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Nach einer erstaunlich stressfreien Anreise mit leichter Verspätung früh morgens in Nairobi gelandet. Die Nacht im Flieger war leider sehr kurz, da die Condor-Crew es geschafft hat, alles unnötige an Programmpunkten durchzuführen, bevor um halb eins das Abendessen serviert wurde. Bis zum Frühstück blieben dann keine drei Stunden Schlaf mehr über. Das Wetter in Kenia's Hauptstadt Nairobi war relativ mild mit knapp 22 Grad und leicht bewölkt. Die Fahrt zum Hotel war dafür umso mehr ein ziemlich spannendes Ereignis. Nicht nur, dass man aus dem internationalen Flughafenbereich (Visa zu erhalten hat problemlos funktioniert) direkt in die Arme einer Horde äußerst geschäftstüchtiger Kenianer läuft, deren größtes Anliegen es ist, dir eine umfassende Geschäftsbeziehung (Taxi, Hotel, Touren usw.) aufzuschwatzen. Da ich den Flughafentransport durch die Reisegesellschaft nicht gebucht hatte, musste ich mir einen eigenen Weg zum Hotel suchen. Nachdem ich mich für einen freundlichen und ordentlich gekleideten Fahrer entschieden hatte, der an das erste Taxi in der Schlange vor dem Terminal gelehnt war (da wo ein ordentlicher Deutscher natürlich zuerst hinläuft!), ging das Abenteuer aus europäischer Sicht (und insbesondere aus Sicht eines zum Perfektionismus neigenden Deutschen) erst richtig los. Zuerst wurde mündlich ein Festpreis zum Hotel ausgehandelt. Danach wollte ich meinen Rucksack in den Kofferraum seines Taxis legen, aber er erklärte mir, dass dies garnicht sein Fahrzeug wäre, sondern er das erst herbeirufen müsse. Gut, denke ich mir, andere Leute, andere Sitten (auch wenn es echt komisch war). Wenig später halten drei junge Männer mit einem Taxi in zweiter Reihe und steigen aus. Er nimmt mein Zeug, packt es in den Kofferraum und setzt sich hinters Steuer. Ich steige ein und bin überrascht, dass einer der drei eben ausgestiegenen wieder einsteigt. Wir setzen den Beifahrer nur an einem anderen Taxi-Parkplatz ab, wo er wahrscheinlich den nächsten Touri auftreibt. Die Fahrt zum Hotel dauert insgesamt über eine Stunde, da wir im Nairobi-Berufsverkehr kaum vorangekommen sind. Ich war von Südafrika ja schon einiges gewohnt, aber so ein Chaos hab ich noch nie gesehen. Für den europäischen Verkehrsteilnehmer sieht es so aus, als ob jeder fährt wo und wie er will. Die Hauptverkehrsader, Mombasa Road, steht auf drei Spuren. Zwischen den Autos rasen Motorräder ohne Kompromiss hindurch und Fußgänger kreuzen wild die Fahrbahn (neben unserem Taxi wird eine Frau fast von einem der Mopeds umgefahren). Ich kann auf der ganzen Fahrt nur eine einzige Ampel erkennen, und die ist ausgeschaltet. Im Hotel hau ich mich erstmal aufs Ohr, da ich total platt bin. Beim auspacken meines Rucksacks bemerke ich, dass jemand teile meines Gepäcks durchwühlt hat. Kurzer Check, alles da...außer mein Taschenmesser. Ab sofort laufe ich unbewaffnet durch Afrika! Am Nachmittag wollte ich eigentlich die Stadt erkunden, aber stattdessen hat ein deftiges Gewitter meinen plan durchkreuzt. Hab mir das ganze von der Hotelterrasse aus angeschaut. Wenn es hier regnet, dann aber richtig! Tagsüber treffen viele weitere Mitreisende ein. Insgesamt werden zwei Gruppen Richtung Sansibar aufbrechen. Meine macht die lange Tour, die andere endet am Strand von Sansibar. Abends dann meine erste volle Mahlzeit auf afrikanischem Boden: chicken Supreme (Hühnchen in cashewsoße) und danach ein großer Eisbecher (den musste ich mir gönnen, werde ich auf der Tour wohl so schnell nicht bekommen). Bin auf den ersten Tag gespannt!
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Dirk Ich war ja schon mal mit Tinki in Kenya und kenne die Straße nach Mombasa. Danach brauchst du einen Termin beim Orthopäden!