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Bei unserer Ankunft in El Calafate merkten wir gleich, dass es mit den sommerlichen Temperaturen nun vorbei war. Wir wurden von einem Shuttlebus in unsere tolle Unterkunft, das America del Sur Calafate gebracht. Nachdem wir von der Holzterasse den Sonnenuntergang bei etwas frostigen Temperaturen genossen hatten ließen wir es uns in einem Restaurant mit lokalen Spezialitäten gut gehen.
Der nächste Tag beinhaltete eines der Highlights unserer Reise. Heute stand der berühmte Perito Moreno Gletscher am Programm. Wir wurden schon um 7 Uhr im Hostel abgeholt und fuhren in den 80 km entfernten Nationalpark Los Glaciers. Nach einem ersten umwerfenden Eindruck der Gletscher-Massen, den wir beim Spaziergang über die Aussichtsbalkone bekamen, wurden wir mit dem Boot nahe an den Gletscher gebracht. Wir bekamen Steigeisen und wurden von unseren Guides eingeschult. Nach einem 90minütigen Aufstieg zum Ausgangspunkt ging es dann endlich ab aufs Eis. Insgesamt verbrachten wir 4 Std. mit unseren Steigeisen auf dem gewaltigen Gletschereis. Wir bestaunten gewaltige Gletscher-Spalten, Kanäle und Lagunen und legten zwischendurch auch eine Jausenpause mitten auf dem Eis ein, mit grandiosem Ausblick auf die dahinterliegenden Gipfel. Man muss dazusagen, das Wetter war perfekt und so konnten wir sogar die Sonne am Eis genießen. Nach dem Abstieg gings mit dem Boot wieder zurück ans andere Ufer, während wir einen Whiskey on the Rocks (mit Gletschereis) genossen.
Zurück in El Calafate holten wir uns das für die nächsten Tage gebuchte Mietauto ab und wurden dann im Hostel mit einem leckeren Barbecue Büffet erwartet - was will man mehr.
Nicht ganz so früh wie geplant machten wir uns am Dienstag mit unserem Fiat Palio Adventure auf den Weg nach Chile, in den Nationalpark Torres del Paine. Die Anreise gestaltete sich aufgrund der unbefestigten Fahrbahn ab der Grenze länger als gedacht. Die Formalitäten waren jedoch für argentinische Verhältnisse relativ schnell erledigt.
Im Park angekommen bot sich uns schon ein grandioser Ausblick auf die berühmten Torres del Paine. Auch heute war das Wetter traumhaft und darum beschlossen wir nach dem Beziehen unseres Refugio unsere Fahrt durch den Nationalpark fortzusetzen. Um euch eine Vorstellung von der Größe zu vermitteln: der Park hat 181000 Ha und wir brauchten vom einen Ende zum anderen über 2 Std. und relativ viel Benzin aufgrund des unwegsamen Geländes. Am Weg gab es aber viele wunderschöne Aussichtspunkte und auch einen kleinen Wasserfall. Nicht zu vergessen: Wir durften auch viele Tiere beobachten: Nandus (straußenähnliche Vögel), Guanakos (ein Verwandter der Lamas), Schafe, Andenkondore und sogar ein Gürteltier. Zwischendurch kauften wir in einem teueren Hotel am Parkeingang um umgerechnet 30 Euro 10 Liter Benzin. Nicht so ganz ein Schnäppchen, aber was will man machen in der Pampas.
Nach einem leckeren Abendessen mit vielen anderen Backpackern machten wir es in unseren Schlafsäcken gemütlich und schliefen wenig später tief und fest.
Der Mittwoch war wieder einem der Highlights gewidmet, dem Aufstieg zum Mirador del Torres. Insgesamt 8 Std. sollte die Wanderung dauern. Im Gegensatz zu einigen unserer wahnsinnigen Kollegen, die um 4:30 Uhr losgingen um den Sonnenaufgang oben in der Lagune zu sehen, genossen wir ein leckeres Frühstück, bewunderten den Sonnenaufgang vom Tal und machten uns dann gestärkt auf den Weg. Vorbei an vielen bunten Bäumen und Sträuchern (in Patagonien ist gerade Herbst) und mit wunderbaren Ausblicken über das Tal und zum Gletscher erreichten wir nach 4 Std. unser Ziel. Leider waren die Spitzen der 3 Torres heute in Wolken gehüllt, dennoch war der Anblick der über 2000m hohen Granittürme einfach großartig. Nach einer kleinen Lunch-Pause und vielen Fotos machten wir uns wieder auf den Rückweg, den 3,5h Abstieg standen bevor. Gut wieder im Refugio angekommen gabs eine erfrischende Dusche, leckeres Essen und nette Gespräche mit anderen Bergsteiger - Reisen ist einfach super!
Nach einer kurzen Fahrt zu 2 abgelegeneren Aussichtspunkten gings am Donnerstag zurück nach Argentinien. Zu unserer Verwunderung waren wir diesmal viel schneller und erreichten nach 5 Std. El Calafate. Nach einigen organisatorischen Erledigungen und unser ziemlich schmutziges Auto zurückbringen setzten wir uns um 18:30Uhr in den Bus nach El Chalten, dem 2. Wanderkapitol Patagoniens.
Bis bald!
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