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Um 04:15 Uhr klingelte der Wecker. Wir wollten um 5:00 Uhr mit den am Vortag gemieteten E-Bikes (erhältlich ab 5000 Kjat für den ganzen Tag) den Sonnenaufgang ansehen. Es ist übrigens empfehlenswerter ein E-Bike zu mieten anstelle eines normalen Velos. Es hat nämlich recht viel Sand auf den Strassen oder sogar nur Sandstrassen.
Vor dem Hotel trafen wir 2 Deutsche und sie zeigten uns, von wo man einen besonders schönen Sonnenaufgang erleben kann. Leider waren 100 andere Touristen auch dort und wir hatten keine Zeit mehr einen anderen Platz zu suchen. Aber die Sicht war wirklich atemberaubend! (siehe Foto) Für mich war es einer der schönsten Momente in meinem Leben. Es schien so unecht wie im Märchenland. Unser neu gewonnener amerikanische Freund ist nicht der Typ, der nach einem Reiseführer geht und es Klang für uns nach einem Abenteuer den Reiseführer wegzulegen und uns einfach von den E-Bikes fahren und überraschen zu lassen.
Man muss sich Bagan so vorstellen, dass es 3 Hauptorte gibt und zwar Nyaung U (dort ist auch der "Hafen"), Old Bagan und New Bagan. Es gibt ca. 2-3 grössere Strassen, die die Orte miteinander verbinden und ansonsten sind es mehrheitlich eben diese Schleichwege oder Sandstrassen, die dann jeweils zu Pagoden führen. Wir nahmen also irgendeinen Schleichweg und dann plötzlich waren wir vor einer oder mehreren Pagoden. In den meisten Pagoden ist ein Buddha drin. Es gibt auch Pagoden, die eine Treppe haben (braucht aber eine Lampe, weil es dunkle Treppen sind) und dann kann man hochklettern. (Vorsicht aber auch vor Schlagen und Fledermäusen;-)) Leider waren manche Pagoden verschlossen. Meistens wohnt aber eine Familie neben der Pagode und man kann sie fragen, ob sie einen Schlüssel haben. Dazu erzähle ich euch eine Geschichte, die wir erlebt haben.
Wir sahen eine schöne Pagode und eben daneben ein kleines Häuschen. Ein kleines Mädchen, ihr Name ist "I I" (10-jährige), kam auf uns zu gerannt und fragte uns in gutem Englisch, ob sie uns herumführen soll. Sie erzählte uns die Geschichte der Pagode, aber sie war auch neugierig wer wir sind. Sie meinte zuerst ich sehe aus wie ein burmesischer Filmstar;-). Sie erzählte uns, dass sie gerne Englisch spricht und später mal ein Tourguide werden möchte. Sie ist auf jeden Fall auf dem besten Weg dazu. Nach der Besichtigung durften wir noch ihr Häuschen anschauen. Es ist eine ca. 7-köpfige Familie und sie wohnen auf engstem Raum. Da waren auch nicht wirklich Betten zu sehen im Haus. Aber sie waren alle sehr aufgestellt. "I I" wollte mir dann unbedingt noch das Gesicht bemalen mit einer weiss-gelblichen Creme (Thanaka), die irgendwie aus Holz entsteht. Vor allem die Burmesinnen tragen es im ganzen Gesicht, weil es einem u.a. vor der Sonne schützt und kühlend wirkt, aber auch vor Hautalterung und gegen Husten und Erkältung hilft. Ich liess mich also von ihr bemalen. Wir verabschiedeten uns und gingen weiter. Ich kann gar nicht niederschreiben, was wir sonst noch alles erlebt haben den ganzen Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang (ca. 5:45 - 17:45).
Den Sonnenuntergang wollten wir übrigens an einem ruhigen Ort erleben und eine Burmesin gab uns einen "Geheimtipp", wo man einen guten Blick hat und nie Touristen sind. Als wir dann gegen 17:30 dort hinfuhren, stand ein Reisecar dort (ich glaube es waren Chinesen) und hatten die Pagode in Besitz genommen :-( Kurzerhand entschlossen wir auf eine etwas tiefer gelegene Pagode hoch zu gehen (hatten auch keine andere Wahl mehr, da die Sonne in den nächsten Minuten untergeht). Der Sonnenuntergang war auch schön, aber er kommt nicht an den Sonnenaufgang ran.
Todmüde gingen wir zu unserer Absteige zurück, nahmen unser Gepäck und gingen mit dem Taxi nach Nyaung U. Während des Tages hatten wir dort ein nettes billiges Gesthouse gefunden. Mein Tipp unbedingt in Nyaung U übernachten. Am nächsten Tag wollten wir unbedingt noch mal den Sonnenaufgang erleben, d.h. erneut früh aufstehen - in dem Fall auch heute wieder früh ins Bett.
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