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Aus der kleinen und ordentlichen Stadt Swakopmund zurück in die Wüste. Die Fahrt ist nicht allzu lang, aber die Temperaturen steigen wieder deutlich an, je weiter wir uns von der Küste entfernen. Unser heutiges Camp ist auf einer kleinen Farm (fast 20.000 Hektar) mitten in der Wüste. Wir sind mal wieder die einzigen Camper, was die ganze Sache deutlich entspannter macht. Es gibt auch wieder einen Pool, allerdings ist der so klein, dass wir nur zu siebt gleichzeitig planschen dürfen. Gegen nachmittag ziehen über den bergen in der Ferne einige dicke Gewitterwolken auf. Der Besitzer der Farm, ein ziemlich uriger Weißer namens Boesman, nimmt uns (zwei mädels bleiben mit magenproblemen im camp und sasha hat sich den tag über mit Weißwein ins Jenseits geschossen) am frühen Abend mit auf eine Wüstentour und erklärt uns jede Menge über die Wüste, Tiere und vor allem das Leben der Buschmänner (heißen übrigens so, weil sie sich immer hinter Büschen verstecken und in der Vergangenheit die ersten weißen Siedler hinterrücks mit ihren kleinen Giftpfeilen abgeschossen haben). Man merkt sofort, dass er mit sehr viel Leidenschaft bei der Sache ist und die ganze Gruppe bei seinen Geschichten an seinen Lippen klebt. Jetzt weiß ich, weshalb Regen in gehäufter Form nicht gut für die Wüste ist und wie ein Überleben in der Wüste für Mensch und Tier möglich ist. Am Vorabend war in der Nähe der Farm ein Blitz eingeschlagen und hat ein Buschfeuer entfacht. In der Mitte einer großen verkohlten Fläche stand immer noch ein Baumstumpf in Flammen (laut Boesman wird der auch noch bis zu zwei Monaten kokeln). Nachdem der Wind gedreht hat sind wir in den Genuss eines äußerst seltenen ("passiert hier eigentlich nie") Ereignisses gekommen: Es hat ein paar Tropfen geregnet. Erstaunlicherweise haben besonders unsere Nordeuropäer (die Briten, der Ire und die Dänen) einen auf Mimose gemacht und wollten zurück ins Camp. Josh und ich haben so lange blöde Kommentare abgelassen, bis Boesman einfach weiter erzählt hat. Leider war dann nach zweieinhalb Stunden tageszeitbedingt Schluss mit tollen Geschichten. Ich hätte dem noch Stunden zuhören können!
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