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Am Sonntag sind wir noch ein wenig durch Casablanca geschlendert bevor die Konferenz am späten Nachmittag offiziell eröffnet wurde. Nach der Eröffnungsrede gab es rund um den Pool des Hyatt Hotels ein Buffet mit verschiedensten marokkanischen Speisen: kleine Häppchen, frisches Obst, Küchlein, Ziege am Spieß - sehr lecker. Bis auf alkoholische Getränke war alles inklusive (auf bisherigen Konferenzen gab's normaler Weise auch immer Sekt, Bier und Wein dazu). Montags stand dann schon Ross und mein Vortrag an . Wir hatten vorher schon einen Probevortrag gehalten und waren gut vorbereitet, ein wenig Restangst, plötzlich alles zu vergessen, blieb dennoch. Ich war recht nervös, bin aber kurz vor meinem Vortrag plötzlich total ruhig geworden, und auch auf dem kleinen Podest fühlte ich mich nicht unsicher. Danach konnte ich die Konferenz etwas entspannter genießen. Ross Vortrag lief weniger gut, da die Fernbedienung zum Umschalten der Folien aus irgendeinem Grund offenbar mit der Fernbedienung aus dem Nebenraum gekoppelt war. Jedes Mal, wenn im anderen Raum jemand auf die nächste Folie geblättert hat, wurde Ross Vortrag auch um eine Folie verschoben
Leider war der Rest der Woche etwas uninteressanter für mich, da es nur eine "Mond Session" gab, und die war bereits am Montag beendet. Außerdem ist es auf diesen Konferenzen immer extrem kalt, da die Klimaanlagen auf auch Hochtouren laufen, sodass ich nicht die ganze Zeit Vorträge anhören wollte. Daher saß ich auch zwischendurch mal in der Hotellobby und habe am Laptop gearbeitet. Ich hab mich jedoch täglich auf die kleinen Häppchen gefreut, die immer zwischendurch serviert wurden. Morgens gab es kleine Joghurts/Dessert mit Früchtchen in kleinen Gläsern, sowie Mini-Croissants und anderes Gebäck, frische Säfte, Tee und Kaffee. Mittags bekamen wir immer ein riesiges Buffet um den Pool, an dem man sich richtig satt essen konnte - allerdings konnte ich nie ewig in der Hitze sitzen. Nachmittags gab es dann wieder kleine süße Küchlein und Gebäck, sodass man abends eigentlich nie wirklich hungrig war.
Trotzdem sind wir meist mit einer Gruppe jüngerer Wissenschaftler und einigen Bekannten abends Essen gegangen oder haben noch irgendwo ein Bier getrunken. Einmal bin ich jedoch zu dritt mit Ross und einem Postdoc in einer kleinen Kneipe versackt, in der nur Männer saßen. Ich wurde zunächst gemustert, dann aber nicht weiter beachtet - als arabische Frau wird man in diesen Kneipen als Hure angesehen (wurde mir gesagt). Allerdings wurde ich nicht angesprochen oder blöd angemacht. Generell habe ich mehr Respekt erhalten als in anderen arabischen Ländern, die ich bisher besucht habe. Allerdings kann ich nur von den touristischen Städten sprechen, Frauen werden in ländlicheren und weniger touristischen Gegenden garantiert weiterhin mit weniger Respekt behandelt. Dennoch, man sah nicht nur verschleierte Frauen, vor allem in Casablanca und Marrakesch kleiden sich viele jüngere Frauen sogar recht westlich. Und auch wenn Ross etwas öfter angesprochen wurde, habe ich oft geantwortet oder Dinge erfragt, da er kein Wort Französisch spricht - so wurden die Männer "gezwungen" auch mit mir zu reden (Es war längst nicht so extrem wie z.B in Abu Dhabi)
Freitag wurde die Konferenz quasi von einem Kollegen von mir beendet, da dieser den letzen Vortrag halten musste. Wir wollten danach eigentlich alle in den Pool springen, aber die Mitarbeiter des Hyatts haben es uns verboten - man hätte allerdings ca. 30 € zahlen können um den Pool zu benutzen..
Die nächste "Metsoc" findet im Juli in Berkeley statt; ich bin aber aber aufgrund diverser anderer Reisen und Konferenzen nicht sicher, ob ich dort wieder hinfliegen werde.
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