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Die Chilenen im Süden können sich anscheinend nicht entscheiden ob sie zu einer Person nun "Hola" oder "Buenos Días" sagen sollen, weshalb da fast immer ein "Hola, Buenas" bei raus kommt! :D
Das wird dann wohl mein letzter Eintrag aus Chile sein! Nachdem Papa wieder zurück geflogen ist und ich in meiner WG ein bisschen waschen konnte, ging es für mich und Lisa mit dem Nachtbus nach Pucón! Eine kleine Stadt 11 Stunden südlich von Santiago, gelegen am See "Villarica" mit Blick auf den Vulkan "Villarica" - theoretisch... :D Als wir ankamen war es sehr bewölkt und teilweise leicht am nieseln, aber den Vulkan wollten wir natürlich trotzdem sehen. Also gingen wir zum Strand und starrten auf eine graue Wand von Wolken... Wir machten Fotos und bildeten uns ein, dass man den Vulkan schattenartig hinter den Wolken erkennen könne.
Wir liehen uns zwei Fahrräder und machten uns auf den Weg zu den "Ojos de Caburgua" - Wasserfällen! Der Weg war eine Schotterstraße und ging 15km auf und ab und auf und ab, sodass wir völlig k.o. ankamen, aber mit einer tollen Pause mit Blick auf die Wasserfälle belohnt wurden! :) Zurück sollte es über die Asphalt-Straße gehen, nur mussten wir feststellen, dass mein Reifen komplett platt war! So half uns der Imbissbesitzer beim Aufpumpen und es sollte weitergehen - Nix da! Nach 5 Metern war schon wieder alles an Luft draußen! Ich rief den Verleiher an und fragte ob sie uns abholen könnten. Dieser verwies uns allerdings nur auf das Repair-Kit was er uns mitgegeben hatte und sagte, dass wenn wir kein Fahrrad flicken können, wir mit dem Bus oder per Anhalter zurück kommen müssten. Beim Blick in das "Repair-Kit" stellten wir fest, dass dieses eine Luftpumpe und Kleber enthielt - ein Flicken war nicht zu finden! Klasse! Wir schoben etwa 1km weiter, zum Eingang des Nationalparkes und fragten dort nach ob uns jemand helfen könne. Die Frauen dort waren super lieb und riefen zuerst für uns nochmal beim Verleiher an, was leider auch nicht half und suchten dann einen Flicken, weshalb wir das Fahrrad letztendlich doch noch reparieren konnten und es wieder zurück in die Stadt gehen konnte!
Auf dem Weg überlegten wir uns was wir dem Typen so alles an den Kopf werfen könnten, erreichten am Ende aber nur einen völlig lächerlichen Rabatt zu bekommen. Wir verließen den Laden und 100m später bemerkte Lisa, dass sie ihr Flasche im Fahrrad stecken lassen hatte! Sie sprintete zurück und da hatte der Typ sie schon im Auto verstaut gehabt... Es gibt also leider auch blöde Chilenen... :-/
Am nächsten Morgen ging es zu einem weiteren Nationalpark, in dem wir eine tolle 15km lange Wanderstrecke hinter uns legten! Es ging vorbei an Wasserfällen und hin zu drei verschiedenen Seen an denen nicht einmal viel los war :)
Auf dem Rückweg schien in Pucón für uns das erste Mal die Sonne und wir freuten uns den Vulkan endlich sehen zu können! Allerdings mussten wir peinlicherweise feststellen, dass wir den Vulkan vom Strand aus niemals hinter den Wolken hätten erahnen können, denn dieser befand sich auf der ganz anderen Seite der Stadt! :D Ups...!
Weiter ging es Richtung Puerto Varas, mit einem Stopp in Valdivia. Eine kleine Stadt, die sehr sehr deutsch geprägt ist und in der wir eine kleine Bierprobe in der Brauerei Kunstmann machten.
Von Puerto Varas wurde uns immer vorgeschwärmt, allerdings empfanden wir die Stadt als gar nicht so besonders. Viele chilenische Touristen und es gibt nicht viel drumherum zu sehen. Auch unsere Wanderung traten wir gar nicht erst an, als wir von Monster-Fliegen umzingelt wurden, die einem nicht mehr vom Körper wichen... Auch das kleine Dorf Frutillar, was wie ein deutsches Dorf sein sollte, hat uns nicht wirklich überzeugt - bis auf den Streusselkuchen, der war wirklich sehr gut gelungen! :)
Dort trennten sich dann unsere Wege, Lisa machte sich auf den Weg zurück nach Santiago und für mich ging es weiter nach Chiloé - der größten Insel Südamerikas und wahrscheinlich hat noch keiner je etwas davon gehört! :D Meine erste Station auf Chiloé war Ancud, eine kleine Stadt im Norden der Insel. Ich kam in einem wirklich süßen Hostel mit Blick auf's Wasser unter, von wo aus man sehr toll den Sonnenuntergang beobachten konnte! Chiloé ist wirklich ein Ort für sich. Hier herrscht meiner Meinung nach nur wenig Tourismus und alles wirkt sehr idyllisch und authentisch.
Ich lernte beim Frühstück ein deutsches Paar aus dem Harz kennen - Ines und Andree, die mir anboten mich in ihrem Leihwagen mitzunehmen! Da ich sowieso noch nicht wusste, wo ich an diesem Tag hinwollte und die zwei wirklich nett waren, nahm ich das Angebet gern an und wir fuhren den ganzen Tag lang über den nördlichen Teil der Insel. Wir machten eine Bootstour zu einigen Kolonien von Magellan- und Humboldtpinguinen, sahen Seelöwen, erkundeten Festungen und den eher weniger spektakulären Leuchtturm und aßen frisch gemachte Empanadas! Ein wirklich schöner Tag! Die Landschaft auf Chiloé erinnerte an eine Mischung zwischen Irland und den hügeligen Teilen Deutschlands.
Abends zauberten wir noch gemeinsam einen Obstsalat, tauschten Reisegeschichten aus und genoßen bei einem Weinchen den Sonnenuntergang im Hostel.
Um auch die für Chiloé typischen Stelzenhäuser "Palafitos" zu sehen, fuhr ich am darauf folgenden Tag nach Castro, etwa 1,5 Stunden südlich von Ancud. Dort hatte ich im Voraus noch keine Unterkunft gebucht, da die Hostels so teuer waren und machte mich so erst einmal auf die Suche nach einem Bett :D Nach 3 mal fragen wurde ich fündig und kam in einem Einzelzimmer einer Familie unter, was typisch für diese Region Chiles ist. Nachdem ich mein Zimmer mit einem Vorhängeschloss verriegelt hatte, ging es mit dem Minibus ein paar Dörfer weiter nach Dalcahue, wo es einen großen Markt gibt, auf dem handgemachte "chilotische" Pullover und alles was so dazu gehört, von den Einheimischen verkauft wurden. Da der Markt recht klein war, hatte ich noch Zeit mit einem weiteren Bus und einer Fähre auf eine nahe gelegene Insel zu fahren, auf der die älteste Kirche Chiles zu finden ist. Zurück in Castro lief ich zum Hafen und machte eine Tour in einer "Lancha" - einem kleinen Fischerboot - durch die Bucht entlang an den "Palafitos".
Dann war auch schon mein letzter Reisetag angebrochen, denn abends sollte es zurück ins 1.200km entfernte Santiago gehen (16 Stunden Busfahrt). Ich fuhr in ein weiteres Dorf (Chonchi), was zwar ganz niedlich war, aber in dem ich nach 5-10 Minuten auch schon alles gesehen hatte :D So fuhr ich zurück nach Castro und genoß die letzten Stunden in der Sonne bei angenehmen 21°C - Chiloé ist bekannt dafür, dass es hier fast täglich regnet und kalt ist! :D
Nun bin ich zurück in Santiago und morgen geht es mit dem Flieger nach Buenos Aires, worauf ich mich schon riesig freue, denn ich habe so viel tolles darüber gehört und außerdem werde ich dort den letzten Teil meiner Reise mit Christoph antreten! :)
Bis bald!
Eure Sara :)
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Christine Du bist echt eine kleine Weltenbummlerin geworden. Genieß die letzten Monate.