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¡Hola muchachos!
Suedamerika, ein Kontinent in dem Speed Bumps eher sportliche Herausforderung an den Fahrer darstellen denn effektives Geschwindigkeitsmanagement.
Venezuela, ein Land in dem sogar die Polizisten der eigenen Waehrung nicht vertrauen.
Aber ich beginne besser von vorne:
Caracas Airport bei Nacht ist kein angenehmer Platz. Nach meinem Flug von Sao Paulo kaempfte ich mich durch Passkontrolle und Baggage Claim, an Pro-Sozialismus- und Anti-Amerika-Plakaten vorbei zu den Bussen durch. Kaempfen deshalb, weil mich alleweil jemand ansprach, ob ich Dollars wechseln wolle und die sich untereinander stritten, wer meine Dollars umtauschen darf.
Der Grund dafuer: der von der Regierung festgesetzte Kurs ist 1 USD = 4 BFS. Da die Bevoelkerung jedoch der eigenen Waehrung nicht traut existiert ein bluehender Schwarzmarkt auf welchem 1 USD = 8 BFS gilt. Die Preise halbieren somit wenn man nur in USD zahlt, und deshalb versuchen sogar die Polizisten auf diesem Schwarzmarkt Geld zu wechseln.
Von Caracas selber sah ich nicht viel. Von dem Gewimmel am Flughafen eher abgeschreckt bestieg ich den naechsten Bus Richtung Ciudad Bolivar, einer kleineren Stadt am Rand der Gran Sabana im Sueden des Landes. Die Stadt ist typisch fuer Venezuela: ein kleiner historischer Stadtkern mit einem tagsueber lebhaften Treiben, drumherum ein Sammelsurium von Blechhuetten und Betonruinen. Die Stadt ist tagsueber voller Leute, Marktstaende und alter Ami-Schlitten (Spritpreis 25l / 5 USD), sobald jedoch um 5 Uhr die Sonne zu sinken beginnnt, verschwindet jegliches Leben von der Strasse. Um 7 Uhr sind dann alle Restaurants und Laeden geschlossen und fuer Gringos wirds ungemuetlich. Alles in allem auch kein Platz fuer laengere Ferien.
Daher brach ich gleich am naechsten Tag auf zum Angel Falls. Dies ist mit 980m freier Fallhoehe der hoechste Wasserfall der Welt und befindet sich am Rand der Gran Sabana mitten im Urwald. Um dahin zu kommen muss man sich erst in eine 6-plaetzige Cessna zwaengen und 45min ueber die Gran Sabana, einen grossen See und einige Hoehen fliegen. Hat man dies hinter sich, landet man in Canaima, einer kleinen Ortschaft welche als Basis-Lager dient fuer alle Besucher der Angel Falls. Canaima selber liegt an einer wunderschoenen Lagune, welche aus 7 Wasserfaellen gespiesen wird. Einer dieser Faelle, Salto Sapo, bietet die Moeglichkeit hinter dem fallenden Wasser hindurchzulaufen. Doch um die Angel Falls zu sehen sind immer noch 4h in einem kleinen Boot und 2h zu Fuss durch den Dschungel noetig.
Angel Falls selber ist ueberwaeltigend. Man hoert das Donnern des Wassers noch kilometerweit durch den Urwald und auch aus der Ferne muss man den Kopf in den Nacken legen, um alles zu sehen. Die Atmosphaere wird durch die Abgelegenheit des Ortes, die Tierlaute des Dschungels und einzelne Nebelschwaden abgerundet: Alles an diesem Ort schreit foermlich nach einem Indiana Jones... oder einem James Bond. Nach einer relativ kurzen Nacht in einem Haengematten-Lager am Fuss der Faelle ging es auch schon wieder zurueck nach Canaima, wo wir noch gemuetliche 2 Tage an der Lagune genossen.
Zurueck in Ciudad Bolivar blieb uns kaum genuegend Zeit um uns zu erholen, bevor wir am naechsten Morgen um 6 Uhr frueh wieder aufbrachen, diesmal nach Tucupita, im Orinoco-Delta. Luis und Theo, unsere Guides, brachten uns tief ins Delta, zeigten uns Taranteln, Skorpione, Piranhas, Affen und verschiedenste Voegel (Tukan, Flamingos, Aras). Da wir wieder in einem Haengematten-Lager uebernachteten hoerten wir nachts die Tiere rund um das Lager. Besonders die Bruell-Affen wurden ihrem Namen gerecht, wenn die loslegen schlaeft so schnell niemand mehr.
Morgen gehts fuer mich weiter quer durch die Gran Sabana nach Santa Helena. Die Stadt ist der letzte Stop fuer mich in Venezuela, bevor ich nach weiter nach Manaus und damit in den Amazonas gehe. Spaetestens von dort werde ich mich wieder melden.
Hasta luego!
Jonas
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