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Hallo zusammen,
Indien hat uns sprachlos gemacht, deshalb finde ich erst jetzt Worte fuer unser Abenteuer in Nepal. Anfangs Oktober sind wir in Kathmandu gelandet und haben ad hoc unsere Trekking Tour gebucht. Gluecklicherweise wurden wir sehr gut und praktisch beraten von Eco Tours. Sehr zu empfehlen, falls jemand mal nach Nepal geht. Wir hatten null und nichts vorbereitet, konnten aber unsere Wanderung innerhalb von einem Tag organisieren und sind bereits am naechsten Tag nach Lukla geflogen. Lukla ist einer der hoechsten Flughaefen (2'800 m.u.M.) und auch einer der gefaehrlichsten, da Wind und Wetter die Landung auf Sicht erheblich beeinflussen koennen (ein must on you tube). Gut, dass ich davon nichts wusste! Nach der Landung haben wir dann rechts der Landebahn die Schaeden an Haus und Mauern gesehen und links der Landebahn die Reste der Flugzeuge, die kuerzlich Pech hatten mit Wind und Wetter. Wir trafen Kanccha unseren Guide und Traeger in Lukla und sofort ging es los mit dem Laufen. Unsere Route fuehrte uns von Lukla nach Naamche Bazar, wo wir 2 Tage an die Hoehe anklimatisieren mussten und bereits unseren ersten Eindruck vom Mount Everest erhielten. Von Naamche Bazar entschieden wir uns fuer die weniger bewanderte Route ueber den Renjo Pass nach Gokyo und von Gokyo ueber den Cho La Pass nach Dzonghla wieder auf die ‚normale'Base Camp Route. Von Dzonghla ging es nach Gorak Shep, dem hoechsten Teehaus und damit auch der Basis fuer das letzte Stueck ins Base Camp und auf den Kalapatthar. Und logo am Ende alles wieder runter, wobei wir beim Rueckweg auf der Base Camp Route blieben. Auf dem Heimweg hat uns dann Kanccha noch zu sich nach Hause eingeladen, wo wir seine Familie kennenlernen durften und mal einen erstklassigen Einblick ins echte Sherpa Leben erhielten.
Waehrend dem Anklimatisieren in Naamche Bazar entdeckten wir, dass Schweizer Marken Trekkingutensilien in Nepal guenstiger sind als in der Schweiz und da wir ja eh eher schlecht als recht equipped waren, machten wir, was der Name des Dorfes vorschlaegt und gingen bazaren. Geholfen bei unserem Entscheid Trekkinghosen etc. zu kaufen (und damit das ganze Zeug entweder um die Welt zu tragen oder dann nach hause zu schicken) haben auch die diversen Mount Everest Filme, welche in der Liquid Bar in Naamche Bazar gezeigt wurden. Logischerweise sterben ca 50 - 60% der Leute in diesen Filmen....und ich hatte gemeint das Gefaehrlichtste sei der Flughafen.
Ehrlicherweise muss ich ja zugestehen, dass wir unseren Schrott nicht selber den Berg hinaufgetragen haben. Unser Sherpa hat unsere 14 kilo getragen als waer es Nichts! Und war logo tausendmal schneller als wir. Mach nie den Fehler und versuche mit einem Sherpa Schritt zu halten, insbesondere nicht ueber 4000 Hoehenmeter! Normalerweise sahen wir ihn am morgen zur Routenbesprechung und dann swiiiiischsch war der Kollege weit voraus. Hatte aber auch seine Vorteile, da wir nichts vorgebucht hatten, hilt ein schneller Vorauslaeufer um sich einen Platz zu sichern in den Teehaeusern. Wir waren naemlich nicht die einzigen, welche den Berg hochkraxeln wollten. Wir haben sowieso eine schoene Truppe abgegeben. Kanccha vorne weg mti 14 Kilo, ich hintendrein mit dem kleinen Rucksack und Markus leger am Ende mit seinem Pullover. Ein Franzose hat das ganze zu Markus kommentiert:"Vouz n'étes pas vraiment chargé". War er auch nicht, aber seine Aufgabe war es ja auch Fotos zu machen. Ausserdem spricht so einiges dagegen in Nepal wo soviele Menschen dir das Gepaeck tragen wollen, selber rumzubuckeln. Aber es ist schon klasse, wenn man lastenlos rumlaufen kann.
Ich berschreibe jetzt nicht jeden Routenabschnitt, sondern fasse so einige Eigenheiten einer Trekking Tour zusammen.
1. Ein Nepalesischer Pass ist nicht zu vergleichen mit einem Schweizer Pass wo der Pass zwischen den Bergen durchgeht im Sinne von „den Weg des geringsten Widerstandes", sondern man laeuft an den Berg ran und dann einfach mal gerade rauf und dann klettert man halt grad wo man durchkommt. Was mich zum zweiten Punkt bringt
2. Trekking ist nicht wandern, egal was Reisefuehrer sagen. Wandern ist auf einem Weg in die warme Bergbeiz auf dem Gipfel wo es dann einen Wurst Kaese Salat garniert und einen Saft oder ein zweierli Weissen oder dann ein klassisches Rivella gibt und einen Jass. Trekking ist nicht wirklich auf einem Weg und hat streckenweise eher mit klettern zu tun. Aber...beides ist schoen. Die warme Bergbeiz bringt mich zum Punkt drei.
3. Trekking per se kann einem schon recht fordern, wenn man so hoch ist. Aber ein Teehaustrekking bringt einem vom basis Trekking-level auf das fortgeschrittene Trekking-Level. Die Teehauser sind nicht geheizt, ueberhaupt ist es ab 17.00 bis 07.00 morgens kalt. Beim Schlafen ist es kalt, beim Essen ist es kalt, vergiss den mit dem Waschen, Zaehneputzen war fuer uns das Hoechste der Gefuehle. Wobei ich sagen muss, dass wir eigentlich gerne 12 Tage dreckig waren...ist ja doch mal was anderes und dafuer macht man ja auch eine Weltreise, mal morgens nicht duschen und Haare machen und Anzug anziehen und dann ins Buero, sondern strotzend vor Dreck und Schweiss ins Base Camp vom Mount Everest laufen, in der Tasche blos eine Zahnbuerste!
4. Dahl Bat. Dahl Bat ist Reis und Linsensuppe und wenn man Glueck hat noch ein bischen Gemuese dazu. Toent fein...fuer 2 bis 3 Tage, aber nach 12 Tagen sind wir, wieder in Kathmandu schnurstracks in den naechsten Laden und haben uns mit Toblerone und Snickers vollgestopft. Andere Laender andere Suppen.
5. Die Hoehe. In Gorak Shep schliefen wir auf ca. 5000 Meter ueber Meer, das ist hoeher als der Mont Blanc. Krass oder, wenn man so darueber nachdenkt! Die Hoehe kann neben den Symptomen der klassischen Altitude Sickness (Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, etc.) einem vor allem zum Schnaufen bringen. Viel trinken sollte man, was einem dann um Mitternacht unter der warmen Decke hervor und auf das kalte Klo bringt. Wenn man dann bereits auf dem Weg zum Klo ausser Atem kommt, kann man sich vorstellen, wie man dann die 8 Stunden am naechsten Tag auf 5500 Meter laeuft....naemlich gaaaaanz langsam.
6. Wenn man zum hoechsten Berg der Welt laeuft, ist man nicht alleine. Da wollen einige hin, auch solche die gscheiter zu hause bleiben wuerden. So mit 75 auf 5000 Meter mit Herzschrittmacher oder einer der gar nicht lief, sondern auf einem Maulesel mit vier Traegern unterwegs war, einer davon trug die Kruecken. Der coolste war aber ein Wanderer...sorry Trekker, der was aehnliches wie ein Mondanzug anhatte mit seiner Flagge hinten am Rucki angesteckt und in einem Tempo lief, das sogar ein Faultier stolz gemacht haette.
Die 12 Tage laufen waren absolut Hammer was Wetter, Aussichten, Ansichten etc. anging. Der Mount Everest, hoechster Berg der Welt ist eindruecklich und laesst einen ziemlich klein aussehen. Wir erlebten einmalige Momente auf unserer Reise aber Nepal ist ganz sicher eines der Highlights!
Es gaebe noch tausend Details und Fakten zu berichten, aber ich verweise lieber auf unsere Fotoalben, die geben einen viel schoeneren Eindruck. Ich habe drei zusammengestellt. Die Passwanderungen, das Base Camp und dann separat eines fuer Kathmandu, eine endrueckliche, lebendige Stadt. Die Fotos zeigen vor allem Schnappschuesse aus dem Altag in Kathmandu. Im Kathmandu Album findet ihr auch einige Fotos von Phokara, eine Stadt die weiter westlich von Kathmandu liegt und der Ausgangspunkt fuer Annapurna Wanderungen ist.
Liebe Gruesse aus nun Indien und vergesst nicht fuer uns ein Wurst Kaese Salat garniert zu essen und mit einem Moehl anzustossen. Ein schoener Herbst und bis bald aus Incredible India!
Luzia und Markus
- comments
Hildegard Grüninger Hallo Ihr Bergsteiger! Eure Fotos sind absolut cool, bin sehr beeindruckt von Nepal, Landschaft und den Sherpas. Grosse Achtung vor Eurer körperlichen Leistung, da war ja unsere Wanderung im Unterengadin ein "Spaziergängli"! Eure Berichte und Fotos freuen mich jedes Mal riesig!! Liebe Grüsse Mam Hildegard
Schneller Christa Schneller Christa Darf auch mitschauen und lesen.Macht Freude die fotos und Euch zu sehen.Gute weiterreise Christa
Luzia Hallo Maedels! Hoff ich doch, dass ihr fleissig mitliest!! Bald kommt der Indien Bericht, brauch blos mal noch etwas Zeit fuer den Upload. Gestern morgen waren wir noch in Delhi und am abend bereits in Jordanien im Toten Meer baden. Gruss Lu