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Nach einer sehr kurzen Silvesternacht (Ich konnte nur etwa 4 Stunden schlafen. Übrigens NICHT weil ich zu spät ins Bett gegangen wäre, sondern weil ich zuerst einfach nicht einschlafen konnte und am Morgen schon sehr früh erwacht bin.) Wir standen alle auf (ich hatte die Nacht bei meinen Eltern, wo auch meine Schwester war, verbracht, sodass sie mich am Morgen mit dem Auto zum Flughafen bringen konnten), machten uns fertig und warteten dann noch auf meine beste Freundin, welche praktisch direkt vom Ausgang zu uns kam (sie hatte noch einen kurzen Zwischenstopp zu Hause eingelegt, um sich umzuziehen), bevor wir alle 5 zu Flughafen fuhren. Wie für meine Familie üblich, waren wir viel zu früh am Flughafen, weswegen wir noch zum Starbucks gingen, und alle etwas tranken und/oder assen. Wirklich lustig war, dass meine Freundin schon während der Fahrt und dann auch im Starbucks immer wieder einschlief, weil sie gar nicht geschlafen hatte.
Ich habe mich dann auch von allen verabschiedet, ging durch die Security (Ich piepste natürlich und wurde daraufhin auf Sprengstoff untersucht! Dazu wurde mit einem Teststreifen o.ä. über beide Hände und den Hosenknopf gefahren und der Streifen dann in einer Maschine ausgewertet. Zum Glück war es negativ... Zudem wurde beim Scan auch mein Rucksack aussortiert und es hat sich herausgestellt, dass sie die Balisto, welche ich eingepackt hatte, nicht zuordnen konnten. Nachdem der nette Security-Mann meinen halben Rucksack aussortiert und alles noch einmal durch den Scan gegeben hatte, durfte ich wieder einpacken und weitergehen.). Beim Gate musste ich nur ca. eine Stunde warten, bevor das Boarding begann. Mein Platz 38J war super (Ich hatte auch nicht wie befürchtet und online oft erwähnt, eine Mediabox, welche die Hälfte des Fussraumes eingenommen hätte. Meine Nachbarin hatte sie jedoch, aber es schien sie nicht zu stören.). Meine Nachbarin war eine jung aussehende Japanerin, welche auch gleich einschlief und eigentlich nur aufwachte, um etwas zu Essen oder Trinken (Alkohol, jedoch nicht exzessiv). Die beiden Männer vor mir und schräg vor mir über den Gang waren Italiener und haben für meinen Geschmack entweder etwas zu viel/laut gesprochen, die ganze Zeit auf ihrem Nintendo 3ds gespielt oder versucht, mir meinen Platz unter dem Sitz (vor mir, wo ich Rucksack und Schuhe deponiert hatte) streitig zu machen. Sie waren also eher nervig. Zudem denke ich, dass irgend jemand in meiner Nähe zwischendurch einen riesen Furz abgelassen hat, da es teilweise wirklich grausam stank...
Wie erwartet war ich nicht in der Lage, zu schlafen, sondern konnte nur etwas dösen. Ich schaute zwei Filme, "Mr. Holmes", mit Sir Ian McKellen, und "The Pearls of the Stone Man", ein japanischer Film, habe viel Wasser getrunkten und das verteilte Essen gegessen (es war ganz lecker, vor allem die Mövenpick Glace). Etwa 1 Stunde vor der Landung wurde meine Sitznachbarin sehr aktiv und machte sich hübsch (Brille ausziehen, Kontaktlinsen rein, Gesichtscreme und dann Make Up auftragen, etc.). Danach erkannte ich sie fast nicht mehr wieder. Leider hatte sie auch die Rollade hochgetan, was bei mir durch die Helligkeit meine Kopfschmerzen, die ich schon nach dem zweiten Film hatte, noch verstärkte.
Beim Landeanflug konnte ich sogar den Fujisan ganz kurz sehen! Wir landeten um 9:40 Uhr japanischer Zeit in Narita. Der Weg durch die Passkontrolle, Gepäckabholung und Zoll ging so schnell, dass ich das gratis WiFi nur benutzte, um kurz mein Facebook zu aktualisieren. Nach Verlassen der Zollkontrolle sah ich sofort einen Mann mit einem Schild mit meinem Namen und begrüsste ihn. Wir gingen dann zum Zug, er löste auf dem Weg noch kurz an einem Schalter unsere Tickets, und stiegen in den Keisei Skyliner, der um 10:38 Uhr losfuhr. Obwohl er mir leider nie seinen Namen gesagt hat, haben wir eigentlich die ganze Fahrt über zusammen gesprochen, auch wenn sein Englisch nicht soo gut war (immer noch besser als mein Japanisch). Er hat mir erzählt, dass er in einer Band Trompete spielt und deswegen schon einigen Orten hingereist ist, unter anderem zwei Mal in die Schweiz. Am Bahnhof Nippori mussten wir dann umsteigen und kamen um ca. 11:30 an Kita Senju an. Dort wartete bereits meine Gastschwester Kay. Der Mann brachte mich bis zu ihr, verabschiedete sich dann und ging wieder seines Weges.
Etwas vom Ersten, das meine Gastschwester zu mir sagte, war, dass ihr meine Haarfarbe sehr gefalle. Yay! Wir verstanden uns danach gleich sehr gut und liefen zusammen zu meinem neuen Zuhause. Dort begrüsste uns ihre Mutter Heidi und überraschte mich mit ihrem guten Englisch. Sie haben mir mein Zimmer gezeigt, damit ich meine Sachen abstellen konnte. Danach nahm ich kurz eine Dusche und sass mit ihnen an den Tisch, wo sie gerade das Mittagessen assen (sie hatten mich gefragt, ob ich auch mitesse, aber ich hatte ja im Flugzeug Frühstück und war noch nicht wieder hungrig). Danach gingen Kay und ich in zwei nahen Shoppingzentern shoppen und haben einige Glückstaschen gekauft (Kay hat 3, ich 2 gekauft). Zu Hause haben wir sie dann ausgepackt und ich hatte wirklich einmal Glück: In der Glückstasche mit Socken etc. für 2'200¥ (Wert 250'000¥!) waren einige coole oder einfache, simple Socken, ein Paar gab ich Kay, und einige sehr schöne Strümpfe. In der zweiten Tasche für 5'000¥ (Wert etwa 15'000¥, obwohl ich mir da nicht mehr wirklich sicher bin) waren zwei Strickjacken in Schwarz und Violett (yay!), eine blaue Sweatjacke, eine pinke Kombination (Shirt und Jacke) und eine weisse Steppjacke. Ausser den pinken Sachen - ich kann wirklich kein Pink tragen - und der Farbe der Jacke - weiss wird einfach so schnell schmutzig - liebe ich, was ich erhalten habe! Und da ich sowieso geplant hatte, noch eine Winterjacke zu kaufen - ich habe meine Jacke extra zu Hause gelassen - hat sich das nun auch erledigt Ich habe dann noch meine Gastgeschenke (Schokolade von "Läderach", 2 Berner Mandelbärli, selbstgemachte Weihnachtskekse und ein Büchlein mit Fotos von mir, meiner Familie und "meiner" Schweiz) überreicht und ihnen die Fotos erklärt.
Danach sind wir alle zusammen zu 3 Schreinen, welche alle auf dem selben Gelände waren, gegangen. Dort haben sie mir gezeigt, wie man an einem Schrein betet: am Brunnen am Eingang beide Hände und den Mund waschen, mit den noch nassen Fingern einige Münzen hervorholen, beim Schrein die Glocke läuten (ein- oder mehrmals), zwei Mal verbeugen, zwei Mal klatschen und beim zweiten Mal die Hände zusammen lassen, still beten und danach noch einmal verbeugen.
Vor dem grössten der 3 Schreine war ein Tor, das aus einem grossen geflochtenen Seil gemacht wurde, durch welches wir auf eine spezielle Weise gehen mussten: Vor dem Tor verbeugen, hindurch gehen, links aussen um das Tor treten, wieder hindurch gehen, rechts aussen um das Tor treten, wieder hindurch gehen, von der anderen Seite in Richtung Tor noch einmal verbeugen. Kay hat erklärt, dass man das eigenlich 8 Mal machen müsste, aber dass sie es nur einmal machen. Danach haben wir beim Schrein noch ein Selfie gemacht und gingen dann Essen einkaufen. Ich konnte mein Frühstück auslesen (Ich nahm Frühstücksflakes, welche ich kanne) und schlugen vor, dass ich diese Nacht mit ihnen essen könnte, da an Neujahr noch viele Restaurants geschlossen waren.
Nachdem wir wieder zu Hause waren (ich musste alle Türen öffnen, damit ich lernen konnte, wie es funktioniert), ging ich in mein Zimmer und wollte meinen Blog schreiben. Da ich jedoch praktisch sitzend einschlief, legte ich mich schlussendlich aufs Bett und schlief wohl irgendeinmal ein. Um ca. 19 Uhr klopfte Kay an meine Türe und sagte, dass das Abendessen fertig ist. Ich stand auf und ass mit ihnen. Heidi hatte etwas sehr leckeres gezaubert: Reis; Brokkoli, grüne Bohnen und Tomaten mit einer Art Dressing (kalt); etwas Kartoffestock-ähnliches (glaube ich); chinesische Suppe mit (sehr glitschigen) Klössen sowie gedämpftes Hühnerfleisch. Als Dessert assen sie beide etwas von der Schokolade, welche ich mitgebracht hatte, und ich kostete Imoyouka, ein sehr klebriges Dessert aus Süsskartoffeln. Es war köstlich! Kay hat mir dann noch die Familienregeln gegeben, die Küche gezeigt, die Badewanne und die Waschhmaschine erklärt und mich auf LINE zu ihren Kontakten hinzugefügt.
Da man den Fuji vom Balkon aus so schön sehen konnte, habe ich einige Fotos von der Aussicht gemacht und, als ich es geschafft hatte, ins WiFi einzuloggen, habe ich meine Familie kontaktiert und die Fotos auf Facebook gepostet. Dann sass ich zu den anderen ins Wohnzimmer und habe meinen Blog aktualisiert. Um ca. 23 Uhr ging ich dann ins Bett und schlief praktisch sofort ein.
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