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Die Strasse Richtung Westen ist stark befahren und wir erleben einige spektakuläre Überholmanöver. Es ist unklar auf welche Seite die mittlere der drei Fahrspuren gehört, sie wird nämlich von uns und dem Gegenverkehr gleichermaßen benutzt. Dann fahren wir ab auf eine kleinere Landstraße Richtung Koh Kong und von einem Moment auf den anderen sind wir mitten im Dschungel. Wälder, Palmen und weite hügelige Flächen liegen vor uns, Schilder warnen vor querenden Elefanten (leider sehen wir keine). Nordwestlich sind schon die beginnenden Kardamom Mountains zu sehen, das weitläufige Gebiet erstreckt sich fast bis nach Battambang. Da die Berge noch nicht erschlossen sind, es gibt kaum befestigte Straßen, Wilderer jagen Tiere, können wir diese leider nicht erkunden.
Koh Kong ist einer der wenigen Orte Kambodschas der direkt am Meer liegt. In der kleinen verschlafenen Stadt beginnt der Tourismus erst langsam zu laufen, es gibt nur wenige Angebote für Ausflüge. Die Menschen leben hier nach dem Tag/Nacht Rhythmus, sobald es dunkel wird werden die meisten Geschäfte und Lokale geschlossen, Menschen sind nur noch vereinzelt unterwegs. Es gibt kaum Straßenlaternen und so sind auch wir Abends nach dem essen in unserem Zimmer. In der Früh, kurz nach Sonnenaufgang herrscht dagegen reges Treiben, alles ist unterwegs zum Markt, die Strassen werden sauber gekehrt. Es wird gelacht und einander zugerufen, an ausschlafen ist nicht zu denken.
Das macht aber nichts, denn wir wollen ja etwas von der Umgebung sehen und in der Früh ist es noch angenehm kühl um einen Ausflug zu starten. Wir leihen uns wieder ein Moped und fahren als erstes zu den Ta Tai Wasserfällen. Diese sind sehr schön gelegen, gut im Wald versteckt und nur über eine holprige schmale Straße zu erreichen.
Weiter geht es zum Strand von Koh Kong, der etwas außerhalb der Stadt liegt. Es ist weiter als gedacht und unser Tank wird langsam knapp. Wir fahren zunächst am Strand vorbei, weiter in winziges Dorf. Hier scheinen kaum Menschen (vor allem Ausländer) vorbei zu kommen und wir werde neugierig beobachtet. An einer kleinen Hütte tanken wir eine Flasche Benzin (hier gibt es oft keine richtigen Tankstellen, sondern nur Verkauf in Cola oder mineralwasserflaschen).
Am Strand sind wir gemeinsam mit einem jungen Paar - Christoph und Caro - aus Deutschland die einzigen. Bei dem kleinen Restaurant werden uns Liegestühle und Getränke angeboten. Die Mittagsportionen für zwei sind für vier zuviel, wir tauschen unsere Reiseerfahrungen aus und warten auf den Sonnenuntergang.
Bei unserem Ausflug zur unbewohnten Koh Kong Island treffen wir die beiden wieder und gemeinsam mit noch drei anderen Reisenden und zwei einheimischen Bootsführern geht es los. Wir kommen an einem einsamen Strand mit weißem Sand und klarem Wasser an. Es gibt keinen Steg und wir waten ein paar Meter durch das Wasser an Land. Unsere beiden Begleiter Laden viele Kisten aus und beginnen schon zu kochen während wir im warmen Wasser schwimmen und Schnorcheln. Das Mittagessen wird auf einer Feuerstelle und mit einfachsten Hilfsmitteln zubereitet und schmeckt uns allen hervorragend. Auf dem Rückweg sehen wir schon ein großes Gewitter an der Küste. Unsere Begleiter sind aber schon gut vorbereitet mit großen Säcken für die Taschen und Regenjacken für uns. Es regnet stark und das Boot schaukelt kräftig hin und her, nach einer viertel Stunde ist der Spuk auch schon wieder vorbei und die Sonne scheint wieder. Wir passieren das Gebiet des Peam Krasaop Wildlife sanctuary, wo es den größten Mangroven Wald Südostasiens zu sehen gibt.
Morgen fahren wir zurück nach Thailand. Wir verlassen ein wunderschönes vielseitiges Land, mit interessanten Menschen und Lebensweisen. Die vielen Betrügereien vor denen wir immer wieder gewarnt wurden haben wir nur selten erlebt. Meist trafen wir auf ehrliche Menschen, die sich immer an vereinbarte Preise hielten (tuk tuk fahrer) oder uns sogar aufmerksam machten wenn wir die Geldscheine verwechselten (1.000 und 10.000 riel) und somit viel zuviel bezahlt hätten.
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