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Um die kurze zeit im Nationalpark optimal zu nutzen geht es schon früh morgens zum ersten Game Drive mit der ganzen Gruppe. Eigentlich ist es mehr eine Verbindung aus nächster Etappe und Game Drive, denn das nächste Lager befindet sich gut 120 km entfernt auf der anderen Seite des Nationalparks. Haben also genug zeit, um viel zu sehen und zu fotografieren. Leider verpassen wir ein Nashorn, das sich sofort aus dem Staub macht und im Gebüsch verschwindet, als wir anhalten. Frühstück gibt es dann um acht unterwegs an einem kleinen Rastplatz mitten im Park. Die Elefanten hier sind aktuell alle in der Paarungszeit und daher besonders gefährlich und unberechenbar. Ein riesiger Bulle kommt unserem Truck so nahe (bleibt aber ganz entspannt), dass die Mädels vor Schreck schnell alle Fenster zu machen (als wenn ihn das stören würde). In der Mitte des Nationalparks befindet sich eine riesige salzpfanne. Aus der Ferne sieht es aufgrund der starken Hitze so aus, als wenn sich dort ein See befindet. Auch wenn es noch relativ früh war, konnte man es dort nicht allzu lange aushalten. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Pool des Zeltplatzes sind wir gegen fünf nochmal auf Game Drive mit dem Truck gefahren. Wir waren insbesondere auf der suche nach Katzen, die wir hier bisher nicht gesehen haben. Erst kurz bevor wir zum Zeltplatz zurück mussten (die schließen die Tore zu bestimmten Zeiten) haben wir dann zwei männliche Löwen gefunden, die absolut ausgepowert an einem Wasserloch gelegen haben. Die beiden hatten wohl zuvor ein Zebra gerissen, das ein paar Meter weiter halb zerfleddert lag und mittlerweile von Schakalen umringt war (bestimmt 20). Gegen acht sind ein paar von uns dann nochmal zu einer nachtsafari mit einem Ranger aufgebrochen. Ohne Scheinwerfer und nur mit einem starken Rotlicht-handstrahler bewaffnet sind wir durch etosha gefahren. Bei totaler Dunkelheit ist das nochmal ein ganz anderes Erlebnis. Mit dem Rotlicht konnte man rechts und links der Straße etwas ausleuchten. Tiere waren durch ihre reflektierenden Augen immer sehr gut erkennbar und ganze Herden starrten einen mit einem wahren Augenmeer an. Am Wasserloch, wo wir zuvor die Löwen gefunden haben war einiges los. Einer der Löwen hatte sich neben dem zebra-Kadaver schlafen gelegt und hielt durch seine bloße Anwesenheit die unzähligen Schakale ab, die noch immer auf eine gratismahlzeit warteten. Den zweiten Löwen konnten wir jedoch nicht entdecken. Dafür konnten wir eine Nashorn-Mutter mit Jungtier dabei beobachten, wie sie im Schutz der Dunkelheit zum Wasserloch geht. Nashörner waren bisher eine absolute Seltenheit, da ihre Anzahl stark dezimiert wurde und sie sehr Scheu sind. Beim zurücksetzen des offenen Geländewagens stand dann plötzlich der zweite Löwe direkt neben dem Auto. Alle haben sich ziemlich erschrocken (auch der Guide), da das Fahrzeug zu allen Seiten frei zugänglich war. Von unserer Anwesenheit hat sich das Tier aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und hat stattdessen drei Meter neben dem Auto sein Nachtlager aufgeschlagen. Mit seinem Bruder, der einige hundert Meter weiter neben dem Kadaver lag, hat er dann einige Male laut kommuniziert. Unheimliche und doch hoch interessante Erfahrung! Zurück im Camp haben wir uns an das lokale (ausgeleuchtete) Wasserloch gesetzt und dem Strom trinkender Tiere zugesehen. Geht zu wie im Theater: erster Aufzug Giraffen, Nashörner betreten die Bühne, Giraffen verlassen die Bühne, Nashörner trinken und kämpfen, Nashörner verlassen die Bühne, zweiter Aufzug Elefanten, Zebras betreten die Bühne, Elefanten haben das sagen, niemand außer ihnen geht zum Wasserloch, Elefanten verlassen Bühne, Zebras trinken unter großem Getöse, Nashorn betritt die Bühne, Zebras weichen aus, Nashorn trinkt und verlässt die Bühne, Zebras verlassen die Bühne, Giraffen erscheinen usw. Wer braucht schon Fernsehen, wenn man so ein Busch-tv haben kann!
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Hund Humpeln dort auch Hunde im Nationalpark?