Profile
Blog
Photos
Videos
Um 03:30 erreichten wir Inle-Lake. Wie auch schon bei den letzten Busfahrten wartete eine Horde Burmesen auf die paar Touristen. Wir hatten noch kein Hotel, so liessen wir uns mal wieder von einem Burmesen zu einer Unterkunft führen. Es war bis jetzt ja nicht immer ein Volltreffer, deshalb war ich sehr gespannt. Der Mototaxifahrer brachte uns in ein nettes neueres und zahlbares Hotel. Wir durften sogar diese Nacht gratis dort sein und mussten dann erst ab der nächsten Nacht zahlen. Nach dem wir ausgeschlafen hatten, genossen wir ein ausgewogenes und sehr gutes Frühstück im Hotel. Danach beschlossen wir ein Velo zu mieten und den Ort zu erkunden. Nach Rücksprache bei der Rezeption gab es in diesem Ort aber nicht so viel zu sehen. Man konnte entweder die Hot Springs besuchen und etwas baden oder ein Weingut und ein bisschen degustieren oder natürlich auch beides.
Mein Bruder brauchte aber zuerst noch unbedingt Flipflops und deshalb gingen wir zuerst zum Markt. Dort sahen wir, dass es auch "Nähjobs" gibt. Der Rucksack meines Bruders fällt leider etwas auseinander und so kamen diese Näherinnen gelegen. Wir gingen also noch mal zum Hotel zurück um den Rucksack zu holen. Die Näherin hatten Freude, dass wir kamen und fixte den Rucksack sofort. Huch ein Problem weniger. Der Rucksack muss ja noch einige Tage aushalten :-) Alain hatte per Zufall noch Farbstifte und Kaugummis im Rucksack, welche die Näherin und 2-3 andere Frauen sahen. Wir gaben ihnen je einen und auch Kaugummis. Sie hatten sehr grosse Freude daran und wollten dann auch für die Näharbeit kein Geld annehmen. Alain gab ihr aber trotzdem etwas. Wieder einmal mehr haben wir gemerkt wie freundlich und hilfsbereit die Menschen hier sind.
Wir entschlossen danach uns das Weingut (glaub das einzige in ganz Myanmar) anzusehen. Die Aussicht von dort auf den Inle Lake war wirklich wunderschön. Wir degustierten vier verschiedene Weine (der Rotwein - schmeckte geräuchert - war wirklich eklig:-)) und asen ein Browniecake dazu.
Für die Hot Springs reichte es am selben Tag leider nicht mehr. Diese liegen gerade auf der anderen Seite der Stadt und wären mit dem Velo nicht mehr machbar gewesen.
Auf der Rückfahrt entschlossen wir deshalb etwas durch die Gassen zu fahren, um auch zu schauen wie die Leute dort leben. Dabei sind wir, aus unserer Sicht, auf eine sehr arme Familie gestossen. Die Kinder waren richtig schmutzig und sie hatten nur eine kleine Hütte und ein Hausschwein (Das mit dem Schwein klingt jetzt komisch aber das ist das, was wir sahen). Alain wollte dem Jungen einen Ballon geben (Kinder dort haben sehr Freude daran) und bat ihn einen aus dem Sack zu nehmen. Es machte Schwups und er nahm gleich den ganzen Sack. :-) Eh ja dann hatten wir halt ab jetzt keine Ballons mehr zum Verteilen. Dann fuhren wir per Zufall an einem Internetcafé vorbei. Ich wollte ja schon lange meinen Blog starten. Es war tatsächlich das schnellste Internet, welches ich in Myanmar je erlebt habe. Man muss in Myanmar wirklich damit leben, dass halt alles etwas langsamer geht, aber das tut mir nur gut.
Als ich wieder zurück zum Hotel kam, war Alain mit den 4-5 Angestellten (alles junge Frauen um die 20ig) am Flirten. Sie hatten grosse Freude an ihm. Es konnten aber nicht alle von ihnen Englisch. Ich sah auch wie sie Alain jeweils heimlich fotografierten. Dies war sehr lustig und Alain genoss die Aufmerksamkeit.
Nach dem wir uns frisch gemacht hatten, gingen wir Essen. Als wir uns gerade auf den Heimweg begeben wollten, trafen wir per Zufall mal wieder auf unseren amerikanischen Freund. Er erzählte uns, dass er hier coole Typen kennen gelernt hat, die Musik machen und er fahre nun dort hin und ob wir mitgehen wollen. Wir gingen also mit und unterwegs trafen wir noch auf seinen amerikanischen Kollegen, der uns auch begleitete. Ja und dann erlebten wir unseren ersten Strassen-Jam nach Myanmar-Art. Es ist unglaublich wie viel Herzblut die Burmesen in die Musik stecken und wie laut (leider auch etwas falsch;-)) sie dazu sangen. Sie haben vorwiegend burmesisch gesungen, aber es waren alles Cover von bekannten Lieder - halt einfach dann in ihre Sprache übersetzt. Danach durfte unser amerikanischer Kollege an die Gitarre. Es stellte sich heraus, dass er gut singt und Gitarre spielt. Die Burmesen versuchten auf Englisch mit zu singen, aber dies war für sie etwas schwierig, deshalb summten sie die meiste Zeit mit:-) Es war ein wirklich witziger und unterhaltsamer Abend!
- comments