Raglan-Waitomo-Mourea-Rotorua-Taupo

Die letzten drei Tage waren ziemlich unterschiedlich, was die Aktivitäten betraf. Während wir vorgestern nur einen Wasserfall anschauten und den Rest des Tages in unserer "Busch-Lodge" und am Strand in Raglan verbrachten, war gestern und heute viel mehr los! Was alle drei Tage gemein hatten: Ich hatte keine Zeit zu schreiben, weil ich irgendwie immer beschäftigt war :)
Vorgestern ist mit Wasserfall, Strand und Bus schon ziemlich komplett beschrieben, erwähnen könnte man vielleicht noch die Tatsache, dass der Sand am Strand aufgrund seines vulkanischen Ursprungs schwarz und nicht weiß war.

Am gestrigen Morgen um halb sieben fuhren wir los in Richtung Waitomo, wo sich die wohl berühmtesten Höhlen Neuseelands befinden. Wir hatten die Wahl zwischen verschiedenen Touren, so konnte man sich zum Beispiel auf einem Gummiring durch die Höhlen und über Stromschnellen treiben lassen oder 100m in die Tiefe abseilen. Da dieser Spaß pro Person aber weit über 100$ kosten sollte, entschieden wir uns für eine günstigere Alternative, bei der man auf und am aber nicht im Wasser unterwegs sein sollte. Mit einer kleinen Gruppe von nur 10 Leuten liefen wir zuerst durch eine Tropfsteinhöhle, in der wir auch schon einige Glühwürmchen zu sehen bekamen. Unser netter Guide erzählte uns noch etwas über die Entstehung der Höhle und über die Knochen verschiedener Tiere, die vor langer Zeit in die Höhle gefallen und nicht mehr herausgefunden hatten. Unter diesen Knochen waren auch die eines inzwischen ausgestorben Riesenvogels, der über 50kg gewogen hat.
Doch das alles sollte nur ein kleiner Vorgeschmack auf die zweite Höhle sein, in die wir nach Tee und ein paar Keksen gingen, denn hier erwartete uns das eigentliche Highlight des Tages: Über dem Fluss, auf dem wir mit einem Schlauchboot fuhren, hingen Millionen von Glühwürmchen, welche die gesamte Höhle in ein schummriges, blau-grünes Licht tauchten. Nach einigen Minuten hatten sich unsere Augen der Dunkelheit so weit angepasst, dass wir sogar die Personen und die Höhle um uns ausmachen konnten.
Nach diesem tollen Erlebnis, das ganze 3 1/2 Stunden lang dauerte, fuhren wir zum zweiten Highlight des Tages nach Mourea: Die Cultural Night, das Treffen mit einigen Ureinwohnern Neuseelands in deren Gemeindezentrum. Zwar kostete diese Nacht mit Abendessen und Frühstück 80$ pro Person, doch das Erlebnis war es wirklich wert!
Nach unserer Ankunft wurden wir zuerst in die Versammlungshalle geführt, wo wir durch eine Art Einweihungsritual zu einem Teil ihrer Familie gemacht wurden. Das Ritual bestand aus einer Rede und anschließend berührten sich alle zweimal mit ihren Nasen. Dieser traditionelle Gruß wird mit "Kia Ora!" begleitet, was so viel wie Hallo heißt ;) Auf die Begrüßung folgten ein geme insames Touch-Rugby-Spiel und dann eine Vorführung der Maori, bei der sie uns zuerst einige traditonelle Tänze zeigten und uns dann nach Männern und Frauen getrennt einen Tanz (bei den Männern den Kriegstanz) beibrachten. Nach dem Essen wurde uns noch einiges über die Geschichte und Kultur der indigenen Bevölkerung beigebracht und wir konnten auch eigene Fragen stellen. Wir erfuhren wirklich sehr viel über die Maori und ihr Leben gestern und heute, so viel, dass es mal wieder zu viel ist um es hier aufzuschreiben...

Aber die Action nahm auch heute morgen kein Ende - es war Rafting angesagt! Und das nicht auf irgendeinem Fluss, sondern auf dem mit dem höchsten mit einem Raft befahrbaren Wasserfall: Dem Kaituna River! Der Wasserfall dort misst schlappe 7!! Meter und ist natürlich das absolute Highlight auf dem Weg stromabwärts, doch auch die unglaublich schöne Umgebung trägt dazu bei, dass dieser Rafting-Trip als einer der besten hier gilt.

Nach diesen erlebnisreichen 48 Stunden war erstmal Entspannung angesagt, die wir in Taupo fanden. Um weiteren 80$ für einen weiteren Special Stop zu entgehen, entschieden wir uns dazu, den Bus gewissermaßen zu überholen und mit einem Lokalbus nach Taupo zu fahren, wo wir morgen wieder aufgesammelt werden. Einen kurzen Fußmarsch von unserm Hostel entfernt gibt es sogenannte Hot Pools; Steinbecken am Fluss, in die durch Geothermie erhitztes Wasser fließt und in denen man sich wie zuhause in der Badewanne fühlt. Das beste daran: Es ist kostenlos! :)
Nach diesem kleinen Roman, geh ich jetzt auch mal ins Bett... Ich wünsche euch zum Mittagessen einen guten Appetit und später dann einen guten Start ins Wochenende! Gute Nacht!