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Heute habe ich den Wecker meines Handys auf 3 Uhr gestellt.
Ich möchte den berühmten Sonnenaufgang über den Vulkanen bewundern. Leider auch ein Ziel aller anderen Indonesientouristen. Dennoch ich habe trotz der schwierigen Anreise gestern, jetzt den großen Vorteil unabhängig zu sein den Touristenmassen zu entgehen, wenn ich Glück habe den im Internet und über Google Earth recherchiert, geheimen Aussichtspunkt zu finden. Ein 3 Monate alter Post in einem Backpacker Reiseblog hatte diesen erwähnt. Wie viele Menschen den Artikel jedoch bereits gelesen haben weis man nicht. Meist sind die Geheimtipps im Internet nur von kurzer Dauer. Er soll über dem vor einigen Jahren als Geheimtipp gepriesenen King Kong Viewpoint liegen schwer zu erreichen und relativ einsam sein. Mal sehen...
Durch den Lärm der bereits ab 2 Uhr unendwegt vorbei röhrenden Jeeps hätte ich auch keinen Wecker gebraucht. Es waren hunderte, die sich nun in den engen Gassen stauen und auf die bald anrollenden Touristen warten. Ein fürchterlicher Lärm und Gestank der Allradjeeps.
Im sonst tagsüber recht beschaulichen Bergdorf bereitet sich alles auf den wie Heuschrecken einfallenden bevorstehende Massentourismus vor. Sie kommen um 5 Uhr gehen um 10 Uhr dann ist der Spuk wieder vorbei bis zum nächsten Tag.
Um halb vier treffe ich mich wie tags zuvor verabredet mit einem kanadischen Touristen, mit dem ich im Sammelbus angekommen bin vor dem nur 300m entfernten Lava View Hostel. Wir machen uns mit Stirnlampen bewaffnet auf den beschwerlichen Weg, 5km und 580 Hm man kann fast sagen eine kleine Bergtour.
Glücklicherweise trennt sich unser Wanderweg nach ein paar hundert Metern von der Hauptroute der Jeeps. Die Ruhe und die frische Luft tat so gut. Nach 2 fast flachen Kilometern begann der Anstieg. Steil und beschwerlich doch ab hier immerhin für Jeeps gesperrt. Die ersten 100 hm mit Stufen. Wir kommen zum ersten Viewpoint bislang sind nur 50 Menschen hier, es ist aber noch sehr früh. Wir laufen weiter und der Weg wird nun zu einem unbefestigten Pfad. Nun könnten wir die Stirnlampen wirklich gebrauchen. Der lehmige Boden ist teilweise matschig und rutschig.
Der Kanadier legte ein ordentliches Tempo vor und ich musste schauen dass ihr hinterher komme. Viel unterhalten könnten wir uns bei dem Tempo nicht mehr. Bald erreichen wir den Kingkong Viewpoint einst ein Geheimtipp heute gut befestigt und auch gut besucht. Hier muss also links der kleine Weg zum versteckten Viewpoint gegen und tatsächlich wir fanden den kleinen Pfad. Der Weg war ab hier noch abenteuerlicher aber es hat sich gelohnt 10 min später waren wir da. Ein kleiner Aussichtspunkt auf 2300m Höhe, mit tollem 180 Grad Blick. Der Weg wird offiziell mit 3 Stunden Gehzeit beschrieben wir bräuchten nur knapp 2 Stunden so blieb noch etwas Zeit zum Ausruhen, ehe die Sonne aufgeht. Später kamen noch 4 japanische Touristen mit einem local Guide.
Um 6:15 Uhr war es soweit. Der Sonnenaufgang und das Panorama hier oben war gigantisch und die Mühen wert. Ein Blick auf 8 Vulkankegel unvergesslich, von diesen gigantischen Feuerbergen sind zwei noch aktiv. Hier steigt noch Rauch auf. Nach einer halben Stunde tauchte die Sonne das Tal in ein sanftes weiches gelbes Licht.
Ein Bild habe ich beigefügt.
Wir blieben noch eine Stunde, und genossen den atemberaubenden Ausblick, dann machten wir uns auf den Heimweg. Nach 1 Stunde waren wir wieder im Dorf. Ich duschte, packte schnell meinen Rucksack. Nachdem ich den Schlüssel abgehen hatte ging ich zum Frühstücken in das Lava View Hostel hier konnte ich auch das Gepäck deponieren. Ich will den Vulkankrater des Mt. Bromo nochmal bei Sonnenschein bewundern. Dieser Stratovulkan wurde nach der hinduistischen Göttin Brahma benannt. Im nach hinein hätte ich es vielleicht besser beim ersten Besuch fast ohne Menschen belassen sollen, denn es war richtig viel los. Die meisten Touristen waren Indonesier. Sie haben über Ostern Ferien. Die wenigen Europäer gingen in der Masse fast unter. Das besteigen der Treppe war eine Geduldsprobe, ein Gedränge, hier darf man keine Platzangst haben.
Am schmalen Kraterrand an der Menge Menschen vorbeizukommen war manchmal mühsam. Die meisten gehen nur bis zum Ende der kleinen Befestigung circa 150m geht man am Kraterrand einige hundert Meter weiter hat man Platz und Ruhe und ist nahezu alleine. Ich suchte mir einen stilles Plätzchen am Kraterrand und lasse die grandiose Aussicht auf mich wirken.
Ja der Vulkan ist schon beeindruckend noch beeindruckender der Sonnenaufgang aus der Ferne. Aber wenn man den Bromo mit einer organisierten Tour bucht ist es Massentourismus pur, dem man auch nicht entkommen kann. Täglich erreichen mehrere tausend Menschen fast zeitgleich diesen Ort um den Vulkan zu besichtigen. Die still und Natur zu genießen so nicht möglich.
Um Zeit zu sparen setzte ich mich auf ein Motortaxis, da ich jetzt einen Sammelbus erwischen muss.
Eine lange Tour liegt vor mir ich muss um 19 Uhr, also in 9 Stunden am Airport in Surabaya sein um den Flieger nach Yogjakata nicht zu verpassen.
Hier kann jeder dem es zu lang wird aufhören zu lesen. Eine erlebnisreiche Rückreise...
Ich hatte bereits damit gerechnet die vollen 520.000 Rupien für den Bus zahlen zu müssen, zu meiner Überraschung waren aber bereits einige Kunden da. Es fehlten letztlich "nur" fünf nach einer guten halben Stunde kamen 6 junge Spanierinnen. Da ging das Desaster los. Es gab nur noch 5 Plätze im Bus. Obwohl die Fahrer immer mit 15 Plätzen rechnen hatten nur 12 Personen Platz. Also stiegen die Spanierinnen nicht ein und wir warteten weiter und es wurde diskutiert. Die jungen Backpacker mit unendlich Zeit sehen es locker und Wellen nur den vereinbarten Preis zahlen. Ich wollten den 14 Uhr Zug erwischen und wurde etwas nervös. Dann endlich wurde eine Lösung gefunden ein einheimischer Mitreisender fuhr auf dem Dach mit, so war es endlich möglich loszufahren. Als wir dann nach gut 1 1/2 Stunden am Busbahnhof angekommen waren organisierte die Gruppe ein Sammeltaxi zum 5km entfernten Bahnhof. Der Zug ist bis auf den letzten Platz ausgebucht. Kein bitten und betteln hilft. Mist...
Also diesmal für 5€ alleine wieder zum Busbahnhof. Ich ging zu dem im Internet empfohlene Ticketbüro Toto, dem offensichtlich einzigen seriösen der Touristen nicht übers Ohr haut. Andere verkaufen ungültige Tickets. Ich buchte einen etwas komfortableren Bus, der 3h nach Surabaya braucht. Noch habe ich ausreichend Zeitpuffer ich habe extra den letzten Flug genommen. Der Bus war sogar etwas schneller am Ziel. Nun besorgte ich mir für die letzten 14km zum Airport ein Taxis.
Endlich und ich hatte sogar noch 2 Stunden Zeit. Beim durchleuchten des Gepäcks wurde mir dann noch die Powerbank abgenommen. In Indonesien gibt es "angeblich" ein Gesetz das die nicht mehr als 20.000 mA haben darf meine hatte 20.400 mA. Diskutieren half nix auch ein weiterer Beamte hatte kein einsehen, "rule is rule" so musste ich das Teil am Airport zurücklassen. Ein Beamter hat sich sicher darüber gefreut.
Am Flughafen gab es dann aber tatsächlich einen Shop in dem man endlich ein Ladekabel für das IPhone bekam und eine neue Powerbank dazu.
Der Flug verspätet sich um 1 Stunde, dann wurden es zwei, dann drei. Um 23 Uhr teilte man uns mit wegen Gewitter keine Landung in Yogjarkata möglich. Es wir morgen 5Uhr noch mal probiert. Na toll, statt in meinem tollen Hotel in Yogjarkata zu schlafen wurden wir im schäbigen Budget Ibis Hotel untergebracht. Die 30€ fürs Hitel waren auch futsch. Bis ich im Bett lag war es 0 Uhr ich war hundemüde nach dem wenigen Schlaf der letzten Tage. Wecken ist im 4 Uhr. Geschlafen habe ich fast nicht. Dann Einchecken und hoffen. Tatsächlich mit einer halben Stunde Verspätung Bording wir sind unterwegs.
Was für ein Tag, so lang wie dieser Bericht...
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