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Unser Aufenthalt in El Chalten stand unter dem Motto Wintereinbruch. Am Abend unserer Ankunft hatte es noch ca. 10Grad, in den nächsten Tagen mussten wir uns allerdings mit Temperaturen um den Gefrierpunkt zufrieden geben. Nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen waren, machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft, wo uns die freundliche Besitzerin schon erwartete. Das Nothofagus B&B war sicherlich eines der nettesten Hostels auf unserer bisherigen Reise.
Am nächsten Tag war Regen und Schnee angesagt. In der Früh war davon aber noch nichts zu sehen. Wir machten uns auf zu unserer ersten Wanderung, dem Loma del Pliegue Tombado, einem 1500m hohen Gipfel im Westen der berühmten Berge Cerro Torre und Fitz Roy. Wir spazierten durch bunten Buchenwald, merkten aber schon, dass der Wind auffrischte und ein paar Schneeflocken durch die Luft flogen. Über der Baumgrenze wurden wir von Schneegestöber und starken Windböhen begrüßt. Nichts desto Trotz wollten wir zumindest bis zum Aussichtspunkt auf die Laguna Torre gehen. Dort angekommen, hatte Frau Holle Gott sei Dank das Polster schütteln beendet. Wir hatten einen schönen Ausblick auf die Lagune und auf der anderen Seite auf den Lago Viedma, die Berge waren jedoch in Wolken gehüllt. Die letzten 100m auf den Gipfel mussten wir aufgrund der Windstärke canceln. Und nach ein paar Fotos flüchteten wir wieder in den schützenden Wald. Nach einer kurzen Pause spazierten wir wieder ins Tal, wo wir dann doch noch ein paar Sonnenstrahlen abbekamen, bevor sie unterging.
Am Freitag haben wir im letzten Eck des kleinen Dorfes El Chalten zu Abend gegessen, was wir erst so richtig am langen und kalten Nachhauseweg merkten.
Für Samstag hatten wir eine Busfahrt nach El Pilar gebucht, um von dort dann über die Laguna de los Tres zurück nach El Chalten zu wandern. Mit 23km sollte das unsere längste Wanderung werden. Obwohl der Wetterbericht Sonne angesagt hatte, merkten wir auf der Busfahrt mit dem 4x4 Truck schon, dass draußen wieder einmal Schneesturm angesagt war. Doch wie wir machten sich auch 16 andere Wanderer auf den Weg und in den ersten 2h war im schützenden Wald nicht viel vom Schneesturm zu spüren. Leider konnten wir an den gekennzeichneten Aussichtspunkten nicht viel erkennen. An der Abzweigung zur Laguna de los Tres beschlossen dann einige Wanderer gleich nach El Chalten zu gehen und den Aufstieg zur Lagune nicht zu wagen. Da es aber auch einige Unerschrockene gab, die den Aufstieg trotz Schneesturm versuchen wollten, ließ sich natürlich auch Marlene nicht davon abhalten, wobei es im Nachhinein gesehen wohl besser gewesen wäre, sie hätte auf den vernünftigen Matthias gehört. Also kämpften wir uns bei Wind und 10cm Schnee bis zur Lagune hoch, wo wir auf Grund des Schneetreibens nur wenig erkennen konnten. Nichts desto trotz, wir hatten es geschafft und auf der anderen Seite hatten wir einen grau verschleierten Ausblick auf die Laguna Suecas. Im Laufe des 10 km langen Abstiegs nach El Chalten ließ das Schneetreiben langsam nach und die Sonne kam zögerlich zum Vorschein. Auf den letzten Kilometern bot sich uns zur Belohnung ein wunderschöner Ausblick auf den Verlauf des Rio de las Vueltas, schneebedeckte Berge und auf unser kleines Dorf. Etwas müde erreichten wir um 17 Uhr unsere Unterkunft, wo uns Gott sei Dank ein heißer Tee erwartete. Matthias hatte beschlossen die Wanderschuhe an den Nagel zu hängen, während Marlene fest davon überzeugt war an unserem letzten Tag noch die berüchtigten Gipfel zu Gesicht zu bekommen.
Darum hat sie sich am Sonntag um 7 Uhr im Dunkeln auf den Weg zum Mirador Cerro Torre gemacht, um dort den Sonnenaufgang zu bestaunen. Und das wurde diesmal auch mit einem atemberaubenden Panorama auf die gesamte Bergkette belohnt. Nach unzähligen Fotos gings im Laufschritt wieder bergab zur Unterkunft, wo Matthias schon beim Frühstück wartete.
Nachdem wir noch ein paar schöne Fotos von Monte Fitz Roy geschossen hatten, ging um 13 Uhr unser Bus zurück nach El Calafate und dann weiter mit dem Flugzeug nach Buenos Aires.
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