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Tag 38:
Verschneite Bergipfel, tiefblauer, spiegelglatter See, Regenwälder, Pazifikküste, wilde Tiere und alles bei wunderschönem Wetter; dies ist eine Kurzzusammenfassung unserer heutigen Erlebnisse. Aber alles der Reihe nach.
Weil der Wetterbericht für heute Donnerstag gutes Wetter vorhergesagt hatte, planten wir eine etwas grössere Reise mit einigen Höhepunkten und sassen daher etwas früher beim Frühstück als in den letzten paar Tagen. Als wir die frisch gebackenen Waffeln assen, verfolgten wir gespannt einen Fernsehbeitrag über das Jungfraujoch.
Kurz darauf verabschiedeten wir uns aber auch von dieser Unterkunft und fuhren erst einmal zum Besucherzentrum des National Parks um uns über die Gezeiten zu informieren, da diese für eine Wanderung entlang der Pazifikküste von Nutzen wären. Als erstes fuhren wir aber in die Höhe zum Hurricane Ridge, einem Aussichtspunkt von dem man perfekt auf die Olympic Mountains sehen kann. Die verschneiten Berggipfel zur einen, den Pazifik zur anderen Seite verweilten wir ein wenig auf knapp 1600m.
Aufgrund unseres etwas dichteren Programms, machten wir uns aber bald wieder auf den Weg zu einem fast 200m tiefen See, dem Lake Crescent. Auf der Reise dahin besuchten wir noch die Madison Falls, einen kleinen aber dennoch sehenswerten Wasserfall. Eine kurze Fahrt später erreichten wir den Lake Crescent. Uns erwartete ein atemberaubender Anblick: die herbstlichen Wälder spiegelten sich im tiefblauen See und der spärlich vorhandene Nebel trug zusammen mit dem nun wolkenlosen Himmel das Seine zu einem wunderbaren Gesamtbild bei. Ein einstündiger Marsch vom See entfernt, befand sich ein weiterer Wasserfall, den wir natürlich auch besuchten. Durch moosbewachsene und riesengrosse Bäume führte uns der Weg zu den Marymere Falls. Durch die Warnplakate zur Vorsicht gemahnt, traffen wir auf dem Weg aber keine Bären, sondern "nur" ein kleines Eichhörnchen sowie vereinzelte andere Touristen an.
Wieder zurück auf dem Highway, trafen wir kurz nach Mittag in dem Städchen Forks ein, welches dem kundigen Leser aus dem Film Twilight bekannt sein könnte, weil sich einige Schauplätze des Films in dieser Stadt befinden. Wir fuhren aber lieber erneut an die Pazifikküste, anstatt all diese Orte zu besuchen. Das Meer war einiges wilder als auf Vancouver Island, aber dadurch nicht weniger schön. Dass die Brandung aber nicht nur schön sondern auch sehr gefährlich sein kann, konnten wir uns anhand des vielen Schwemmholzes sehr gut vorstellen. Es lagen nicht einfach ein paar Äste sondern auch riesige Bäume herum.
Das Baden liessen wir daher sein und fuhren anstatt in den Hoh Rain Forest, einem Teil des Nationalparks, welcher aufgrund der vielen Niederschläge zum Regenwald geworden ist. Diese kontinuierliche Feuchtigkeit lässt viele Moose nur so spriessen. Dies führt dann zu sehr schönen aber auch etwas gespenstische Formen an Bäumen und Totholz, woran die einbrechende Dämmerung sicher auch ihren Anteil hatte. Diese Stimmung und dass andere Touristen frische Bärenspuren gesehen hatten, beschleunigte unsere Besichtigungstour doch einiges und so schafften wir den 1,2km langen Trail in 20 Minuten. Auf dem Rückweg traffen wir auf eine friedlich grasende Herde Elche und waren doch erleichtert, diese im Auto sitzend und nicht auf der Wanderung angetroffen zu haben.
Nun sind wir nach einer etwas längeren Fahrt bei sternenklarer und vom Vollmond beleuchteter Nacht wohlbehalten im Hotel angekommen und planen unsere weitere Reise. Diese wird wohl nicht mehr so spektakulär wie heute ausfallen, da für die nächsten Tage erhebliche Regenfälle angesagt sind.
Liebe Grüsse in die Schweiz,
Tabea & Andreas
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