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Wellington. Das Zentrum wirkt auf mich für die Hauptstadt sehr überschaubar. Es ist ein bunter Mix aus alten Gebäuden und hässlichen Klötzen, oft ist beides sehr schlecht gepflegt. Aber vermutlich stört nur mich als sauber Deutsche das :-D
Mein Hostel liegt in der Straße neben der Einkaufsstraße, wo es auch viele Cafés und Restaurants gibt. In einem davon sitze ich gerade. Die großen Hostels sind so unpersönlich (so schön es auch optisch und von der Ausstattung her ist), dass ich Restaurant zum Abendessen heute tatsächlich gemütlicher fand. Außerdem war der Abend eh etwas grübelig, da tat es gut, noch etwas draußen zu sein. Ich mag mich nicht damit anfreunden, dass ich trotz 2 Stunden Planungszeit heute Morgen keine Möglichkeit gefunden hab, die Tongariro Crossing Wanderung noch unterzubringen. Alle schwärmen so davon. Und mein Abstecher nach Napier ist dagegen eher langweilig. Zumal ich gerade merke, dass ich im Moment eher Lust auf Natur als auf Stadt habe. Aber das ist jetzt irgendwie alles zu kurzfristig und der Flug ist nur telefonisch in Deutschland!!! stornierbar und ob an dem einen Tag, den ich dann dort wäre, auch eine geführte Wanderung angeboten würde (wäre mir bei 8h lieber, damit ich weiß, dass zeitlich alles passt und es wäre abwechslungsreicher als alleine zu laufen), ist nicht mal sicher. Denn dafür wäre ich dann eigentlich immer noch zu weit vom Start weg. Also alles lassen wie es ist und genießen, was ich habe :-| Ist ja meine leichteste Übung... ;-) Wie war das noch mit der Cognitive Dissonance, Tim? Aber eins ist sicher: für meinen nächsten Urlaub hier wird diese Wanderung auf jeden Fall frühzeitig eingeplant und organisiert!!!
Aber ich hab gerade - inzwischen zuhause im Bett - nochmal meinen Guide gewälzt: in Napier (mein geplantes Programm, das Tongariro blockiert) bieten sich Radtouren an der Küste an. Das ist doch mal was anderes als die vielen Wanderungen. Wird sicher auch schön. Und am Strand sitzen und aufs Meer gucken hab ich ja schon immer geliebt.
Ich bin heute über 2 Stunden im Te Papa, DEM Museum hier in Neuseeland, versackt. Es ist wie viele Museen hier kostenlos und hat eine vierstöckige Ausstellung über die Besiedelung Neuseelands, die Maori und einiges mehr an Landeskunde. Die Ausstellung ist wirklich schön gemacht und erinnert mich ein bisschen an das Haus der Geschichte oder das Deutsche Auswandererhaus. Einen Teil wollte ich mir eigentlich noch näher angucken, aber dann war Feierabend. Vielleicht schaff ich es morgen noch. Da will ich aber erstmal in den Botanischen Garten und zur (auch alles kostenlos) Führung ins Beehive, das ist das Parlamentsgebäude. Die Führung soll nicht nur die besondere Architektur, sondern auch neuseeländische Politik näher erklären. Das wollte ich mir eh mal näher angucken, wie das hier mit den europäischen Kiwis und den Maoris zusammen funktioniert. Aber ein Land, das eine Premierministerin hat, die noch dazu gerade mal 5 Jahre alter ist als ich, muss doch fortschrittlich sein.
So, nachdem ihr jetzt alle mein neustes Kapitel lesen dürft, lese ich auch noch ein bisschen und dann wird geschlafen. Ich hab so müde Füße. Jeden Tag so viel laufen, das braucht echt eine lange Gewöhnungsphase. Aber ich erinner mich an mein Jahr an Bord: nach ca. 5-6 Wochen hört es auf weh zu tun und man läuft jedem Daheimgebliebenen beim Stadtbummel ohne Stopp davon. Nur kehre ich leider nach 5-6 Wochen an den grauen Schreibtisch ohne Bewegung und ohne Frischluft zurück :-( völlig außerhalb meiner Vorstellungskraft aktuell.
Liebe Grüße aus der Sonne!!!
P.S.: Könnt ihr euch vorstellen, in Flipflops Spekulatius zu essen und Christbaumkugeln zu kaufen? Ich war heute bei Starbucks und hab mich bei 18 Grad ohne zu zögern für den frozen iced tea entschieden und nicht für die hot chocolate with gingerbread and cinnamon. Herzlichen Dank auch! Übrigens ist Wellington äußerst alternativ geprägt, Menschen, die barfuß auf der Straße lang schlendern gibt es zu Hauf, Dreadlocks, bunte Pumphosen und gepiercte Gesichter ebenso. Ich hatte mir Wellington ganz anders vorgestellt. Viel gesetzter irgendwie. Wisst ihr was ich meine? Nichts aber zu Motueka, dessen Umgebung wohl Neuseelands Hippymekka ist. Sah man auch auf der Straße.
Oh! Und wo ich schon beim Thema bin: mir ist aufgefallen, dass wenn mir der Wirt/Besitzer des Hostels spontan nicht gefällt, sich dieses spontane Gefühl dann im Hostel manifestiert. Irgendwas hat das Hostel dann auch immer, das ich fürchterlich finde. Ist aber irgendwie logisch. Wir richten uns ja alle so ein wie wir uns wohlfühlen. Ich hab mich schon ein paar Mal gefragt, wie ein Hostel bei mir aussehen würde und was ich besonders gut und was besonders schlecht fand. Braucht Hamburg noch ein Hostel? Besucher haben wir genug, aber Selbstständigkeit im Tourismus? Hmmm... Man, ich wollte doch noch lesen :-D Es ist wie in echt oder? Wenn ich erstmal angefangen habe zu reden...
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