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Gili Trawangan, 30° sonnig
Auch wenn wir uns in unserem komfortablen Hotel in Legian sehr wohlgefühlt haben, haben wir uns dafür entschieden, mehr von Indonesien zu sehen und ein Ticket für die Gili-Inseln, die zwischen Bali und Lombok liegen und für ihre entspannte Atmosphäre bekannt sind, gekauft. Gleichzeitig haben wir durch einen Kontakt von unserem Hotel die Verlängerung unserer Visa organisiert, wie immer durch „einen guten Freund", der in der Visabehörde arbeitet. Dass wir dafür unsere Reisepässe aus der Hand geben mussten, sollten wir bald bereuen… Spätestens als wir am Geldautomaten auf einmal kein Geld mehr bekamen und den inzwischen schon vertrauten Hinweis, sich doch bitte an die Bank zu wenden, lesen mussten, wurden wir unruhig. Wir hatten unser letztes Bargeld für das Ticket zu den Gili-Inseln ausgegeben und konnten natürlich kein Geld von der Bank holen, da wir ja unsere Pässe nicht hatten, denn die lagen schon auf der Behörde und waren für die nächsten 5 Tage nicht zu bekommen. Familie Peters stand also mal wieder mittellos in einem fremden Land, inzwischen irgendwie schon fast langweilig, wenn es nicht immer so stressig gewesen wäre, besonders, da wir am nächsten Morgen sehr früh auf eine kleine Insel fahren wollten und kein Geld für die dortige Unterkunft hatten. Glücklicherweise wurde uns von der Mitarbeiterin des Hotels mitgeteilt, dass es in Indonesien wohl üblich ist, nur eine Maximalsumme von 2 Millionen Rupiah täglich abzuheben, es aber bestimmte Banken gibt, die bis zu 3 Millionen täglich erlauben. Nach längerer Suche haben wir dann doch noch einen Geldautomaten gefunden, der uns etwas Geld ausgezahlt hatte, sodass wir zwar knapp bei Kasse, aber nicht mehr mittellos losfahren konnten.
Die Fahrt war dann mal wieder sehr abenteuerlich: Zuerst wurden wir von einem sehr schlecht gelaunten Fahrer abgeholt, dessen Laune bei dem Anblick unseres Gepäcks noch einmal deutlich sank, sodass wir demütig zumindest die Gitarre im Hotel gelassen haben. Dass das eine gute Idee war, wurde spätestens bei Anblick des winzigen Gepäckraumes des schrottigen alten Lieferwagens deutlich, der schon mit unseren beiden großen Rucksäcken deutlich an seine Grenzen kam. Da wir nicht die einzigen Passagiere waren, musste ein armes Mädchen auf dem Vordersitz ihren großen Schalenkoffer während der gesamten Fahrt auf dem Schoß haben, sicher kein Vergnügen! Die Fahrt war aber auch so mal wieder sehr aufregend inclusive Wechsel in den Gegenverkehr, gefühlte 5 cm Abstand zum Vordermann und eine echte Vollbremsung, als uns auf unserer Spur ein Bus entgegenkam. Dementsprechend bedient waren wir dann auch nach der Fahrt und froh, als wir zur Fähre zu den Gili-Inseln wechseln konnten.
Die Gili-Inseln haben die anstrengende Fahrt dann aber völlig entschädigt, denn es war wirklich unheimlich schön dort, deutlich anders als das hektische Legian. Die Inselgruppe besteht aus drei Inseln, wobei wir auf der größten der Inseln ein Hotel gebucht hatten. Es gibt keine Autos, dafür Pferdekutschen, schöne Strände und jeder Menge netter kleiner Restaurants direkt am Strand mit gutem und billigem Seafood, und man kann die Insel in etwa 2 Stunden zu Fuß umrunden. Wir haben es uns dort wirklich gut gehen lassen, mit frisch gegrilltem Thunfisch und Garnelen für etwa 7 Euro und haben den Tag mit Strandspaziergängen und dem Trinken von frisch gepressten Säften verbracht. So schön wie es auf den Gili-Inseln war, wollten wir doch noch mehr von Indonesiens Inselwelt sehen und haben eine 4tägige Bootstour von den Gili-Inseln nach Komodo gebucht, um dort die berühmten Komodowarane zu sehen - ein echtes Abenteuer! Aber bevor es losgehen sollte, hat Verena noch an einer Schnorcheltour rund um die Gili-Inseln teilgenommen, sehr schön, mit sehr vielen Korallenwäldern und bunten Fischen, außerdem jeder Menge Meeresschildkröten. Allerdings war die Quittung ein dicker Sonnenbrand am Rücken und ein verstopftes Ohr, sodass das abendliche Seafoodessen, halb taub und verbrannt, nicht ganz so zu genießen war. Da sich das Ohr auch am nächsten Tag nicht verbessert hatte und wir am Folgetag zu unserer Bootstour aufbrechen sollten, sind wir das erste Mal auf unserer Reise zum Arzt gegangen, in diesem Fall ein wie ein Teenager aussehender, dauergrinsender Inselarzt, der sich erst einmal ausgiebig über den Zustand von Verenas Ohren lustig machte und das (zugegebenermaßen beeindruckende) Ergebnis der Ohrenspülung dann erst Karl und dann seinem Assistenten präsentierte - irgendwie demütigend.. Gerechterweise hat der Arzt dann gleich noch in Karls Ohr geschaut (eine Art Sonderangebot 2 for 1) und sich bei ihm genauso amüsiert. Nachdem unser beider Gehörgänge gereinigt und das Gehör wieder hergestellt war und wir somit für die große Tour gerüstet waren, haben wir noch einen letzten wunderschönen Abend in einem netten Strandrestaurant verbracht und verlassen jetzt die schönen und entspannten Gili-Inseln auf unserer Suche nach Waranen und neuen Abenteuern..
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