Profile
Blog
Photos
Videos
Fraser Island
6 Uhr morgens klingelt der Wecker. Auf dem Tagesplan für die nächsten 3 Tage und 2 Nächte steht die größte Sandinsel der Welt! Fraser Island. Im Hostel in Rainbow Beach startet mein Tag erstmal mit einem gratis Pancakes Frühstück, wobei es gleich anschließend mit dem Packen der 6 Geländewagen weitergeht. Jede Gruppe ist zu siebt, wobei ich lustiger Weise mit Lea, mit der ich zusammen im Pub gearbeitet habe, und ihrem Freund zusammen in der Gruppe bin. Australien ist also doch winzig!!! ;- )
Am Abend zuvor gabs schon die erste Einführung, wobei wir das eigentliche „Briefing" dann erst bei den 4W-Wägen erhalten! Wir hatten Luxusessen für die 3 Tage!!! Wobei ich es echt un-camping-würdig fand!!! Am ersten Morgen sollten wir auf unserem kleinen Gasherd Rühreier machen!!! Beim Camping!!! Einmal zu Lunch hab es Wraps… Also ich würde das Essen beim Camping eher einfach halte, aber gut… Eher gespart wurde am eigentlichen Flair! Keine Dusche für 3 Tage! Keine Isomatten, nur Schlafsack und Zelt! Du musst aufs Klo? Dann schnapp dir ne Schaufel…(Ich denke ich muss den Rest nicht erklären ;- ) ) Und die Ranger auf Fraser sind sehr streng, also wenn man dich dabei erwischt, dass du kein Loch buddelst, wird's teuer!
Ein wichtiges Thema auf Fraser sind auch die Dingos. Es handelt sich hierbei um freie Wildhunde! Wenn man einem begegnet soll man sie verscheuchen, da sie sonst zu zutraulich werden, aber dennoch gefährlich sein können. Ebenfalls darf man sie unter keinen Umständen füttern oder Essen im Zelt lassen. Dingos machen vor einer Zeltplane kein Halt! Man erzählte uns, dass ein Mädel Lipgloss im Zelt hinterließ… Das Zelt ist nun ruiniert und der Dingo um eine Essenserfahrung reicher!
Mit der Fähre ging es ca. 10 Minuten übers Wasser und Richtung Campinggelände. Auf Fraser ist der Strand die Straße, somit ist Schlafen am Strand verboten, denn man würde sich ja auch nicht zum Schlafen auf die Landstraße legen, oder? ;- )
Wir bauten unsere Zelte direkt hinter der ersten Düne auf und starteten gleich im Anschluss zum Lake McKenzie einem See im Inneren der Insel mit türkis blauem Wasser, mega geil und vor allem endlich kein Salzwasser!!! (Duschersatz)Den See erreichten wir über einen Pfad, der definitiv nicht Punto-freundlich wäre!!! Wir wurden ganz schön durchgeschüttelt!!! Hügel, Löcher, Wurzeln, usw. Wir brauchten definitiv den Allradantrieb. Es erinnerte mich etwas an die Wüstensafari in Dubai, aber dieses Mal wurde es mir Gott sei Dank nicht schlecht!
Ich war in diesem Fall ganz froh, dass unser Fahrer unser Tourguide war und wir nicht selbst fahren mussten. Wir hatten zwar die Gelegenheit selbst zu fahren, aber mir war das etwas zu heikel. Rechtslenker, allrad, tiefer Sand und das alles nach 4 Wochen ohne Lenkrad vor der Brust!!! Auf der Rückbank kann man wenigstens keinen Schaden anrichten! :- )
Am zweiten Tag fuhren wir zu einer wahrhaften Flussoase. Kaltes und frisches Quellwasser, herrlich!!! Durch die ganzen Süßwassergewässer fühlte man sich nicht unwohl, auch wenn man zwei Tage nicht geduscht hatte!
Wie gesagt ist der Strand die Straße und manchmal eben auch Landebahn! Wir fuhren gemütlich mit unseren 60-70 km/h am Strand als Kolonne, als wir Zeuge eines Flugzeugcrashs wurden. Ich selbst sah es nicht, aber unser Fahrer berichtete, dass ein (vielleicht 6 Personen) Flugzeug beim Starten oder Landen, weiß keiner so genau, plötzlich die Richtung wechselte und mit der Schnauze in den Sandboden rammte… Keiner wurde verletzt, aber es sah ganz schön spektakulär aus (siehe Fotos).
Anschließend fuhren wir weiter zu den „Champagne Pools", einer Aushöhlung im Fels direkt angrenzend am Ozean! Die Pools sahen aus wie ein Whirlpool im Gestein und mit jeder großen Welle kommt neues frisches Meerwasser in die Pools.
Der Tag war noch nicht vorbei!!! Das Abenteuer ging weiter. Wir fuhren an den Fuß eines kleinen Hügels, den wir mit unseren Flip Flops eifrig bezwangen. Von oben hatte man eine klasse Aussicht auf die Strände und wenn man sich nah genug an die Klippen herantraute, konnte man sogar die ein oder anderen Tiere beobachten. Wir sahen Meeresschildkröten und Fische. Oftmals kann man von diesem Punkt auch Haie sehen, was das Schwimmen auf Fraser sehr gefährlich macht (neben den starken Strömungen und den scharfen Klippen)!
Auf dem Rückweg hielten wir noch an einem riesen Schiffswrack namens „Maheno"! Es strandete, glaube ich, 1935 und war ein Luxusdampfer, der Vergleichbar mit der Titanic sei! Jedes Jahr versinkt mehr Schiffswrack im Sand oder verfällt… (Wenn man googelt sieht man Bilder, wie das Schiff mal aussah und wie es heute vorzufinden ist)
Gott sei Dank machten wir, bevor wir zurück zum Camp fuhren, nochmal kurz halt an der Flussoase, denn wir waren alle ziemlich verschwitzt und sandig und voller Sonnencreme… Ich genoss das so richtig und es war definitiv nötig! :- )
Dritter und letzter Tag auf Fraser Island. Nach dem Frühstück packten wir alles zusammen und fuhren an den Ausgangspunkt einer Wanderung zum Lake Wabby! Der Weg war ganz schön lange. Ca. 2-3 Kilometer! Es war sau heiß und da wir alle nur Flip Flops an hatten verbannten wir uns regelrecht die Füße auf dem heißen Sand. Am See endlich angekommen fanden wir wieder ein Süßwasser Badeparadies vor, das an einer Seite mit einer riesen Sanddüne begrenzt ist. Jedes Jahr schrumpft der See um 2 Meter, da die Sanddüne wandert!
Anschließend fuhren wir Richtung Fähre, jedoch war das Abenteuer noch nicht vorbei! Ca. 10 Minuten vor der Fähre streikte der Motor einer der Autos und wir mussten auf einen Mechaniker warten! Hier war jedoch auch das Problem, dass die Flut gegen Abend immer näher an den Stand kommt und wir somit erstmal das kaputte Auto strandnäher schleppen mussten! Kurz vor Rainbow Beach sahen wir noch eine Seltenheit! Australische WildPFERDE!!!!!!!!!! 3 gut-genährte, fuchsfarbene Wildpferde liefen über die Straße! Ich wusste nicht mal, dass es sowas in Australien gibt! Krass! Die Pferde sahen aus wie „normale" Pferde! (gut-genährt, da im Moment viel grünes, frisches Gras wächst!
Endlich im Hostel angekommen genoss ich erst einmal eine lange und heiße Dusche, bevor ich dann mit Kraftübungen für meinen Rücken anfing, denn der wurde auf diesem Ausflug wirklich sehr geschunden! Ich hatte Rückenschmerzen wie sonst was!!!
Fazit der 3 Tagestour: Klasse und atemberaubende Natur! Tolle Erfahrung! Absolut einmalig, jedoch hatte ich etwas Pech mit meiner Gruppe. Wir waren 7 Leute und davon waren 3 Pärchen!!! Das fünfte Rad am Wagen war somit ich! ; -)
- comments