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Der schreckliche Rocky's Walk ins Tinker's Gully
Freitag, 16. Februar 2018 - sonnig, bis 28°
Wieder ein wunderbarer Sommertag. Unweit nördlich von Thames parkieren wir beim d*** on's Holiday Park. Hier beginnt der dreistündige Rocky's Walk, den ich als zweiten Ersatz für das Kauaeranga Valley gefunden habe. Einen Meter breit gekiest, dann beim ersten Anstieg holzgefasste Treppen - der Weg beginnt sehr vielversprechend. Nach 300 Metern ist es mit der Herrlichkeit allerdings vorbei: Es beginnt ein grösstenteils mühseliger Steilpfad, unterbrochen von wenigen ebenen Wegstücken. Anfangs noch in schönem Pinienhain, der immer mehr in wilden Busch übergeht. Da der Weg trocken ist, lässt er sich immerhin gut bewältigen. Margrit erwartet sehnsüchtig ein Aussichtsplätzchen, doch das erreichen wir erst nach anderthalb Stunden. Am höchsten Punkt auf rund 350 Metern eine winzige, vier Meter breite Lichtung, wo ein paar Bäume zurückgeschnitten wurden, so dass wir einen Teil des Firth of Thames sehen können. Ganz nett, aber für uns verwöhnte Schweizer Wanderer nicht allzu aufregend. Der Abstieg geht ins Tinker's Gully, ein wildes Buschtälchen, und dem Flüsschen entlang hinunter zur Strasse im Haupttal. Zu Beginn ist der Weg ganz manierlich mit wenig Gefälle, aber dann folgen extrem steile Abschnitte, die wir sogar mit den Wanderstöcken nur knapp bewältigen, vor allem wenn die Route in kleinen Rinnsalen rutschig wird. Was sich das „Department of Conservation", die neuseeländische Naturbehörde, hier leistet, finden wir ein starkes Stück. Von Wandervergnügen kann keine Rede mehr sein. Denn der Weg ist nicht nur unangenehm und äusserst schwierig, sondern stellenweise richtig gefährlich. Auch an glitschigen Stellen, wo man trotz der üppigen Vegetation meterweit abrutschen könnte, gibt es keinerlei Geländer oder auch nur Drahtseile, um sich festzuhalten. Im Talgrund schliesslich muss mehrmals der Fluss überquert werden, was manchmal furchtbar heikel ist. Mit grosser Erleichterung erreichen wir schliesslich unversehrt das Strässchen. Weder hier noch am andern Wegbeginn findet sich ein Hinweis, dass der Weg schwierig sei. So was haben wir auf allen früheren Neuseelandreisen nie erlebt! Noch ein guter Kilometer Marsch auf der schmalen Kiespiste, dann ist die Runde vollendet. Wir sind völlig erschöpft.
In Thames ein kurzer Halt beim „Pak'n'Save", dem knallgelben Supermarkt, der sich rühmt, „the lowest food prices" zu haben. Um zwei Uhr nachmittags sind wir wohlbehalten zurück in Ngatea.
- comments
Christel Jetzt ist das Wetter ja gut, aber gefährliche Wege scheinen mir auch hier beängstigend. Passt auf eure Knochen auf, kann ich da nur sagen, doch das wisst ihr selbst ja am besten. Wünsche euch weiterhin tolle, aber ungefährliche Wanderungen.