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Um 7:00am heute früh war ich in Wellington. Mein Bus hat es 45min. zu früh hierher geschafft. Ganz langsam bin ich zum Hostel gewackelt (wieder ein total zentrales, nur 3 Parallelstraßen von der Promenade entfernt). Check-In ist erst mittags, aber ich hatte mich vorher informiert und konnte so schnell mal ins Bad, Haare kämmen, mich etwas waschen, Schuhe wechseln - Achtung, klingt so leicht, dafür muss man aber so packen, dass man an diese Sachen auch gut dran kommt - und meinen großen Rucksack dort im Storageroom einlagern. Hab beim Packen gestern ausführlich mit Jeff gequatscht, ein kleines Kunststück also, dass alles so prima passte im Bus und heute früh. Nun bin ich wieder nur mit meinem Daypack unterwegs (gestern auch so gepackt, dass ich noch gemütlich Gewicht im Hostel abwerfen konnte) und erstmal beim nächsten McDonalds zum Frühstück eingefallen, nachdem ich auf dem Hostelsofa noch Pläne für den Tag gemacht hab. Jetzt ist 9:28h. Die Stadt schläft noch, die meisten Museen und Geschäfte öffnen erst in 30min. Genügend Zeit also, um gemütlich (anders geht es mit den Füßen leider auch noch nicht) zum Wasser zu schlendern, um mich dann um 10:00am für 1,2,3 Stunden in mein geliebtes Te Papa zu verkriechen. Es ist zwar sonnig, aber nicht wirklich warm und der Park mit den einheimischen Pflanzen und schönem Blick über die Skyline steht noch für heute Nachmittag auf dem Programm. Je nach Energie gibt’s heute Abend noch den Nachtmarkt. Sehe ich aber gerade noch nicht so. Hab bis ich im Bus war gar nicht geschlafen und im Bus nur sporadisch. Viel besser zwar als in jedem Flieger, denn ich konnte liegen, aber es war kalt und ich hatte nur meine Jacke und ziemlich kurvig. Gut, dass ich zwei der engen Betten für mich hatte. Aber an sich ist diese Art zu reisen perfekt, um längere Strecken ohne Zeitverlust zu überbrücken. Merk ich mir.
So, Wellington ruft, auch wenn meine Füße jammern. Los geht’s, bin ja nur heute hier :-(
Hatte einen gemütlichen Tag und sitze grad in einem Restaurant direkt am Wasser. Toller Blick und ein Wahnsinnssalat. Hätte nie versucht, gebratenen Pfirsich, Weintrauben, gebratenen Schinken, Rote Beete, Spinat, Räucherlachs, gebratene Mandelsplitter, marinierten Feta und noch diverse Salate, die ich nicht klar zuordnen konnte, in eine Schüssel zu kippen und das Ganze dann Salat zu nennen. Aber es war wirklich himmlisch!!! So viele verschiedene Geschmackskomponenten und Konsistenzen. Wirklich total toll.
Im Te Papa hab ich mich tapfer auf eine Sektion beschränkt, die ich mich nicht kannte: Vulkanologie in Neuseeland. Passend zu White Island am 9.12. und meiner Wanderung auf dem Tongariro und den Tagen in Taupo. Dieses ganze Thema finde ich ja total spannend. Aber eben nur von außen. Teilnehmer will ich nur ungern sein. Auf dem Tongariro hat man übrigens auch gemerkt, dass das alles dort noch aktiv ist. Es gab einige Stellen, an denen Gas austritt und heißer Dampf. Und dann sind da natürlich noch die hübschen, aber giftigen Seen. Und die Spuren vom letzten Ausbruch 2012 und und und... und über Taupo reden wir lieber gar nicht. Taupo ist ein Megavulkan. Zwar wird der gut überwacht, aber sollte wieder einmal ein Ausbruch bevorstehen, kann man große Landstriche vergessen. Und es wäre Asche bis min. zur Südinselmitte zu erwarten. Der schöne See, der da so friedlich erscheint und in dem ganz Singapur Platz findet, ist die „süße“ Kaldera. Unvorstellbar was das für ein Unglück wäre.
War außerdem wieder in einem Erdbebensimulator. Etwa Stärke 5. Aber das Modell hat nur in eine Richtung gewackelt. In echt wäre es meist eine Bewegung in mehrere Richtungen stand dort auf der Informationstafel. Und man wusste ja, dass es gleich wackelt. Außerdem konnte man einen Tsunami an zwei unterschiedlich beschaffenen Küsten hochrollen lassen. Fachlich auch spannend. Aber eben nur fachlich. Mir ist es immer noch ein Rätsel, wie die Menschen hier damit klar kommen, all diesen Risiken ausgesetzt zu sein. Aber gut, aus der Umgebung von Christchurch sind ja nach 2011 auch viele weggezogen. Aber risikofrei ist es hier halt nirgendwo.
Außerdem fiel mir auf, dass ich mir letztes Jahr irgendwie was falsch gemerkt hab. Die Alpen schrumpfen nicht jedes Jahr, sie wachsen pro Jahr um ca. 1m, wegen der Überlappung der Pazifischen und der Australischen Platte. Und genau genommen haben wir es hier zudem noch mit einem 8. Kontinent zu tun: dem unter dem Meer liegenden Kontinent Zealandia. Diese Platte bewegt sich nämlich immer weiter nach Nordosten und schiebt so kontinuierlich die Nordinsel immer weiter Richtung Chatham Islands. So, das war’s erstmal mit Plattentektonik.
Am Nachmittag hab ich meine Füße, die jeden Schritt den ganzen Tag nur widerwillig gemacht haben und mich ständig wie Oma auf Bänke und Stühle gezwungen haben, dazu gezwungen, dass wir noch auf Mt. Victoria hochsteigen. Die Bilder sahen schöner aus als die von dem Park, den ich erst geplant hatte. Also hab ich umdisponiert. Oben war es sehr windig, aber wirklich schön. Hab dann allerdings zum Runterkommen den Bus genommen. Muss ja jetzt noch zurück zum Hostel laufen. Wieder bergauf versteht sich :-DDD
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Luki Das ist schön, dass du da auch schon so früh ins Hostel konntest, dich etwas frisch machen nach der Busfahrt und vor allem Gepäck dort lassen konntest. Das hilft ungemein! Ja, im Grunde genommen ist das wie bei einer Kreuzfahrt, wo man über Nacht fährt und am nächsten Morgen ist einer anderen Stadt ist. Aber du bist ja mitten in der Nacht losgefahren und wenn du vorher nicht und im Bus auch nicht wirklich durchgeschlafen hast, musst du ja richtig müde sein. :( Danke für den ausführlichen Bericht!