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Wie auf einer kleinen Folterbank war es für mich Wasserbett verwöhnten Zivilisazionsweichling dieser Nacht.
Wir waren froh endlich aufstehen zu können. Die beiden Amerikaner waren so fertig, dass sie beschließen keine weitere Nacht im Jungle verbringen zu wollen.
Tyson meinte später das sind Cityboys.
Nach einem Frühstück wanderten wir los, erst einmal den steilen Berg hinauf, den wir gestern mühsam abgestiegen sind. Das war zwar scheißtreibend, wegen der hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, aber angenehmer als bergab. Binnen wenigen Minuten war ich komplett durchgeschwitzt. Alles tropfnass. Oben angekommen machten wir eine kurze Pause und sahen weitere Orang Utans. Einer davon war Jackie. Sie hat gerade ein Baby um das Sie sich liebevoll kümmert. Einfach herzig wie sie es liebevoll in den Arm nimmt. Das Junge bleibt ganze 8 Jahre bei Ihrer Mutter. Dabei lernt es alles was man zum Leben im Jungle braucht. Was auch heißt Orang Utans können nur alle acht Jahre ein Baby zur Welt bringen. Da sie diese nicht wie wir Menschen in der Kinderkrippe abgeben können. Sie benötigt die ganze Aufmerksamkeit für das Baby. Das bedeutet auch, dass sich die Population nur sehr langsam erholen kann. In ganz Sumatra gibt es nur noch 6000 Orang Utans. Der Großteil fiel Wilderei und dem gnadenlosen abholzen des Urwalds zum Opfer.
Ein Orang Utan kann so alt werden wie ein Mensch und während seines Lebens ca. 5 Babys bekommen.
Tyson kennt alle Semiwilds mit ihrem Namen. Dieser wurde den Tieren während des Auswilderungsprogrammes gegeben. In Wildnis geborene Orang Utans bekommen keinen Namen. Die Orang Utan haben ein so individuelles Gesicht wie ein Mensch. Daher für einen etwas geübten gut zu erkennen.
Wenig später machen wir an einem kleinen Bach, der zum Baden einlud Pause und es gab Lunch.
Kurze Zeit später entdeckte Tysons geschultes Auge in den sich bewegenden Baumwipfeln schwarze Gibbons. Diese sind nur äußerst selten zu sehen. Meist leben sie im tiefen unzugänglichen Jungle und bleiben dort verborgen. Erst war es nur ein Gibbon, der sich uns vorsichtig näherte. Die Familie wartete im gebührenden Abstand. Als der Gibbon merkte, dass keine Gefahr besteht kamen die anderen Gibbons. Langsam hangelten Sie ich mit ihren langen kraftvollen Armen von Baum zu Baum. Anders als die Orang Utans, die haben eine andere Technik. Diese hängen sich mit ihrem Gewicht an einen Ast, der sich dann biegt, so dass sie den Ast des nächsten Baums erreichen konnten.
Kurz nach dem die Gibbons verschwanden tauchten zwei Orang Utans auf. Tyson wurde unruhig, machte Druck dass wir zusammenpacken. Er vermutete dass Mina, ein aggressiver ausgewilderter Orang Utan auftaucht. Er hat bereits über 100 Touristen gebissen. Tyson warnte uns schon bei beginn der Tour vor Mina und sagte, wenn sie kommt sollen wir so schnell wie möglich wegrennen. Mina ist so was wie ein Problem Orang Utan. Doch die Menschen haben ihn erst zu dem gemacht. Die einzige Möglichkeit wenn Mina den Weg versperrt ist füttern. Hat man kein Futter bei sich wird es gefährlich.
Wie es sich herausstellte war es allerdings nicht Mina, sondern deren Nachwuchs, welcher aber auch aggressiv reagiert. Also räumten wir das Feld und wanderten weiter. Nach einem erneuten heftigen Hügel, hieß es für mich Abschied nehmen von den beiden Amerikanern und den deutschen. Ich hätte jetzt mit Tyson eine private Tour.
Noch drei Stunden wanderte wir durch den Urwald. Dann folgte der wohl gemeinste Abstieg zum zweiten Camp.
Kurz vor dem erreichen des Camps stach mich dann noch eine wilde Honigbiene in die Nase.
Hat kurz höllisch weh getan, glücklicherweise reagierte mein Körper wohl auf diese Wildbiene nicht so heftig, euer auf einen europäische. Eine Schwellung blieb aus.
Das heutige Camp lag auf der anderen Flussseite. Der Fluß war reißend und breit. Ich dachte nur wie soll ich den überqueren. Da sah ich dass von der anderen Flussseite ein Mann mit einem gewaltigen LKW Reifen herüber geschwommen kam. Also Kamera und Handy in meinen wasserdichten Packsack schon ging es los. Im inneren des Reifens war ein Netz gespannt und man setzte sich rein. Nun zog Tyson und der andere Mann den Reifen halb schwimmend, halb laufend über den Fluss. 200m Flussabwärts erreichten wir das Ufer.
Das Camp, welches vor allen für zwei Tagestouren genutzt wird war richtig luxuriös mit dicker guter Luftmatratze, kein Vergleich zur letzten Nacht.
Das Essen war wieder sensationell. Dazu als Nachtisch einen gigantischen Obstteller.
Ich Camp war eine Tschechin die in Singapur studiert und mal schnell für die Tour über das Wochenende hergeflogen ist, sind nur 2 Stunden und kostet 50€.
Außerdem ein französisches Pärchen. Er könnte gut englisch. Sie nur französisch. Es war sicher hart hier kein Wort zu verstehen.
Wir vier werden morgen den letzten Tag der Tour zusammen machen.
Ein toller anstengender, erlebnisreiche Tag geht zu ende. Trotz all der Strapazen möchte ich ihn wegen der tollen Tierbegegnungen und des Jungles nicht missen.
Wenig später ging ich da ich müde war ins Bett und schlief diesmal wie ein Stein.
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