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Heute wollen wir bis nach Exmouth fahren und dort für die nächsten Tage einige Tauchgänge im Ningaloo Reef buchen. Auf der Fahrt dahin bemerkt das Dreier-Auto plötzlich, dass sie vergessen haben zu tanken, die Anzeige leuchtet bereits. Scheisse! Die nächste Tankstelle liegt in etwa 150 km, das wird schwierig. So bleibt uns nichts anderes übrig, als umzudrehen und zurück nach Coral Bay zu fahren. Irgendwann kommen wir dann doch in Exmouth an und informieren uns über das Tauchen hier. Puh, die Preise sind extrem hoch und in den nächsten Tagen ist ziemlich alles ausgebucht. Das lassen wir uns aber nicht mit uns machen, immerhin ist das eines unserer grossen Ziele dieser Reise, im Ningaloo Reef zu tauchen. So beschliessen wir, zuerst in den naheliegenden Cape Range Nationalpark zu fahren und erst danach zu tauchen. Das Buchen klappt dann also. Nun werden wir gleich an drei aufeinanderfolgenden Tagen je zwei Tauchgänge im Ningaloo Reef machen. Wir freuen uns riesig und sind sehr gespannt, was uns hier geboten wird.
Cape Range - ein Nationalpark bei dem es weder Wasser, noch Strom, noch irgendetwas hat. Deshalb steuern wir in Exmouth den nächsten Supermarkt an, kaufen für die nächsten Tage ein, füllen unseren Wasser- und Benzintank und dann geht's los. Im Nationalpark hat es verschiedene „Campingplätze" (besser gesagt Stellplätze) und viele Buchten. Wir entscheiden uns für die Mesa Bay, dort finden wir auch einen Platz, wo wir über Nacht bleiben können. Hier springen wir als erstes ins türkisblaue Wasser, später geht es bei Fajitas ganz mexikanisch zu und her.
Herrlich haben wir geschlafen, bei dieser Ruhe und dieser tollen Stimmung hier im Outback kann es ja nicht anders sein. Aus verschiedenen Quellen haben wir gehört, dass die Turqouise Bay im Cape Range Nationalpark eines der Highlights von Westaustralien ist. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Wir packen unsere Flossen und Taucherbrillen, fahren dahin und sind zuerst mal völlig überwältigt. Die Turquoise Bay wird ihrem Namen mehr als gerecht! Die Farbe des Wassers ist ein Traum, der Sand weiss und alles sieht fantastisch aus. Wir steigen beim Eingang für den Drift Snorkel ein. Schon nach einigen Sekunden im Wasser sind wir völlig aus dem Häuschen. All diese farbigen wunderschönen Fische, die blauen und violetten Korallen und und und. Wir schwimmen weiter, plötzlich schwimmt ein Hai an uns vorbei. Und zu guter Letzt überrascht uns noch eine Schildkröte nach der anderen. Wow! Und das alles beim Schnorcheln, es ist kaum zu glauben! Ja, die Turquoise Bay hat es tatsächlich in sich. Nachdem wir bei grosser Hitze etwas Sonne getankt haben, starten wir noch einen zweiten „Schnorchelgang", diesmal ist es aber etwas weniger spektakulär. Dennoch, dieser Ort ist ein wahres Paradies!
Danach suchen wir uns wieder einen Platz für die Nacht. In Osprey Bay werden wir fündig. Auch hier ist es wieder traumhaft, wir platzieren uns auf einem Platz direkt am Meer ein. Die Abendstimmung ist überwältigend. Plötzlich taucht aus dem Nichts ein Känguru auf unserem Platz auf, es stellt sich sogar in Pose fürs Fotografieren. Da unsere Batterie den Geist aufgegeben hat und wir hier keinen Stromanschluss haben, können wir unsere Outdoor-Autodusche leider auch nicht mehr benutzen. So improvisieren wir mit einem Wasserkanister und einer Zweitperson, welche den Duschkopf spielt. Das Wasser reicht knapp für alle. Eine solche Dusche direkt am Meer muss man einfach mal erlebt haben!
Am Morgen herrscht bei uns etwas Unruhe. André hat auf dem Weg zum WC eine ziemlich grosse Schlange auf einem anderen Campingplatz entdeckt. Diese Geschichte muss er natürlich für jeden von uns einzeln wiederholen, damit wir alles hautnah erfahren. Nach dem Frühstück machen wir uns los auf die 4x4-Route, die ganz am Ende des Cape Nationalpark beginnt und eigentlich bis nach Coral Bay führt. Ursprünglich wollten wir diese ganze Strecke fahren, doch da sich unsere Pläne geändert haben, fahren wir jetzt einfach zum Spass ein paar Kilometer darauf. Der Beginn der Strecke sieht vielversprechend aus, der Sand lässt unsere Autos beinahe versinken. Der zu überquerende Fluss, der gemäss Reiseführer ganzjährig Wasser führt, ist heute ausgetrocknet, was uns nicht wirklich stört. Der Rest der Strecke ist eine unspektakuläre 4x4-Piste mit nervigen Buckeln. Deshalb drehen wir um und fahren zurück in den Nationalpark. Kurz bevor wir wieder auf die asphaltierte Strasse kommen, müssen wir die eher schwierigere Sandpiste durchqueren. 2 Meter vor dem Ziel sagt Miz: „Das ging ja ganz einfach" und dann passiert es: Wir sinken ein. Es gibt kein vorwärts und kein zurück mehr. Zum Glück haben wir ein Zweitauto, zwei Automechaniker und ein Abschleppseil dabei. Im Nullkommanichts sind wir wieder draussen und können weiterfahren als ob nichts passiert wäre.
Wir fahren zum Lakeside, wo wir einen weiteren Schnorchelplatz besichtigen. Wie überall in diesem Park ist es auch hier traumhaft schön, an das türkisblaue Wasser haben wir uns schon fast gewöhnt. Das Schnorcheln macht uns Spass, wir sehen zwar weniger als in den letzten Tagen, doch dafür zeigt sich heute ein weiterer Hai. Sogar Patric bekommt ihn zu Gesicht.
Gegen Abend verabschieden wir uns von diesem paradiesischen Park, es ist wirklich unglaublich schön hier! Weiter geht's zurück nach Exmouth, dort übernachten wir wieder mal auf einem Campingplatz, mit Strom und Wasseranschluss etc. Auf eine richtige Dusche freuen wir uns schon seit Tagen!
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