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Nach einem 2-stündigen Flug landeten wir pünktlich gegen 18 Uhr in Foz do Iguacu (Brasilien). Schon beim Verlassen des Fliegers merkten wir, dass es hier noch heißer war als in Rio. Nach einer ca. 30 minütigen Busfahrt checkten wir für zwei Nächte im Hostel ein, welches im Vergleich zur Pousada Favelinha doch sehr nobel war. Da an einem Montag scheinbar auch in Brasilien in vielen Lokalen Sperrtag ist, landeten wir an diesem Tag in einem italienischen Restaurant, in dem es für uns Pizza und Risotto gab.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zur brasilianischen Seite der Wasserfälle! Nachdem wir zuerst an der falschen Stelle auf unseren Bus gewartet haben, brachte uns dieser dann doch noch zum Eingang des Nationalparks. Von dort aus ging es mit einem Doppeldecker-Bus weiter in den Dschungel hinein. Bei der Ankunft am Ausgangspunkt für die Tour zu den Wasserfällen wurden wir bereits erwartet, sowohl von einem grandiosen Ausblick auf die Wasserfälle als auch von Quatis (Nasenbären), kleinen pelzigen Tierchen mit langer Nase und langem gestreiften Schwanz, die jedoch nicht mehr ganz so niedlich sind, wenn sie einen Rucksack oder was Essbares sehen. Es sollte sich herausstellen, dass wir diesen Zeitgenossen noch des Öfteren begegnen sollten.
Der vorgegebene Pfad durch den Dschungel ermöglichte uns einen herrlichen Ausblick auf den Fluss und die Wasserfälle auf der argentinischen Seite. Außerdem gestaltete sich der Weg sehr farbenfroh, da unzählige Schmetterlinge in schönen kräftigen Farben unterwegs waren. Direkt vor dem Garganta del Diablo (Teufelsrachen) führte ein Steg auf den Fluss hinaus und so stand man direkt vor den beeindruckenden Wasserwänden. Der kleine Nachteil an dem Ganzen war, dass wir durch die Gischt komplett nass waren, was aber wiederum eine willkommene Abkühlung brachte. Ein Aussichtsturm direkt neben den Wasserfällen ermöglichte zum Abschluss noch einmal einen grandiosen Ausblick auf die gigantischen in die Tiefe stürzenden Wassermassen!
Da die Besichtigung der Wasserfälle auf der brasilianischen Seite nicht so lange gedauert hatte wie erwartet, machten wir uns dann gleich noch auf um eine weitere Attraktion zu besichtigen - den Itaipu Binacional. Der Itaipu Binacional ist ein riesiger Staudamm mit Wasserkraftwerk, der sich wie der Name schon sagt über zwei Länder erstreckt nämlich Brasilien und Paraguay. Daher wird auch alles aufgeteilt auf die beiden Länder, Anzahl der Arbeiter und Führungskräfte als auch der erzeugte Strom. Bereits 1974 wurde mit dem Bau begonnen. Zu Spitzenzeiten arbeiteten bis zu 40.000 Arbeiter auf der Baustelle - gleichzeitig! Heute ist der Itaipu Staudamm der größte in Südamerika und der zweitgrößte weltweit. Auf dem Gelände arbeiten jetzt 3.500 Personen. Außerdem befindet sich auf dem extrem weitläufigen Gelände auch eine Universität. Die Turbinen und Generatoren des Kraftwerks liefern eine Leistung von unfassbaren 14.000 MW (Aschach hat im Vergleich 287 MW) Das Kraftwerk deckt mit seiner Leistung ca. 75% des Strombedarfes Paraguays und ca. 15% des brasilianischen Strombedarfs ab. Die Rundfahrt durch dieses Gelände dauerte 1,5 Stunden und führte uns direkt auf das Kraftwerk, wo in den riesigen Fallröhren neben uns das Wasser zu den Turbinen schießt, zu den 3 riesigen Überläufen, die auf Grund von niedrigem Wasser derzeit trocken sind und auf die Staumauer die einen Blick auf den scheinbar unendlichen Stausee ermöglichte.
Nach dieser lehrreichen und beeindruckenden Besichtigung ging es mit dem Bus zurück ins Hostel. Erfrischt von einer angenehmen Dusche suchten wir zum Abschied aus Brasilien noch einmal eine Churasscaria auf, in der es Marlene sogar bis in die Küche zum riesigen Ofen schaffte. Danach hieß es früh schlafen gehen da wir schon zeitig am Morgen nach Argentinien aufbrechen wollten.
Nach einem schnellen Frühstück warteten wir bereits um 7 Uhr auf den Bus Richtung Argentinien. Da es aber in Südamerika mit den Abfahrtzeiten nicht so genau genommen wird, kam dieser erst gegen 8 Uhr. Dieser brachte uns zur brasilianischen Grenzstation, wo wir uns offiziell abmelden mussten. Nun hieß es wieder warten und zwar auf den Bus der uns nach Argentinien bringen sollte. Auf der argentinischen Seite gab es eine kurze Passkontrolle mit Visumstempel und eine kurze Gepäckskontrolle.
Somit hieß es nun: Tschau Brasilia und Buenos Dias Argentina
Im Grenzort Puerto Iguacu angekommen bezogen wir unser Hostel und machten uns auf die Suche nach Pesos. Nachdem der erste Bankomat mit unseren Bankomatkarten nicht ganz glücklich wurde teilten wir uns auf. Marlene suchte die beiden anderen Bankomaten in der Stadt auf, während sich Matthias mit der US-Dollar Notreserve auf die Suche nach einer Wechselstube machte. Erfolg hatten beide, Marlene bekam beim dritten Automaten endlich Geld (nachdem beim zweite eine endlose Menscheschlange stand) und Matthias ließ sich die US-Dollar umwechseln, wobei er nicht genau wusste ob das überhaupt eine Wechselstube war. Gemeinsamer Treffpunkt war dann wieder der Busbahnhof, von wo aus es zur argentinischen Seite der Wasserfälle ging.
Dort angekommen ging es zu Fuß vom Eingang bis zur Haltestelle eines kleinen Zuges, der die Besucher quer durch den Nationalpark transportiert. Nach einer kurzen Zugfahrt gingen wir ca. 1,5 km über Stege quer über den Fluss zum Teufelsschlund. Dort standen wir direkt neben dem in die Tiefe stürzenden Wasserfall. Der Ausblick war wiederum faszinierend und die Wassermassen unvorstellbar! Es folgte eine weitere kurze Zugfahrt, bevor wir uns dann auf den Weg machten um die beiden Rundwege im Park zu erkunden. Diese Rundwege führten durch den Dschungel entlang des Rio Iguacu, über die Wasserfälle bzw. an die Unterseite der Wasserfälle. Durch die Sonneneinstrahlung bot sich uns ein unglaubliches Bild mit vielen Regenbögen. Waren die Schmetterlinge auf brasilianischer Seite einfach schön anzusehen, waren sie hier schon fast eine Plage, da es so extrem viele waren und sie sich einfach auf einem niederließen.
Zwischen den beiden Rundwegen stärkten wir uns an einem Imbissstand mit Empanadas, wobei Marlene, als sie zu essen beginnen wollte von einem Quati attackiert wurde. Gerade noch konnte sie sich und unser Essen in Sicherheit bringen.
Zurück im Hostel freuten wir uns über die reinigende Dusche, um das klebrige Sonnencreme-Mückenspray-Gemisch loszuwerden.
Zum Abendessen zog es uns in ein typisches argentinisches Restaurant (Parrilla), wo es für Matthias ein Rindersteak und für Marlene ein Lachssteak gab! Es war ausgezeichnet! Mit vollen Mägen ging es ab ins Hostel, wo früh schlafen angesagt war, da uns bereits um 5:30 der Bus zum Flughafen abholen sollte.
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