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Huhu! :)
Ich melde mich zurück aus Bolivien, genauer gesagt aus Sucre. Aber ich fange mal mit Argentinien an:
Am 21. Januar ging es für mich nach Buenos Aires, wo ich nachmittags ankam und mich nach einem kurzen Spaziergang entlang des Hafens sofort in die Stadt verliebt habe! :)
Am nächsten Morgen holte ich Christoph vom Flughafen ab und wir planten 3 Nächte in Buenos Aires zu bleiben und die folgenden 3 Nächte in Uruguay zu verbringen, was man mit der Fähre aus erreichen kann. Die Fähre hatte ich 3 Monate vorher schon einmal gegoogelt und hatte mich gefreut, dass diese nicht so teuer war. Da Argentinien aber mit Inflation zu kämpfen hat, war die Fähre für uns plötzlich 5 mal so teuer und dazu waren die Fahrzeiten sehr ungünstig für uns, sodass wir uns dazu entschieden, noch 3 weitere Nächte in BA zu bleiben, bevor unser Flieger am 28. Januar zu den Iguaçu-Fällen ging - nördliche Grenze von Argentinien zu Paraguay und Brasilien.
Nun hatten wir also alle Zeit der Welt uns die Stadt anzuschauen und es verschlug uns in einige schöne Viertel wie Recoleta, Tigre, San Telmo oder Palermo, was uns besonders gut gefallen hat, da es dort viele vegane und vegetarische Restaurants und Cafés gab - und das, in dem Land mit dem höchsten Fleischkonsum weltweit! :D
Generell ist Buenos Aires wirklich schön, da viele Gebäude extra gebaut wurden, um zu "protzen" :D Aber auch sonst ist die Stadt sehr grün und voll mit tollen Parks! In einem der Parks findet man eine riesige Metallblume, die sich nach der Sonne öffnet und schließt und die ihr bestimmt schon mal auf Fotos gesehen habt. Es gibt hier auch ein Natur-Reservat direkt an der Stadt, was mir von einem Mädchen als Dschungel beschrieben wurde, aber eher ein netter Spaziergang auf einer breiten Straße durch's Grüne war :D Es stellte sich dann aber auch heraus, dass Sie eher ein Stadtkind war :D
In einem der nicht so sicheren Viertel (La Boca) im Süden von BA gibt es eine schöne Straße (Caminito) voller Tango-Tänzer und bunten kleinen Häusern, die extra für Touristen ausgerichtet ist und an deren Ausgängen viele Polizisten stehen. Wir hatten vor diese Straße mit dem Bus zu erreichen. Wie es schien, hatten wir aber den falschen Bus erwischt, der nicht an der erwarteten Stelle hielt und wir so gezwungenermaßen an der nächsten Haltestelle auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke aussteigen mussten. Dort sah es sofort ganz anders aus und vom Gefühl her, wollten wir schnell den nächsten Bus zurück zur anderen Seite nehmen. Nach nur einer Minute hielt ein Auto neben uns und der Fahrer bat uns doch schnellstmöglich das nächste Taxi zu nehmen und von dort zu verschwinden, da es für uns zu gefährlich dort sei. Er hielt sogar ein Taxi für uns an und wir waren froh auf der anderen Seite sicher wieder aussteigen zu können! Ups! >.< Sowas kann dann leider auch mal passieren... Also immer schön den richtigen Bus nehmen!! :D
Und was man noch wissen sollte: Buenos Aires ist momentan unglaublich teuer! Für eine Kugel Eis zahlt man da direkt 3€ und Essen gehen haben wir uns gar nicht erst getraut, da blieb's bei Subway, Empanadas und selbst kochen :D Christoph stellte sich nämlich als riesiger Empanada-Fan heraus...nach den 5 Monaten Reis in Thailand :D So gab es jeden Tag mindestens 3 Empanada-Stopps!
Und so einige Sachen fanden wir sehr seltsam, wie z.B. der Mangel an Bankautomaten, keine Fruchtstände, oder "Frisch-gepresster-Orangensaft-Stände", die ich aus Santiago oder auch Thailand gewohnt war. Und auch nach einem stinknormalen Kartenspiel suchten wir vergeblich. Nicht im Supermarkt, nicht im Spielwarengeschäft und in keinem Ramschladen. Eins fanden wir letztendlich in einem "Spiele-Juwelier" in dem das Karten-Spiel verschlossen war und uns dann von dem Verkäufer demonstriert wurde. Leider war dieses "hochqualitative Spiel" für über 10€ nicht ganz in unserem Budget und so hatten wir letztendlich Glück doch noch eins bei einem Straßenverkäufer zu finden! Dieser stellte sich auch noch als ein beeindruckender Zauberkünstler heraus, der uns wirklich faszinierte!
Noch ein letzter Tipp, mit dessen Hilfe man sich sicher sein kann in Buenos Aires gelandet zu sein: Die Frauen tragen Baumstämme unter den Füßen! :D 1,50m große Frauen mit 20cm Plateau-Schuhen! Oben fein geriemt wie Sandalen und unten dann halt... dieser Baumstamm! Es sieht einfach nur lächerlich aus und ist der totale Renner hier :D
Am 28. Januar ging dann unser Flieger nach Puerto Iguazu, an der Grenze zu Brasilien und Paraguay und wir waren froh endlich aus der Stadt rauszukommen!! :) Der nächste Tag sollte ein besonderer werden - es ging zu meinem lang ersehnten Besuch der Iguazu-Fälle! Und ich muss sagen, dass das wirklich alle meine Erwartungen haushoch übertroffen hat!!! Als wir uns - bei strahlendem Sonnenschein, einer Temperatur von 35°C und einer Luftfeuchtigkeit von wer weiß wie hoch - dem ersten Aussichtspunkt auf die Wasserfälle näherten, bekam ich tatsächlich eine Gänsehaut! Schlichtweg beeindruckend! Diese Unmengen von Wassermassen, die dort in die Tiefe stürzen und die Geräusche, die dabei entstehen, kann man einfach nicht in Worte fassen - und auch leider kaum in ein Foto! Ich wollte gar nicht weiter gehen, so geplättet war ich von dieser Natur! Doch der Park ist riesig und man hat noch unendlich viele weitere Wasserfälle und Aussichtspunkte, von denen man dachte, dass jeder weitere noch schöner sei als der zuvor!
Wir hatten mal wieder riesiges Glück mit dem Wetter, denn abends fing es dann an zu schütten und zu stürmen!!! Ein richtig tropisches Gewitter konnten wir da miterleben! Und das hörte auch bis zum nächsten Tag gegen Nachmittag nicht auf! 2 Meter über die Straße laufen und schon war man durchnässt! :D Somit entschieden wir uns dann doch dagegen die brasilianische Seite der Wasserfälle zu erkunden und nutzen die 3 regenlosen Stunden am Nachmittag aus, um uns eine Tierauffangstation anzugucken. Hier leben Tiere, die illegal als Haustiere gehalten wurden, geschmuggelt wurden, von Autos angefahren wurden, oder auf Grund von Abholzung keinen Lebensraum mehr haben. Die Tour war wirklich interessant, denn es wurden die Geschichten von vielen der Tiere erzählt und dazu konnte man auch noch wirklich tropische Tiere ganz aus der Nähe sehen! Begeistert waren wir vor allem von den Tucans, das sind diese schwarz weißen Vögel mit einem großen orangenen Schnabel! Super hübsche Tiere :)
Weiter ging es am nächsten Morgen mit dem Bus um 10 nach Posadas, wo wir nach 5 Stunden umsteigen die 18 stündige Fahrt nach Salta in Angriff nahmen! Wir hatten vorher viel schlechtes über das Busunternehmen gelesen und waren dann doch sehr positiv überrascht und kamen am nächsten Morgen ausgeschlafen in Salta an - eine süße Stadt im Nordosten Argentiniens. Dort verzweifelten wir dann zuerst einmal auf der Suche nach einem funktionierenden Geldautomaten! :D Der 6. Versuch klappte dann glücklicherweise nach dem Tipp anderer Touristen.
Für den nächsten Tag hatten wir eine Tagestour gebucht, die leider ihre Route ein wenig ändern musste, da es durch den vielen Regen die Tage zuvor zu Straßensperrungen kam. Zum Glück konnten wir aber auch von der anderen Seite an die Salinas Grandes fahren. Dies sind die Salzwüsten Argentiniens, in denen das Salz auch abgebaut und raffiniert wird. Durch den vielen Regen hatte sich eine dünne Wasserschicht gebildet, die einen wirklich schönen Spiegeleffekt des blauen Himmels und der Wolken erzeugte! :) Auf der Fahrt kamen wir übrigens auf eine Höhe von 4.170m, weshalb wir uns vorher Coca-Blätter gekauft hatten, die durch kauen dem Körper dabei helfen, sich an die Höhe anzupassen. Ich weiß nicht ob das schonmal jemand probiert hat, aber uns schmeckten die wie grüner Tee der zu lange gezogen hat :D Bah!
Weiter ging es dann nach Purmamarca, ein kleines Dorf in einer wunderschönen Landschaft! Die Berge die dieses Dorf umzingeln, haben so viele verschiedene Farbschichten, dass man meinen könnte jemand habe sie angemalt. Ein Hügel ist ganz besonders bunt - der "Cerro de los siete colores" (Der Hügel der sieben Farben). Ein Stückchen weiter auf dem Weg nach Tilcara fuhren wir vorbei an der "paleta del pintor" (Farbpalette des Malers). Das ist eine Bergkette die am Fuß jeden Hügels "bunte Farbkleckse" hatte. Und jetzt fällt mir gerade mal wieder auf wie schwer es ist die Natur in Worte zu fassen :D Ich hoffe ich kann bald mal wieder Fotos hochladen, damit ihr euch das selbst anschauen könnt ;-) Allerdings ist das mit dem Internet in Bolivien so eine Sache, weshalb ihr euch vielleicht noch bis März gedulden müsst.
Nun war endlich der Tag gekommen an dem wir das teure Argentinien verlassen und ins angeblich spottbillige Bolivien einreisen konnten! Dies stellte sich allerdings nicht als eine einfache Busfahrt heraus, wie wir feststellen mussten! Zuerst ging es mit einem 8 stündigen Bus (inklusive einer 1 stündigen Panne mitten in der Wüste) zur Bolivianischen Grenze in das Dorf "La Quiaca". Von dort mussten wir knapp einen Kilometer zu Fuß bis zur Grenze gehen, wo wir als Deutsche ohne Formulare innerhalb von 5 Minuten durch waren! Auf der anderen Seite der Grenze liegt das Dorf "Villazón", in dem wir unsere restlichen argentinischen Pesos tauschten und uns auf die Suche nach dem Busbahnhof machten. Dort angekommen fanden wir heraus, dass es einen Streik gibt und wir mit dem Taxi ein Stück weiter fahren müssen, um dann von diesem Ort den Bus nach Tupiza - unserem Ziel - zu nehmen! Mit zwei Französinnen, die vor dem gleichen Problem standen machten wir uns also im Taxi auf zu den Bussen. Dort verstanden wir dann auch wieso vom Terminal kein Bus fuhr. Denn auf den 200m von dort wo uns der Taxifahrer herausließ, bis dort wo die Busse standen war die Straße kreuz und quer zugeparkt mit LKWs und Bussen. Wir fragten einen Busfahrer, ob er uns mit nach Tupiza nehme, doch dieser erzählte uns, dass das Ticket am Terminal gekauft werden müsse! Typisch :D Wir fanden zum Glück doch noch einen Bus, in dem wir so mitfahren konnten. Dort erfuhren wir dann auch, dass es in den bolivianischen Bussen keine Toiletten gibt, ich aber vor Abfahrt noch Zeit habe draußen auf's Klo zu gehen. Ich schaute mich um und fand in der Platten Wüstenlandschaft mit ein paar Rohbauten etwas das aussah wie eine alte Ruine. Die Idee hatten anscheinend aber auch schon viele :D
Der Bus fuhr erst spät los, da noch viele Leute ihren Weg vom Terminal zum Bus fanden mussten und so ging die Fahrt durchs Dunkle, was schon ein wenig gruselig war, denn draußen war ja nix an Licht und im Bus auch nicht. Wir kamen aber zum Glück heile an und freuten uns über das unerwartet schöne und saubere Hotelzimmer.
Insgesamt hatten wir in diesen paar Stunden schon einen tollen ersten Eindruck von Bolivien bekommen: Super nette Leute, viel Leben auf der Straße, tolle Landschaften und unsere langersehnten und vor allem bezahlbaren Fruchtstände! :)
Am nächsten Tag stellten wir fest, dass wir genau in der Karneval-Zeit gelandet waren und am Nachmittag ein Umzug stattfand! Wir hatten das Gefühl, die einzigen Touristen in diesem Ort zu sein und das machte den Karneval auch nur noch umso authentischer.
Zusammen mit den Französinnen vom Vortag buchten wir unsere 4-Tagestour durch die Uyuni Wüste und ich konnte es gar nicht mehr abwarten, dass es los ging!
An Tag 1 ging es zuerst einmal ein Stück raus aus Tupiza, wo sich schon die ersten tollen Felsformationen befanden. Etwas weiter und einige Höhenmeter höher, hatten wir eine atemberaubende Aussicht auf diese und noch weitere Felsformationen in einem riesigen Tal (Sillar). Als dann noch ein Kondor über diese Schlucht flog, dachte ich ich träume!
Es ging weiter durch die Hochebene, immer höher und höher, wir kamen vorbei an unzähligen Lamas, Häusern die im nichts standen und trotzdem bewohnt waren und an einer Goldmine. Bei einigen Lama-Herden sah man dazwischen sogar eine Frau die mit ihrem Hund wie ein "Schäfer" wirkte und höchstwahrscheinlich auch genau dies war - nur eben für die Lamas, denn weit und breit war wirklich nichts.. nada!
Unterwegs waren wir übrigens mit einem Landcruiser, der von Roberto gefahren wurde, und als Beifahrerin unsere Köchin Augustina dabei hatte! Die beiden waren einfach super lieb, da hatten wir wirklich Glück! Oft hört man von diesen Touren, dass die Fahrer betrunken sind und so das Ganze zu einer gefährlichen Reise wird! Roberto hatte das Auto super im Griff, ob an steilen Hängen, in der Wüste oder durch Flüsse - wir haben uns immer sicher gefühlt. Und es lief Modern Talking im Auto! :D
Gegen Mittag des ersten Tages hielten wir in einem kleinen "Dorf" auf 4.200m, um dort unsere erste Mahlzeit zu bekommen. Das Dorf hatte sogar einen kleinen Fußballplatz und wir fragten uns, wer es auf der Höhe schafft auch nur 20m weit zu laufen ohne zu hyperventilieren :D
Den ganzen Tag über kamen uns vielleicht 5 Autos entgegen, sodass wir jeden Aussichtspunkt immer für uns allein hatten! :) Das liegt daran, dass der Hauptort, von dem die Touren starten Uyuni ist. Von dort starten täglich ca. 80 Autos, die alle die selbe Tour zu den selben Zeiten machen. Da wir aber von Tupiza gestartet sind, wo es nur 5 Touranbieter gibt, waren wir immer allein unterwegs :) Dazu kommt noch, dass momentan Regenzeit in den Hochebenen von Bolivien ist, weshalb jede Menge Reiseführer und Internetseiten davon abraten zu dieser Zeit zu reisen!
Bei uns war es allerdings so trocken, dass wir sogar Sand-Wirbelstürme zu sehen bekamen, was wirklich verrückt anzuschauen ist!
Nun ging es zum "Pueblo de fantasma" (Geisterdorf), was ein verlassenes Dorf der Inca und Spanier auf 4.705m ist. Heute sind nur noch die Ruinen zu sehen und uns wurde von einem ehemaligen Bewohner erzählt, dass die Ruinen bis 1990 noch als Dorf genutzt wurden, es eine Schule gab und sehr viel Leben in dem Dorf war, was wirklich schwer vorstellbar war! Dann wurden die Winter jedoch zu stark, mit 1,50m Schneefall, sodass sich das Dorf aufgelöst hat. Das Dorf wurde damals von den Inca errichtet, auf Grund der Silbervorkommen in den umliegenden Bergen. Allerdings haben irgendwann die Spanier das Dorf übernommen und die Inca als Sklaven in den Minen arbeiten lassen. In eine Mine konnte man sogar bis 4 Meter hineingehen, wobei ich nach ein paar Treppenstufen schon wieder hochgestiegen bin, da es viel zu eng und dunkel wurde! Danach musste ich auch ganz schön heftig atmen auf einer Höhe von 4.705m!
Beim erkunden der Ruinen haben wir sogar ein Chinchilla entdeckt!
Wir übernachteten in einem kleinen Dorf, in dem wir gefühlt die einzigen Touristen waren. Wir spazierten ein bisschen durch das Dorf und spielten mit ein paar Kindern dort Basketball! Wobei Christoph dort beim sprinten auch ganz schön außer Atem kam! :D
Am zweiten Tag bekamen wir ganz viele Lagunen mit Flamingos zu sehen und fuhren durch eine sich noch bildende Salzwüste. Die Lagunen hatten alle möglichen Farben: von rot über grün, schwarz und weiß! Einen Stopp machten wir bei einer Therme in der wir wieder einmal alleine waren und die einen tollen Blick auf die Wüste bat. Es ging durch die Desierto (Wüste) de Dalí und vorbei am Vulkan Licancabur, welcher die Grenze zu Chile markiert und den ich schon von der anderen Seite aus der Atacama Wüste gesehen hatte. Mittagessen gab es auch mitten in der Wüste, damit wir danach weiter zu den Geysiren fahren konnten. Diese waren allerdings ganz anders als die in Chile: anstatt der hohen rauchenden Säulen hat man bunten Boden mit blubbernden Sulfat-Löchern aus denen Rauch steigt. Auf dem Weg dorthin kamen wir übrigens an die höchste Stelle der Tour, welche auf 4.900m lag!
Der dritte Tag bestand wieder aus ein paar Lagunen, Flamingos, Wüsten und 'ner Menge Lamas! Wir sahen einen Felsen der die Form eines Baumes hatte (arbol de piedra) und aßen Mittag neben einer Lama-Herde.
Wir hielten in einem kleinen Dorf, durch das früher die alte Zugstrecke ging und in dem man noch die alten Wagons sehen konnte. Ein kleiner Junge hatte eine Menge Freude am Karneval und beschmiss uns mit Wasserbomben, was bei der Hitze allerdings nicht schlimm war :)
An diesem Tag fuhren wir gegen Abend in die Salar (Salzwüste) de Uyuni um dort den Sonnenuntergang zu beobachten. Da es die Tage zuvor etwas geregnet hatte, hat sich eine kleine Wasserschicht auf der weißen Oberfläche gebildet und so sahen wir den Sonnenuntergang gleich zwei mal: einmal im Himmel und einmal gespiegelt auf dem Wasser des Salzbodens! Einfach traumhaft! Wir übernachteten in einem Hostel, in dem die Wände, Tische, Stühle, Betten und der Fußboden aus Salz gebaut waren, was zwar schön aussah aber auch ganz schön unpraktisch war :D
Der letzte Tag stellte ein Highlight unserer Reise dar. Es hatte die ganze Nacht durchgeregnet und wir befürchteten schon, nicht in die Salzzwüste hineinfahren zu können, allerdings hat es gerade nur so viel geregnet, dass dies noch möglich war. So konnten wir auch den Sonnenaufgang in zweifacher Ausführung sehen :) Die Wolken verzogen sich und wir fuhren langsam durch das ca. 5cm tiefe Wasser zu einer "Insel" namens Incahuasi (Haus der Inca) eine kleine Kaktus-Insel mitten in der Salzwüste. Die Spiegelung der Wolken wirkte total unrealistisch und man hatte das Gefühl, als würde man durch den Himmel fahren. An anderen Stellen wirkte es wieder eher so als würde man auf Wasser über einen großen See fahren können, zumindest kann man das mal wieder wirklich nicht in Worten beschreiben.
Auf der Fahrt kamen wir dann auch an eine Stelle an der kein Wasser den Boden bedeckte, sondern an der der Boden trocken war und waben-förmige Risse hatte. Hier machten wir ein paar verrückte Fotos, die ich hoffentlich bald hochladen kann. In Richtung Ende der Salzwüste in der Nähe der Stadt Uyuni kamen uns dann Unmengen von Jeeps entgegen, die alle die Tour von Uyuni aus machen, weshalb wir wieder einmal froh waren, den Rest der Zeit immer fast allein gewesen zu sein! Der letzte Stopp war bei einem "Zugfriedhof" (Cemeterio de los trenes), welcher für ein paar Fotos ganz nett, aber auch nichts besonderes war.
Wir verabschiedeten uns von Roberto und Augustina und suchten uns eine Unterkunft in der hässlichsten Stadt, die wir je gesehen haben - in Uyuni. Wir waren wirklich geschockt über diese Stadt: überall flog Müll rum, Kinder die Dreck aßen, während die Eltern daneben Bier tranken, keine fertig gebauten Häuser, da man auf Rohbauten keine Steuern zahlen muss und die Leute wirkten sehr unfreundlich. Dazu kam, dass wegen des Karnevals überall Böller gezündet wurden, jedoch niemand wirklich erfreut darüber zu sein schien. Christoph stellte fest, dass dort alles sehr erzwungen wirkt, als wäre das Dorf nur für die Touristen der Salzwüste errichtet wurden. Wir waren also froh, am nächsten Morgen die Stadt in Richtung Sucre verlassen zu können!
Natürlich darf aber in Südamerika eine kleine Hürde nie fehlen und so standen wir in Potosí (wo wir umsteigen wollten) und erfuhren, dass Feiertag sei und kein Bus nach Sucre fuhr. Zum Glück wurde Christoph nach einiger Fragerei auf eine Frau aufmerksam die immer wieder "Suuuucre a Suuuuucre" rief und wir so tatsächlich noch an diesem Tag an unserem Ziel ankamen. Potosí ist übrigens die höchste Stadt der Welt und liegt auf 4.070m. Man kann dort eine Mine besichtigen, in der sich die Arbeitsverhältnisse seit 500 Jahren so gut wie gar nicht verbessert haben. Ob wir das noch machen, wissen wir noch nicht genau, aber ansonsten sieht unser Plan grob erst mal La Paz vor, den Titicaca-See, Cusco und Machu Picchu und letztendlich noch Lima.
Ich lasse von mir hören! Auch wenn das erst wieder aus Lima sein wird.
Bis bald! :)
Eure Sara
- comments
Christine Irrrreeeee. Hast du eigentlich nie Angst, so was du immer alles erlebst. Ich bin ja gespannt auf die Bilder von den Salzmöbeln. Komm bloß heile wieder