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Sonntag,04.03. - Dienstag,06.03.: In diesen Tagen ging es mit dem Bus aus Rio nach Sao Paulo, wo ich nach sechsstündiger Fahrt auf Eduardo traf. Hatten wir uns in Puerto Iguazu in Argentinien voneinander verabschiedet, sahen wir uns nun nach zwei Wochen in Brasilien. Es war ein freudiges Wiedersehen mit Austausch der neuesten Ereignisse und Umstände. Mit der Bahn fuhren wir in ein Hostel im Viertel Vila Mariana, in dem Eduardo selber für einige Tage gastierte. Das Bahnnetz ist ziemlich groß, viele Strecken recht modern und neuwertig. In der mit 19 Millionen Menschen in der gesamten Metropolregion größten Stadt Südamerikas ist das eine freudige Angelegenheit, denn die Bahnen sind ununterbrochen rappelvoll und würde man hier in alten verkommenen und zerbröselnden Waggons fahren, wären die teilweise sehr langen Fahrten kein Spaß. Am ersten Abend schlenderten wir durch die belebten Straßen des Viertels und gingen in einen Supermarkt. Für den nächsten Tag wollten wir uns um 9 Uhr an einer Art Rathaus treffen, was leider total in die Hose ging. Ich wartete zwei Stunden, langweilte mich zu Tode und entschloss mich dann, Sao Paulo auf eigene Faust kennenzulernen. Den ganzen Tag trugen mich meine Füße kilometerweit durch verschiedenste Ecken und vorbei an Denkmälern, unzähligen Kathedralen und Kirchen und zu guter Letzt hoch auf eine Aussichtsplattform des 'Circolo Italiano', einem riesen Wolkenkratzer, von dem aus man einen Atem-zum-Stocken-bringenden Blick auf diese Metropole hatte. Es sah aus, wie das Lego Land. Am Horizont einer jeden Himmelsrichtung standen Hochhäuser, Komplexe, man sah etliche Hubschrauber durch die Lüfte fliegen, auf Dächern landen und abheben. Mein Mittagessen bestand an diesem Tag aus einer ganzen Wassermelone, die ich in einer großen Markthalle gekauft hatte und beim Verspeisen auf der Straße neidische Blicke erntete. Später dann konnte ich mit Eduardo skypen und scheinbar waren wir beim Warten auf den Anderen entweder blind oder aber unglücklich aneinander vorbeigelaufen. Am Dienstag trafen wir uns dann wieder, ich hatte mein gesamtes Gut dabei, deshalb fuhren wir zu Beginn zum Busterminal, um es aufzugeben. Für den Nachmittag hatte ich ein Ticket nach Curitiba, was wieder sechs Stunden Busfahrt mit sich brachte. Von dort spazierten wir wenige Stunden durch das umliegende Gebiet, bis wir schlussendlich ein letztes gemeinsames Mittagessen genießen konnten. Den Kontakt werden wir weiterhin halten und uns definitiv gegenseitig Besuche abstatten. Und angefangen hat es mit einer Begegnung in La Boca in Buenos Aires, vor Wochen. Ich wünsche ihm das Beste auf seinem weiteren Weg! Am frühen Nachmittag verließ ich Sao Paulo (mit dem Bestseller Paulo Coelhos „Auf dem Jakobsweg", der mir im Hostel in die Hände fiel), eine Stadt mit unvorstellbaren Dimensionen, mehr gefälschter, als originaler Ware in den Läden, einem anderen Flair als Rio, mehr Business als Touri-Kram und einem weiterhin guten Gefühl, auf Reise zu sein.
Im Dunkeln kam ich in Curitiba an, nicht größer als Hamburg, ebenso viele Einwohner. Hier fuhr ich mit dem Taxi zu einer mir gegebenen Adresse, wo ich auf Elizabeth und ihre Tochter Aline treffen sollte. Die Anschrift wurde mir von Paulo Perna gegeben, einem weiteren Freund meines Grundschullehrers und Freundes Jader. Besagter Paulo renovierte zu jenem Zeitpunkt bei sich zuhause und vermittelte somit weiter. Im Appartement traf ich auf die beiden Damen, Paulo und fünf Katzen. Ein kleines Abendessen, Kennenlernen und Tipps für meinen kurzen Aufenthalt in der Stadt, danach ging ich zu Bett und schmiedete Pläne, wie es in Brasilien weitergehen sollte.
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