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Und schon wieder ein nachträglicher Blog-Eintrag, wir hängen wirklich ein wenig hinterher, sorry :)
Der heutige Titel: Surfers Paradise, so kann man Tofino wirklich bezeichnen. Wir brachen gegen 10 Uhr morgens aus unserem wunderschönen Hostel The Painted Turtle in Nanaimo auf und machten uns auf die ca. 180km lange Strecke nach Tofino. 180km - ja so zwei Stunden braucht man dafür vielleicht...von wegen! Nicht in Kanada und nicht auf Vancouver Island. Wir brauchten insgesamt 4 Stunden. Zum einen weil man in Kanada auf den Highways nur 90km/h fahren darf (der ausgebaute Teil war mit 110km/h schon das höchste der Gefühle) und zum anderen, weil wir quasi einmal quer über die Insel mussten und ja - Vancouver Island ist verdammt bergig! Und so kurvt man die Hälfte der Strecke um Berghänge und an Seen vorbei, die Landschaft ist wirklich der Wahnsinn.
In Tofino angekommen reservierten wir noch schnell ein Hostel und machten uns dann auf den aus zuverlässiger Quelle empfohlenen Schoona Trail am Nordrand des Long Beach (eines der beliebsten und laut Aussage einiger Hostelbewohner schönsten Surfgebiete der Welt). Der Trail geht nur etwa 1,5km auf Holtzstegen und Treppen durch den Regenwald, nichts im Vergleich zum Goldstream Park :)
Schon auf dem Parkplatz am Trail begegneten uns zwei aufgeregte Kanadier: "Take care, we just saw a bear on the trail and we turned around and got back." Ehrlich gesagt haben wir nicht lange überlegt: Die Abenteuerlust überwog ziemlich schnell. Wir stiefeln also höchst angespannt mit gespitzen Ohren durch den Wald, versuchen uns auf anraten der Kandier laut miteinander zu unterhalten ("Lisanne, erzähl mal was" - "Was denn?" - "Ja ich weiß nicht, irgendwas") damit der Bär uns früh genug bemerken kann. Aber: Kein Rascheln und kein Knacken, nichts, kein Bär. Schwer enttäuscht kamen wir am Strand an und genossen zunächst mal das wilde Panorama des Pazifik und beobachteten die Surfer! Wir wollten gerade den Trail durch den Wald zurück gehen, da sahen wir na klar...keinen Bären...sondern Deutsche, mal wieder. Ein älteres Ehepaar und deren Sohn hatten den inzwischen vielbesagten Bären gesehen. ("Keine 2 Meter entfernt"). Wir gingen also wieder total erwartungsvoll auf den Rückweg durch den Wald, diesmal noch stiller, noch lauschender und was soll man sagen: wir sahen ihn NICHT. Seitdem heißt der Bär bei uns Mr. X, allerdings haben wir ziemlich viele Adler gesehen, wohl sehr typisch für diesen Strandabschnitt. (Ohne den deutschen Vogelkundler hätten wir sie für Möven gehalten, sorry!)
Das Wetter wurde leider nachmittags immer schlechter, so dass wir den Abend in unserem Hostel verbrachten, ein kleines etwas hippimäßiges Haus mit einem etwas kauzigen und ziemlich ironischen Besitzer: Nick. Aber wir unterhielten uns mit wirklich netten Leuten: ein Päarchen aus England, eine Meeresbiologin aus den Niederlanden, ein Austauschstudent aus Marokko. Oh und die Meeresbiologin hat uns noch einiges zum Thema Wale erzählt: Es gibt eine unabhängige Schutzorganisation, die überwacht, dass die Whalewatching-Touren nicht zu nah an die Wale heranfahren. Leider sind die staatlichen Gelder ausgegangen, so dass diese Organisation im Moment in Victoria nicht tätig ist. Schon ein komisches Gefühl, wo wir doch genau dort unsere Whalewatching-Tour gemacht haben und wirklich ziemlich nah dran waren...
Für heute aber genug der Grübelei, es regnet permanet, wahrscheinlich nutzen wir den Tag morgen um zurück aufs Festland zu fahren.
So long...greetings form surfers paradise!
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