ob es irgendwelche Probleme gab. Da ich um 14:05 wieder Pop-Kulturklasse hatte, musste ich das Gespräch leider frühzeitig verlassen, aber das war kein Problem. Wir hatten ein Infodossier erhalten, in welchem alle wichtigen Informationen aufgeschrieben waren.
Da ich noch ein paar Minuten Zeit hatte, und ich vernommen hatte, dass die Freitags-Party (Abendessen) dieses Mal Sukiyaki sein würde, ging ich noch kurz zur Reception, um mich dort einzuschreiben. Ich hatte Glück, ich war die 15. Person von insgesamt 19 freien Plätzen. Danach ging ich wieder zu meiner Gruppe, wo wir von "Meister Yoda" (der Herr hiess mit Nachnamen Yoda) abgeholt und zum "Disaster Center" (Ikebukuro safety learning center) gebracht wurden.
Im Disaster center schauten wir zuerst einen Film, in dem es um ein 9.3 starkes Erdbeben in Tokyo ging und wie ein solches Beben in der heutigen Zeit ablaufen könnte. Obwohl es schauspielerisch nicht das Beste war, fand ich es trotzdem sehr interessant. Danach lernten wir, wie man einen Feuerlöscher benutzt ("Feuer" rufen, Feuerlöscher nehmen, Sicherung abziehen, Schlauch nach vorne halten, in die Knie gehen und Auslöser drücken) und konnten es auch gleich ausprobieren. Dazu wurde auf einem Bildschirm ein Video eines Feuers gezeigt und wir mussten mit den Feuerlöschern auf den Bildschirm spritzen. Als nächstes lernten wir, wie man sich im Falle eines Brandes aus einem Gebäude retten kann (Mund und Nase mit Taschentuch oder sonst einem Stoff bedecken, mit dem Kopf unter einen Meter gehen, nicht sprechen, an einer Wand entlang hinaus gehen und sämtliche Türen hinter einem schliessen, nicht mehr zurück ins Brennende Gebäude gehen) und durften dies in einer Simulation auch gleich ausprobieren. Das Interessanteste und Eindrücklichste war jedoch der Erdbebensimulator. Das war grundsätzlich eine bewegliche Platte, auf welcher ein Esszimmertisch, 5 Stühle und 5 Kissen auf dem Tisch waren. Bei der Simulation mussten wir so schnell wie möglich unter den Tisch, den Kopf mit einem Kissen schützen und uns an einem Tischbein festhalten. Wichtig war ausserdem, dass man ganz auf den Boden kniet, um guten Halt zu haben, und das Tischbein nicht zu weit unten packt, da man sich die Hand einklemmen könnte, sollte es den Tisch plötzlich heben und wieder senken. Diese Simulation zu erleben, war extrem eindrücklich und ich bin froh, dass wir dies in der ersten Woche gemacht haben, da ich mich nun ein wenig sicherer fühle. weil ich ja jetzt schliesslich weiss, was ich im Fall der Fälle machen muss.
Danach gingen wir wieder raus und liessen uns (4 von 6 Personen) von Yoda-Sensei in die Richtung des Sunshine Buildings leiten, da wir dort ins Pokemoncénter gehen wollten. Nach einiger Zeit haben wir es dann auch gefunden und gingen ins Center. Leider war es ein "Pikachu Center", was bedeutete, dass fast alles von Pikachu verseucht war... Ich wollte mir eigentlich ein Nachtara-Plüschtier kaufen, doch davon hatten sie nur eines und das war alles andere als hübsch Schlussendlich habe ich mir dann ein Blitza-Plüschtier, ein Pack mit je einem Blitza- und Nachtara-Sticker, sowie einen Badeball, aus welchem ein Pokemon kommen wird, gekauft. Dann habe ich endlich noch zwei Gacha Gacha-Automaten gefunden, welche ich gespielt habe. Eines war ein Pokéball, in welchem fast 30 glitzernde Pokémon-Sticker (ca. 15, jedoch alle doppelt) waren und das andere war, wie ich dachte, eine Art Beyblade, mit Pokémon oben drauf. Zu Hause hat sich herausgestellt, dass es etwas anderes sein muss, allerdings weiss ich nicht genau, was... Allerdings hatte ich tatsächlich genau das Stück gezogen, das ich haben wollte (Zekrom, für meine beste Freundin). Ich hatte für einmal etwas Glück.
Danach gingen wir noch essen. Die anderen schlugen vor, Koreanisch essen zu gehen (wir hatten ein entsprechendes Restaurant gesehen) und erklärten mir alles, da ich das noch nie gegessen hatte. Wir bestellten 3 Speisen für 4 Personen (ein Menu-Set mit Salat, gegrilltem Fleisch und Reis, ein Sweet Chili Tteokbokki und ein Kimchi Jjigae Stew) und etwas Reis. Ich persönlich mochte das Tteokbokki (Gemüse mit einer Art Reiskuchen in eher scharfer Sauce) am liebsten. Sogar Kimchi hatte ich gerne. Was mich lustig dünkte, ist, dass das gegrillte Fleisch in ein Salatblatt gelegt und dann als eine Art Sandwich gegessen wurde.
Danach gingen wir nach Hause, wo ich zuerst die Hausaufgaben machte und eine Dusche nahm und dann endlich auch noch die Waschmaschine ausprobierte. Dies lief besser, als erwartet und ging nur knapp 40 Minuten. Danach hängte ich die Wäsche auf dem Balkon auf. Heidi hat dann noch kontrolliert, ob ich es richtig aufgehängt habe, und war ganz erstaunt, dass ich wusste, wie ich Wäsche aufhängen muss, da sie angenommen hatte, dass ich sie immer im Trockner trockne. Ich erklärte ihr dann unser System und wieso ich wusste, wie Wäsche aufzuhängen ist (Danke Mami!). Danach schrieb ich noch den vorherigen Blog fertig und ging dann ins Bett.
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