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Liebes Osaka!
Da das Wetter derzeit etwas durchwachsen ist, haben wir uns entschieden eine kurze Sonnenstunde zu nutzen, um mit dem großen Riesenrad am Hafengelände zu fahren. Die Aussicht war toll - aber dann hat es zu regnen begonnen. Dementsprechend haben wir uns für eine Aktivität im Trockenen entschieden: das weltberühmte Aquarium Osakas (auf Empfehlung eines Freundes mit fragwürdiger Reputation ;)). Zu den Fischen ist nicht viel zu sagen, aber die großen Krabben und die unterschiedlichen Quallenarten sowie der große Walhai waren einen Besuch wert. Das Aquarium selbst ist riesig und wirklich empfehlenswert. Nachdem der restliche Tag verregnet gewesen ist, haben wir uns unsere Zeit im Einkaufszentrum von Umeda vertrieben und eine Stunde darauf gewartet das Lokal „Max Brenner" zu besuchen. Was das ist, liebes Osaka? Ein Lokal, das sich ganz auf Schokolade spezialisiert hat - Saskias Schlaraffenland! „Max Brenner" kommt aus Israel und expandiert gerade in die östlichen Länder und wird es vermutlich nie nach Österreich schaffen, also haben wir die Gelegenheit am Schopfe gepackt und uns ein geiles Schokofondue reingezogen. Es war echt lecker. Google das Geschäft!
Und damit war der Tag dann auch schon wieder zu Ende.
Das frühe Tagesende kam uns aber ganz gelegen, weil der darauffolgende Tag wieder SEHR viel Gehen bereitgehalten hat. Zuerst sind wir nach Nara gefahren, wo eine der größten Buddha-Statuen Japans (15 Meter hoch, 452 Tonnen schwer) steht und wo „wilde" Rehe herumlaufen. Die Anlage, in der die Statue steht, ist der Todaiji-Schrein, der zu den UNESCO Weltkulturerben zählt. Wir sind mit der Lokalbahn hingefahren und durch viele nette Ortschaften getuckert - die Umgebung Naras ist wirklich wunderschön und relativ ländlich. Das war eine willkommene Abwechslung! Leider ist die Stadt selbst wie Kyoto sehr touristisch, aber da muss man einfach drüberstehen…
Nach Nara sind wir nachmittags dann noch nach Kyoto weitergefahren. Kyoto hätte zwar als Stadt Potenzial, aber wie bereits letztens erwähnt ist die Stadt wahnsinnig touristisch und hat eigentlich recht viel Charme eingebüßt. Wir wollten uns den Goldenen und den Silbernen Pavillon ansehen, aber der eine Tempel steht im Osten und der andere im Westen und dann gab es noch einen Schrein, den wir sehen wollten, aber der stand dann im Süden. Nachdem Menschenmassen (Überraschung!) anstanden um in den einzigen Touristenbus zu kommen, haben wir uns für den Schrein im Süden entschieden, weil man da auch mit der Bahn hinfahren konnte.
Dieser Schrein ist der Fushimi Inari Taisha, der vor allem durch seine vielen Torbögen (Torii) bekannt ist. Auf den Fotos wirst du gleich wissen, was wir meinen, liebes Osaka! Der Schrein selbst ist dem Gott Inari gewidmet und erstreckt sich über einen Berg, der ebenfalls Inari heißt. Der Gott Inari ist der Gott der Füchse, des Reises, der Fruchtbarkeit und des Sake, und er ist der Schutzpatrone der Kaufleute und Geschäftsleute. Den Berg durch all die Torii rauf und wieder runter zu gehen dauert zweieinhalb Stunden (wenn man gut in Form ist…). Wir sind haben den Großteil des Berges bestiegen, aber dann wurde es schon wieder dunkel und Regenwolken haben sich zusammengebraut, also sind wir die gefühlten tausend Stiegen wieder hinunter gewandert. Natürlich sind auch dort wahnsinnig viele Touristen anzutreffen, aber wenn man sich dann etwas länger an den Aufstieg macht, dann kann man sehr viele davon hinter sich lassen. Das sollte man sich als kleinen Tipp definitiv merken, wenn man gute Fotos machen will! Übrigens, der Tempel war auch Drehort im Film „Die Geisha".
Anschließend sind wir völlig fertig mit der Welt nachhause gefahren und haben schon um zehn Uhr tief und fest geschlafen. Und wer uns kennt, liebes Osaka, kann jetzt ahnen, WIE fertig wir waren.
Der heutige Tag war etwas ruhiger, was wir selbst nach 10 Stunden Schlaf dringend nötig hatten. Vormittags haben wir in Ruhe gefrühstückt und uns frisch gemacht und mittags haben wir uns dann mit einer alten Brieffreundin von Tina und ihrem Freund getroffen. Chikako und ihr Freund waren wirklich wahnsinnig nett und freundlich und sie haben uns in ein mega cooles japanisches Restaurant mitgenommen, wo wir Mizutaki gegessen haben. Wir hatten dort einen eigenen Raum nur für uns! Eigentlich ist Mizutaki so was wie bei uns Fondue, aber mit einer echt starken Hühnerbrühe, wo dann allerlei Gemüse und Hühnerfleisch hineingekommt. Es war wirklich… lecker! Einzig fragwürdiges Erlebnis: die Vorspeise. Zuerst einmal haben wir Sashimi bekommen, was ja an sich völlig normal ist, aber wir hatten Hühner Sashima, was uns wiederum komisch vorgekommen ist - in Europa lernt man ja eigentlich, dass einen rohes Hühnerfleisch umbringen kann. Deswegen haben wir diese Delikatesse vorsichtshalber dankend abgelehnt. Chikako und ihr Freund haben sie gegessen und überlebt, aber naja… Außerdem haben wir ein Schüsselchen mit Hühnerflachsen bekommen, also die harten, knorpeligen Teile, die man bei uns schon vor dem Kochen entfernt. Aber in Japan wird offensichtlich das komplette gerupfte Huhn sowohl gekocht als auch ungekocht verwertet. Auch hier haben wir abgelehnt. Nachdem uns Chikako und ihr Freund (wir wissen seinen Namen einfach nicht mehr…) freundlicherweise durch das Mysterium der riesigen Postfiliale in Osaka geführt haben (einige unserer Bekannten und Freunde können sich jetzt auf Postkarten freuen!), haben sie uns in den Stadtteil Dotonbori, der super zum Shoppen ist, gebracht. Zu dem Zeitpunkt hat es stark geregnet und wir haben uns dann getrennt und sind separate Wege gegangen. Wir waren nicht die einzigen, die auf die Idee gekommen sind bei Schlechtwetter einkaufen zu gehen. Ja, liebes Osaka, wir erwähnen ja oft die Menschenmassen, die sich in Japan bewegen, aber das heute war auf einem völlig anderen Level. Wir sind dann irgendwann scharf abgebogen und durch vergleichsweise leere Straßen spaziert (leere Straßen in Japan = Mariahilferstraße am letzten Wochenende vor Weihnachten). Laut Onlinereiseführer haben wir uns auch in der Nähe eines etwas dubiosen Viertels befunden, Shinsaibashi, das haben wir dann aber ausgelassen, um die Begegnung mit Serienmördern und Prostituierten zu vermeiden (ja, wir wissen, dass wir übertreiben - so schlimm ist es nirgends in Japan!). Kurz waren wir auch in Den Den Town, dem Elektro- und Spielviertel Osakas. Das war auch eine sehr interessante Erfahrung, für die wir noch keine Worte finden. Es war einfach abgedreht. Laut, blinkend, abgedreht. Unzählige Spielarkaden auf über fünf Stockwerken, gepaart mit DVDs, CDs, Computerspielen, Büchern, Mangas, Merchandise-Produkten… wie immer gibt es hier nichts, was es nicht gibt.
Und jetzt werden wir den Tag ausklingen lassen, denn morgen warten wieder neue Erfahrungen auf uns - aber was wir machen, das werden wir jetzt noch nicht verraten, liebes Osaka!
Bis bald!
Liebe Grüße,
Saskia und Tina
- comments
do Wieder toller Bericht und interessante Bilder-aber wo sind Bilder von Saskia und dir beim Schokofondueessen ;-) do
Stocki-Oma Wie gehabt - spitzenmäßiger Bericht! Die Beschreibung des Essens ist ja ganz nett, aber alles muß man ja nicht probieren. Ich hab einen TV-Bericht gesehen, da werden die Hühnerfüße auch gegessen, du weißt, mit denen sie im Dreck scheren! Bis zum nächsten Mal, alles Liebe- Granny.
Xandi Stimmt, die Schokofondue-Fotos wären wirklich noch interessant ;-) Ansonsten wie immer super Fotos und interessante Neuigkeiten. LG und schöne Tage noch, Xandi