Profile
Blog
Photos
Videos
Nach Natur nun Kultur. Nach vielfarbigen, vielformigen, vielbestauntem und vielgeschmacklichem Kartoffel-Einkauf (Weltagrarkulturerbe von Chiloé - hier findet man die ältesten Spuren wilder Kartoffeln, nicht in Peru!) und betrachten der tollen Mosaike auf dem zentralen Marktplatz von Castro, wenden wir den Kopf und uns dem nächsten Weltkulturerbe zu: Den chilotischen Holzkirchen. Sie wurden ausschließlich aus Holz gebaut (auch mit Holzdübeln) und sind frisch renoviert. Die größte davon steht ihn Castro.
Auch die „Palafitos", die Häuser auf Stelzen, sind eine Besonderheit von Chiloé. Als uns die Familie dann Videos zeigt, wie die Häuser vor dreißig (und auch heute noch) Jahren noch mit Dorfbewohnern, Ochsen und Schiffen (heutzutage sind diese sogar motorisiert) über Land und Wasser gezogen wurden, staunen wir dann sehr. Wie verrückt - ein Hausputz mit fließend Wasser.
Im kleinen Markt von Dalcahue finden wir neben unterschiedlichsten einheimischen Wollprodukten (Teppiche, Pullis, Ponchos, Mützen, Webbilder,…) golfballgroße Knoblauch-Zehen (auch so etwas chilotisch Besonderes) und gepresste Algenbündel und sofort wird uns von traumatisierenden Kindheitserlebnissen (Du musst aber die Algensuppe aufessen….!) berichtet. Nach einem frittierten Fisch-Essen sehen wir uns die kleine Stadtkirche an, wieder ausschließlich aus Holz gebaut. Nächste Station ist Ancud im Nordwesten der Insel. Dort findet man die Überreste einer berühmten spanischen Festung, hier fand die letzte Schlacht gegen die Spanier statt. Und dann fahren wir in das Museum und werden fünf Minuten vor dem Schließen noch eingelassen. Unbedingt sollen wir noch das Bild sehen, in dem die Zerstörung von Chiloé nach dem letzten Erdbeben 1960 gezeigt wird. Und dann ist da noch das Segelschiff, mit dem Chiloten nach Süden gesegelt sind, um Punta Arenas zu gründen und die Magellanes zu besiedeln.
Abends wird für uns chilenisches Rindfleisch vom Osorno gegrillt. Mario hat ein extra Häuschen im Garten (da es hier ja immer regnen soll…) mit Grillesse und speziellen Fleischeinspanngeräten. Da standen dann also die Männer im Rauch. Das Fleisch war fantastisch, die bunten Kartoffeln aus Chiloe lustig und lecker, der Wein gut und überreichlich. Wir erhielten an diesem Abend eine Einführung in die chilenische Musik, in die traditionellen Tänze von Süd- nach Nordchile, haben viel gelacht und uns deutsch, englisch und spanisch durcheinander unterhalten. Eine nach der anderen ging ab halb zwei ins Bett. Am nächsten morgen meinte Beatriz, die Männer hätten in der restlichen Nacht bis auf das Blumenwasser alles getrunken, was im Haus war.
- comments