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Borneo ist eine der größten Inseln der Welt und auf 3 Lännder aufgeteilt. Der größte Teil - Kalimantan - gehört zu Indonesien, der kleine Staat Brunei liegt im Norden Borneos und ist von den malaysischen Provinzen Sarawak und Sabah umgeben.
Unser Ziel Kuching, der Hauptort in Sarawak ist Ausgangspunkt für viele Ausflüge in umliegende Nationalparks und Forschungszentren für bedrohte Tierarten. Auch kulturell hat Sarawak einiges zu bieten, da es in Borneo verschiedene Stämme, wie z.b. die Iban gibt. Die meisten Nachfahren leben ein modernes Leben in den Städten, manche aber bewohnen noch die traditionellen Longhouses in kleinen Dörfern.
Kuching, was übrigens Katze bedeutet, ist eine sehr nette Stadt in der wir uns sofort wohl fühlen. Viele der Häuser sind im Kolonialstil erbaut und erinnern an die Zeit der sogenannten "White Rajahs". Im 19. Jahrhundert regierte der Engländer James Brooke in Sarawak. Er und seine Nachfolger errichteten viele Gebäude die noch gut erhalten sind, wie zum Beispiel das alte Court House, den Square Tower und die Astana Burg, die heute Sitz des Regierungschefs von Sarawak ist. Die Stadt ist direkt am Fluss gelegen, die schöne Promenade ist vor allem abends ein Treffpunkt für Jung und Alt, für Einheimische und Touristen. Natürlich fehlen auch hier Little India und China Town nicht. Das chinesische Viertel quillt über vor Juwelieren und "Krims-Krams-Geschäften", in denen man stundenlang herumstöbern könnte.
Der Wochenendmarkt ist einer der schönsten Märkte die wir bisher gesehen haben, Früchte und Gemüse leuchten in bunten Farben, Getränke und kleine Speisen werden überall angeboten und auch die üblichen Stände mit Kleidung und Souvenirs fehlen hier nicht.
Aber schon nach einem Tag in der Stadt zieht es uns wieder in die Natur. Wir besuchen den Semenggoh Wildlifepark, in dem 25 Orang Utans leben (Orang = Mann, Utan = Wald). Seit über 20 Jahren werden hier verwaiste Tiere oder Tiere von privaten Haltern im Park gepflegt und soweit als möglich an ein wildes Leben gewöhnt. Zu den Fütterungszeiten können die Tiere beobachtet werden - wenn sie ihre Verstecke verlassen. Es scheint, als wüssten die Orang Utans genau, dass sie beobachtet werden. Nur zögerlich hangeln sie sich über Bäume und Seile herab, die Früchte in der Hand drehen sie uns den Rücken zu und fressen in aller Ruhe. Vielleicht waren sie aber auch einfach nur vom ungeduldigen Geschwätz der Leute genervt, die trotz der Anweisungen des Personals den Mund nicht halten konnten, bzw. das Handy nicht ausschalten wollten.
Der Bako Nationalpark ist einer der bekanntesten in Sarawak. Er wurde 1957 gegründet und bietet einen guten Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt Borneos. Im Park gibt es eine gute Auswahl an kleinen und großen Wanderungen. Aufgrund der Hitze entscheiden wir uns für kurze Wanderungen von ca. 1-1 1/2 Stunden. Die Wege führen durch teils dichten Regenwald, manche enden in kleinen Buchten mit Sandstrand und schönen Felsformationen, andere an Aussichtspunkten. Immer wieder können wir die lustigen Proboscis Affen (Pinocchio-Nase) und die schlauen Maqua Affen (die auch gelernt haben die Türen der Unterkünfte zu öffnen) beobachten. Mit einem etwa mulmigen Gefühl im Bauch nehmen wir auch an der kleinen Nachtwanderung teil, leider - oder zum Glück - sind in dieser Nacht nicht so viele Tiere zu sehen. Die Geräuschkulisse ist jedenfalls einzigartig und ein Erlebnis.
Das Highlight für uns in Kuching ist allerdings der Talang Satang National Park. Auf drei der Inseln in diesem Park kommen die großen grünen Meeresschildkröten zur Eiablage. In der Station werden die Schildkröten mit einer Marke versehen, damit ihre Route verfolgt werden kann. Die Eier werden von den Mitarbeitern gezählt und vor anderen Tieren geschüzt. Wir sind die einzigen Gäste auf der Insel und können unter Tags die Abgeschiedenheit und den Strand für uns allein genießen als dann nach Einbruch der Dunkelheit es heißt zu warten -nicht jede Nacht kommen die Tiere an Land. Wir haben Glück und um 21 Uhr werden wir zum Strand gerufen. Die Schildkröte hat bereits mit dem Eier legen begonnen. Sie hat einen langen Weg am Strand zurück gelegt und ein tiefes Loch gegraben. Nach der Eiablage gräbt sie das Loch zu, es ist kaum zu sehen wo die Eier verborgen sind. Um Feinde zu irritieren gräbt sie ein weiteres Loch. Immer öfter muss sich die Schildkröte erholen, es muss unglaublich anstrengend für das Tier sein. Wir erfahren, dass diese Schildkröte bereits im April da war und Eier gelegt hat. Nach ca. 2 1/2 Stunden macht sich die Schildkröte auf den Rückweg zum Meer. Ungefähr zur gleichen Zeit sind ein paar Babyschildkröten geschlüpft, wir dürfen sie zum Strand tragen und ins Meer schwimmen lassen. Wie richtige Forscher helfen wir die gerade gelegten Eier auszugraben, zu zählen (101 von einer allein!) und in Sicherheit zu bringen. Wir sind so glücklich wieder mit diesen tollen Tieren in Berührung gekommen sind, dass wir trotz der etwas gammligen Unterkunft gut schlafen!
Borneo war wirklich eine Reise wert und eine Woche viel zu kurz! schlussendlich ist nun auch unser Aufenthalt in Malaysia zu Ende, nächster Zwischenstopp in Singapur.
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