Profile
Blog
Photos
Videos
Welcome to Jordan!!
Signature Sentence: „Wanna ride on the donkey?"
Jordanien ist ein rundum tolles Land. Zum einen ist die Landschaft sensationell schoen, zum anderen sind die Menschen freundlich, charmant und witzig...und es hat auch nicht so viele! Am Morgen noch im gedraengten Delhi, am Abend schon im Toten Meer am Baedele. Der Szenenwechsel ging relativ schnell und so waren die ersten Eindruecke in Jordanien kontrastreicher als erwartet. Wir kamen am fruehen Nachmittag in Jordanien an und starteten gleich mit einem kleinen Sightseeing Trip von Madaba, der Stadt der Mosaike und insbesonders der aeltesten Landkarte des Holy Lands, logo in kleinen Steinchen am Boden der Sankt Georgs Kirche. So konnte man waehrend der Predigt der Geschichte auch geographisch folgen. Nachdem wir in Indien die heiligen Orte des Hinduismus und Buddhismus besucht hatten, war das Motto diesmal die christlichen, biblischen Staetten. Unser Weg fuehrte zum Mount Nebo, wo Moses das erste Mal das heilige Land fuer sein Volk erblickte, bevor er am selben Ort starb - das Grab wurde aber nie gefunden. Von Mt. Nebo besuchten wir Bethanien, den Taufort von Jesus und den christlichen Ganges, den Jordan. Die juedischen Glaeubigen und die Christen baden/lassen sich taufen in verschmutztem Wasser und alles fuer den Glauben, den braucht man wohl auch wenn man in diese Pfuetzen hockt. Wobei der Jordan doch noch etwas freundlicher ausschaute als der Ganges. Das Tote Meer war definitiv das Highlight des Tages. Man geht wirklich nicht unter, du kannst nicht mal jemanden saeufen, geht nicht, man verhaelt sich wie eine Boie und huepft ein bischen auf und ab, aber geht nicht unter. Hammer!! Aber ja nicht in die Augen oder schlucken. Klar haben wir ein bischen getested und es ist unglaublich salzig. Wenn man sich danach nicht sofort mit Suesswasser abduscht, trocknet die Haut extrem schnell aus, und man wird zu praedestinierten Salzlecke, was in Jordanien mit den vielen Geissen und Schafen nicht optimal ist. Jordanien ist sowieso ein magisches Land. An einer Stelle ist das magnetische Feld so stark, das unser Taxi bei einer Steigung im Leergang nicht nach unten fuhr sondern den Berg hinauf!
Am naechsten Tag ging es in den Sueden auf dem Kings Highway. Auf dem Weg besuchten wir ein Kreuzritter Schloss und den kleinen Grand Canyon von Jordanien. Jordanien hat eine vielfaeltige und alte Geschichte. Seltsam, wenn man all diese Orte besuchen kann, von denen man in der Schule im Geschichts- und Religionsuntericht hoerte. Das Land in dem Milch und Honig fliesst, muss wohl einst etwas fruchtbarer gewesen sein! Wasserknappheit wird bekaempft mit mehreren Daemmen. Die fruchtbaren Regionen sind dann auch nicht so haeufig, trockene Wuesten herrschen vor. Dennoch wird Potash (Salz), Phosphor, Gemuese, Fruechte und Olivenoel produziert und auch exportiert. Jordanien hat keine nennenswerten Rohstoffe und Industrie. Kulturell vereinigt das Land in einer schoenen Art und Weise moderne Zeiten, politisches Geschick, nachhaltiger Tourismus und Respekt fuer die eigene Geschichte. Die Zelte der Bedouinen erinnern einem an die nomadischen Wurzeln, traditionelle Lebensweisen und Handwerk werden unterstuetzt aber man schaut nach vorn. Amman ist eine moderne Stadt, die beide Lebensweisen widerspiegelt. Der Koenig versteht es, die jordanischen Interessen zu vertreten und Jordanien bildet eine Insel im stuermischen Nahost. Die Stellung der Frau in Jordanien in der heutigen Zeit kann ich zuwenig beurteilen, die aeltere Generation kam mir eher traditionell vor, waehrend die junge Generation sich weniger an religioesen Richtlinien orientiert.
Erinnert euch alle mal kurz an die Schlusszene von Indiana Jones und der letzte Kreuzzug, wo sie den heiligen Gral suchen. Mit der Melodie der Filmmusik im Kopf liefen wir durch die Siq (Schlucht) zum Treasury in Petra, der antiken Staette, wo genau diese Schlusszene gedreht wurde. Petra ist riesig und es wurden von den Archaeologen mehr als 3000 Bauwerke und Staetten gezaehlt aber vor allem ist es wunderschoen. Wir besuchten Petra bei Nacht und verbrachten zwei Tage im Areal und sahen nicht alles. Eindrueckliche Wege fuehren einem zwischen alten Graebern, Tempeln von Nabatäer und Roemern vorbei. Die Nabatäer verstanden es, die Handelswege zwischen Ost und West fuer sich zu nutzen und kontrollierten nicht nur die Karawanen auf der Weihrauchstrasse, sondern verbanden suedlichere Handelswege mit der noerdlicheren Seidenstrasse und weitere wichtige Routen von Ost nach West. Sie offerierten den Karawanen sicheres Geleit, Wasser und Orientierung auf dem Weg nach Westen oder Osten und verdienten sich daran eine goldene Nase. Petra geriet in Vergessenheit bis Johann Ludwig Burckhardt, der Archaeologe aus Lausanne sich als Bedouine einschlich. Mit der Ausrede Aaron ein Opfer zu bringen, konnte er sich Petra naehern, da Aarons Schrein nahe an Petra liegt. Die Bedouinen schuetzten und versteckten Petra und insbesondere den Treasury, da Legenden von einem Schatz berichteten, welcher in Petra verborgen sein sollte. Noch heute sieht man die Einschussloecher am Treasury und anderen Staetten. Es wurde nie ein Schatz gefunden. Jedenfalls kam Monsieur Burckhardt so ins Herz von Petra und verstand sofort, welches archaeologische Juwel er da gefunden hatte. So wurde Petra bekannt und 2007in die Liste der 7 neuen Weltwunder aufgenommen. Ein Konzept, welches seine Wurzeln auch in der Schweiz hat (hat mir zumindest der Parkwaechter vom Moevenpick in Petra erzaehlt). Eine weitere Legende erklaert den Bau des ausgekluegelten Kanalsystems, welches sicherstellte, dass Petra mit genuegend Wasser versorgt wurde. Frueher musste saemtiches Wasser von weit her auf Eseln und Kamelen in die Schlucht transportiert werden. Die Prinzessin zu jener Zeit war natuerlich eine Schoenheit, welche auch noch nicht vergeben war. Als das Wasserprobelm in Petra nicht geloest werden konnte, versprach Sie, denjenigen zu heiraten, welcher sicherstellen konnte, das Petra ohne menschliche und tierische Kraft nachhaltig mit Wasser versorgt wird. Ihre Schoenheit waren Anreiz genug, dass sich viele Maenner dem Problem widmeten, doch nur einer war erfolgreich und konstruierte das noch heute eindrucksvolle Kanalsystem mit integriertem Filter - der lokale Ingenieur, den die Prinzessin auch heiratete. Das waere dann wohl eine antike Projektausschreibung. Ich fand Petra absolut Hammer und da wir in der Nebensaison unterwegs waren, hatten wir angenehme Temparaturen und fast keine Leute.
Nach Indiana Jones begaben wir uns auf die Spuren von T.E. Lawrence - Lawrence von Arabien, welche auf seinem Pferd im Wadi Rum die britischen und arabischen Interessen vertrat. Brachte ihm auch einen kontroversen Ruf ein. Wir genossen vor allem die karge Landschaft im Wadi Rum und die Gastfreundschaft der Bedouinen. Den Film Lawrence von Arabien muss ich wohl doch noch schauen, auch wenn der, was ich gehoert habe, Ben Hur maessige Ausmasse annimmt. Nun ja, naechstes Jahr in der Schweiz wird es wohl doch ein paar Regentage geben, die man fuer die Aufarbeitung Wadi Rums nutzen kann - dann zwingen wir uns halt ein bisschen .
Im Norden von Jordanien besuchten wir Jerash eine roemische Ausgrabungsstaette, aehnlich wie Augusta Raurika, blos ein bischen groesser. Die zwei Tage in Amman zeigten uns eine Stadt, die Modernes und Geschichte vereint. Amman muss mit riesigem Bevoelkerungswachstum, primaer durch palestinensische Fluechtlinge klar kommen und schafft dies sichtlich relativ gut. Im Downtown kann man fuer umgerechnet 3 CHF deluxe Felafel essen - zu zweit, waehrend man im Botschaften Viertel posh ein Vermoegen fuer einen Znacht ausgeben kann. Amman, eine sichere Stadt mit der kompletten Infrastruktur, wird auch als Stuetzpunkt benutzt fuer internationale Hilfe. Wir trafen in der Wueste einen Franzosen, welcher in Amman medizinische Hilfe bietet fuer Kriegsverletzte aus den Nachbarlaendern. Es war interessant ihm zuzuhoeren als er mit uns seine Erfahrungen teilte, er war bereits in verschiedenen Krisengebieten u.a. auch im Suedsudan. Die Menschen in Jodanien sind logischerweise sehr interessiert und bewusst, was ausserhalb ihres Landes passiert, diskutieren darueber und verlieren nie ihren ausgesprochen guten Sinn fuer Humor.
Jordanien ist vielfaeltig, wunderschoen, einfach zu bereisen, bietet super Kombinationen von Kultur, Spass, Natur und Abenteuer. Wir waren begeistert!
By the way, diesen Blog schreib ich aus der Business Plus Klasse auf dem Weg nach Quito, Ecuador. Das Glueck hat zugeschlagen und ich wurde upgegradet und weil ich so lieb bin, hab ich Markus auch in die First mitgenommen !!
Liebe Gruesse aus dem Massagesessel. Wir nehmen jetzt noch einen Schluck Rotwein, nach 2 Monaten Abstinenz und stossen auf die zweite Haelfte unseres Abenteuers an. PROST!
Luzia und Markus
- comments
Grüninger Hildegard Unsere lieben Weltenbummler, Eure Fotos und der Reisebericht sind sehr interessant, vermitteln mir sehr viel Unbekanntes, eine echte Weiterbildung. Laut Fotos habt Ihr offenbar immer Glück mit dem Wetter--? Welche Wassertemperatur hat wohl das Tote Meer gehabt? Bis Ihr nach Hause kommt ca. in sechs Monaten werde ich Euch den Film Lawrence in Arabien organisieren. Der Film mit Peter O`Toole als Lawrence wurde 1962 gedreht. Euch weiterhin viel Reiseglück, es gibt keinen Tag, ohne mal kurz an Euch zu denken. Herzliche Grüsse Mam Hildegard