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Hallo!
Per Flugzeug verliess ich Penang (Malaysia) mit der Ungluecksairline Malaysian Airline (2014 verschwand die Maschine MH 370 spurlos und im gleichen Jahr wurde MH 17 durch Russen ueber der Ostukraine abgeschossen). Heil kam ich in Phuket an, nicht jedoch Melissa, das neuseelaendische Gruppenmitglied, das direkt in den Spital fuhr, da sie sich sehr uebel und schwach fuehlte. Die Aerzte konnten den Grund jedoch nicht eruieren! Da nach einigen Stunden im Spital sich ihr Zustand wieder verbesserte, bevorzugte sie im Tourhotel zu naechtigen.
Mit Lorna, eine der Englaenderinnen meiner Gruppe, buchte ich einen Bootstrip zu verschiedenen traumhaften Straenden und Inseln wie Khao Phing Kan bekannt als „James-Bond-Insel" dank dem Film 'Der Mann mit dem goldenen Colt' und durch die vorgelagerte Felsnadel Khao Ta-Pu. Auch mittels Kanu erkundeten wir die zerklueftete Felslandschaft und fuehlten uns blendend inmitten der Filmkulisse, so dass ich mich am Abend noch mehr wie James Bond fuehlen wollte und mir einen massgeschneiderten Anzug schneidern liess.
Phuket ist u.a. bekannt wegen seines Patong-Quartiers, wo das Nachtleben viele Partygaenger und Sportbegeisterte anzieht, kann man doch Kickbox-Wettkaempfen beiwohnen und auch Ping-Pong wird gross geschrieben. Als ehemaliger Club-Tischtennis-Spieler bevorzuge ich jedoch den richtigen Sport :-)
Mit der Thai Airways ging es in die vibriende Hauptstadt Thailands, die rasant waechst und am Fluss Chao Phraya liegt. Die Stadt Krung Thep Maha Nakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Yutthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udom Ratchaniwet Maha Sathan Amon Phiman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit, das die allte Thai-Bezeichnung der Hauptstadt Bangkok und mit 169 lateinischen Buchstaben der längste Ortsname einer Hauptstadt weltweit ist, lernte ich u.a. besser bei einer Velotour kennen, die durch die Wohnsiedlungen der aermeren Leute und nach Phra Pradaeng fuehrte. Dies ist eine 19 km2 große Halbinsel, die weit in das Stadtgebiet von Bangkok hineinreicht, und als die gruene Lunge der Grossstadt bezeichnet wird - ein echt empfehlenswerter Abstecher!
Genauso gut in Erinnerung wird mir der Ausblick ueber die Millionenmetropole von der Vertigo Moon Bar des Hotels Banyan Tree bleiben und der Weg zurueck in mein Hotel in einem Tuktuk, das zuweilen auf der falschen Seite der Strasse fuhr 'Right side was wrong side'! Weitere coole Erlebnisse sind einfacher zu haben, naemlich wenn man ganz simpel ein Einkaufshaus betritt oder noch besser, in die Metro steigt - Kuehlschrankfeeling pur!
In Bangkok verabschiedete ich mich von den Tourmitgliedern und reiste alleine weiter auf die beliebte thailändische Taucherinsel Koh Tao, die dunkle Geheimnisse birgt. Mysteriöse Todesfälle von Touristen und Ungereimtheiten häufen sich dort, erfuhr ich aus den Medien. Acht Ausländer sind in den vergangenen drei Jahren auf der Insel gestorben bzw. ermordet worden. Das jüngste Opfer ist eine junge Frau aus Belgien. Ihre Leiche wurde im Dschungel an einem Baum hängend gefunden. Die Behörden sprechen von Selbstmord, doch die Familie der 30-Jährigen will das nicht glauben. Auf der Insel gibt es zu viele Opfer, um länger von Zufall oder unglücklichen Umständen zu sprechen, was mich aber nicht davon abhielt, den langen Weg dorthin auf mich zu nehmen. Am 1. August kam ich mit einer Schweizerin ins Gespraech, die sich in einen argentinischen Tauchinstruktor verliebte und ihre Zukunft mit ihm dort sieht - ihr Nachname passt bestens zur Insel 'MORDasini'!!
Koh Phangan, die Nachbarsinsel von Koh Tao und ebenso beliebt bei den Backpackern, erreichte ich nach einer kurzen Bootsfahrt. Mein Hotel befand sich im Nordwesten der Insel, weit weg vom im Sueden gelegenen Haad Rin, dem Veranstaltungsort der beruehmt-beruechtigten Fullmoon-Parties. Um drei Tage verpasste ich diese, doch die Enttaeuschung hielt sich in Grenzen, da ich ohnehin nicht im Sinn hatte, bis zum Morgengrauen zu tanzen - der Morgen danach wuerde mich grauen ;-)
Schmunzeln musste ich, als ich zwei Maedchen in Fullmoon-Parties T-Shirts am Hafen erblickte und daneben ihre kiffende Mutter. Es entzieht sich meiner Kenntnis, wo die Maedchen gezeugt wurden. Die Mutter war aber bestimmt nicht zum ersten Mal auf Koh Phangan.
In Had Yao geht es viel gemuetlicher zu und her. Einige Restaurants stellen mit dem Sonnenuntergang ihre Tische am Strand auf, so dass man echtes Beachfeeling beim Abendessen verspuert. Die Rueckkehr ins Hotel nach Mitternacht bei Mondlicht und barfuss im warmen Sand war herrlich ... bis drei Hunde bellend auf mich zurannten und mich umzingelten. Mein Puls stieg in Rekordtempo an! Ich versuchte langsam weiter zu gehen, als ich ein Zwicken in der Wade verspuerte. Ein Hund hatte sich nicht an das Sprichwort 'Hunde, die bellen, beissen nicht' gehalten :-( Hunde, die bellen, beissen nicht gleichzeitig, wohl aber nacheinander! Mein Glueck war es, dass er nicht richtig zubiss, denn sonst haette ich echt ein Problem erhalten und waere wohl vor die Hunde gegangen ...
Aehnlich koennte es denen gehen, die sich nicht bewusst sind, dass Drogenmissbrauch in Thailand massiv bestraft wird. Stattdessen konnte ich gesund am folgenden Morgen meinen Tagesausflug starten, bei dem ich nebst Schnorcheln auch zum Kanu fahren, Ziplinen und Bogenschiessen kam. Gerade als ich die Zielscheibe ins Visier nahm, begann es heftig zu regnen. Zumindest hatte ich so eine gute Ausrede fuer das Verfehlen der Tafel :-) Dies war auch das einzige Mal, dass ich Thailaender rennen sah, da sie die gedeckten Tische rasch in den Schermen brachten. Ansonsten nehmen sie es sehr gemuetlich, und man muss manchmal mehrmals die Rechnung verlangen. Ich hoerte einmal, ich solle es gemuetlich nehmen, denn ich sei doch in den Ferien. Nun ja, die Ferienstimmung faerbt auf die Angestellten ab.
Erstaunt war ich ebenfalls regelmaessig, wie viele Leute staendig am Handy haengen. Der Hoehepunkt meiner Beobachtungen war eine franzoesische Familie, die alle vier waehrend des Abendessens am Handy hingen und kaum miteinander redeten! Als Alleinreisender komme ich beim Essen auch selten zum reden - same same, but different!
Mein gebuchtes Zimmer in Koh Phangan hatte nicht viel mit den Internetbildern gemeinsam und stank. Also wuenschte ich einen Zimmerwechsel. Anfangs hiess es, es ginge nicht, dann nur gegen einen Aufpreis. Nach insistieren, dass andere Gaeste bessere Zimmer fuer den gleichen Preis erhielten, lenkten sie ein, ich koenne morgen wechseln. Als ich fragte, warum erst morgen, wurde mir ein Schluessel entgegengestreckt, ich koenne auch heute wechseln - meine Hartnaeckigkeit zaehlte sich aus :-)
In Koh Samui war ich ganze 20 Minuten, dies aber nur am Hafen, denn ich liess diese Insel aus wie auch Krabi, um laenger in Koh Phi Phi zu sein. Der Name hat nichts mit Pipi zu tun ... obwohl ich ja nicht weiss, was die Menschen im Wasser tun. Auf jeden Fall ist die Farbe des Meeres auch am Strand kristallblau.
Wenn man sich mit Reisenden unterhaelt, wird immer von 'The Beach' gesprochen, der sich auf der kleinen Insel Koh Phi Phi Leh befindet. Er ist oder besser gesagt war mal sehr schoen. Seit er aber im Film 'The Beach' mit dem Hauptdarsteller Leonardo di Caprio als Filmset diente, ist er extrem ueberlaufen. Wegen all der Boote und vor lauter Touristen sieht man den Strand nicht mehr. Mit dem idyllischen Strand des Films hat die Realitaet schon lange nichts mehr zu tun, und ich war in der Nebensaison hier! Ich kann mir nur schlecht vortellen, was hier in der Hauptsaison abgeht!
Traumhaefte Straende und Tauchgruende habe ich auch angetroffen, auch wenn ich nur Schnorcheln war. Nebst farbenfrohen Fischen erblickte ich auch eine beeindruckend grosse Meeresschildkroete, die ich natuerlich mit meiner kuerzlich gekauften Unterwasserkamera ablichten musste. Die Kamera hatte etwa die Groesse der Mehrheit der Fische und mit schwarz-gelb die gleiche Farbe, so dass die Fischlein neugierig vor die Linse schwammen. Vielleicht nahmen sie an, dass meine Kamera ein degeneriertes Familienmitglied ist ;-)
Zur Shark Bay fuehrte die Tour auch noch, weshalb sich die Frage logischerweise ergibt 'Haesch d'Hai gseh?' - "Nei, aber vili Thai' ;-) Auf allen Inseln gibt es nach wunderschoenen Sonnenuntergaengen am Strand Feuershows zu sehr lauter Musik und viel Alkohol, die gleich in kleinen Kuebeln (Buckets) verkauft werden. Ich trank jeweils recht wenig, was mich an einem Morgen aber nicht vor starken Kopfschmerzen bewahrte. Nicht nur die Menge an Alkohol, sondern auch die Qualitaet ist entscheidend.
Nebst all den Bars wimmelt es nur so von Tattoo-Shops, die abends als auch mitten in der Nacht aufgesucht werden. Die Sujets, die gestochen werden, sind zuweilen sehr fragwuerdig. Der Alkoholeinfluss und der Gruppendruck hat einen grossen Einfluss, und oefters frage ich mich, ob die Leute das Tattoo nicht schon am folgenden Morgen bereuen, zumal man dieses vor Sonnenlicht und Meerwasser schuetzen sollte - nicht einfach auf Thailand :-) Einige Maenner werden vermutlich andere Erlebnisse bereuen, wenn sie angeheitert, den Avancen von Ladyboys erliegen.
An den Strandparties kann man sich auch mit nachtleuchtendender Neonfarbe anmalen. Einige Touristen zeigen hier ihr kuenstlerisches Flair, andere lassen sich echte Peinlichkeiten aufmalen. Gemeinsam haben beide, dass ihre Kunstwerke toll im UV-Licht erstrahlen. Sie dienen auch bestens als Duschkontrolle. Ich war schockiert, wieviele Leute am naechsten Tag noch mit Leuchtfarbe herumliefen - einige roch man, bevor man sie sah!
Waehrend meiner Reise kam ich mit vielen Leuten ins Gespraech, die aus allen fuenf Kontinenten stammen. Die meisten Begegnungen waren interessant und u.a. in Erinnerung bleiben mir eine mexikanische Frau mit ihren zwei Kindern, die im Fuenfstern-Hotel naechtigen - ihr Ex-Mann zahle fuer die schoene Reise :-) Beim Aussichtspunkt Koh Phi Phis bat mich ein Paerchen ein Foto von ihnen zu schiessen, und es stellte sich heraus, dass er der beste Deutsche Rueckenschwimmer ist und an den Olympischen Spielen in London 2012 und Rio 2016 (9. Platz) erfolgreich abschnitt. Jan-Philip Glania studiert neben seiner Sportkarriere noch Zahnmedizin und hat somit ausgefuellte Tage, so dass er die Ferien umso mehr geniesst, wie auch seine Freundin Tine, die dadurch mehr Zeit mit ihm verbringen kann.
Genossen habe auch ich meine Ferien, doch leider hat alles ein Ende (nur die Wurst hat zwei) und die Realitaet in der Schweiz hat mich am Wochenende zurueck.
Herzliche Gruesse Laurent
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