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Hallo zusammen
Nach einigen Tagen im ecuadorianischen Urwald flog ich vor einer Woche nach Cancun, von wo aus ich zusammen mit meinem Vater zu einer einwoechigen Yucatan-Rundfahrt startete. Nach einer ersten Nacht in der Naehe von Cancun brachen wir am naechsten Morgen westwaerts in Richtung Merida auf. Diese Stadt ist knapp ueber 300km von den meisten Bettenburgen Cancuns entfernt und damit auch ausser "Tages-Ausflugs-Distanz" - eine perfekte Lage um von den Touristen-Massen verschont zu werden.
Von Merida aus besuchten wir dann auch Uxmal, eine der Maya-Ausgrabungsstaetten auf Yucatan. Dabei bemerkten wir, wie wenig von der Maya-Kultur ueberliefert ist: Ein Jesuite sorgte mit grosser Hingabe fuer die Verbrennung der Maya-Schriften und der Schleifung verschiedenster Tempel und Anlagen. So liess er die prachtvollste Anlage komplett einreissen und baute auf dem Fundament eines Tempels ein Kloster. Dieser Inquisitor war so gruendlich bei der Ausloeschung der Maya-Kultur, dass heutiges Wissen darueber auf die Aufzeichnungen der Konquistadoren und eben dieses Moenches zurueckgehen - kaum objektive, verlaessliche Quellen. Und so sind denn auch auf den Schildern zu den einzelnen Tempeln die Worte "Vielleicht" und "Moeglicherweise" ziemlich oft genannt.
Von Merida aus wandten wir uns wieder ostwaerts und fuhren nach Chichen Itza. Diese wohl bekannteste aller Maya-Ruinen wird gepraegt durch ihren grosse Pyramide, welche von unzaehliegen Plattformen, Tempeln und sonstigen Gebaeuden umgeben ist. Da hier der Massentourismus voll eingeschlagen hat ist die ganze Anlage piekfein rausgeputzt, die Rasen werden bewaessert und ueberall wo es ein wenig Schatten hat lauern die Souvenir-Kaeufer auf ihre hilflosen Opfer: Laeuft man vorbei blasen sie Tonpfeifen, welche das laut Fauchen eines Jaguars imitieren sollen. Nach dem x-ten Mal erwacht dann wohl in jedem Touristen ein ploetzliches Interesse an Kauf und Anwendung eines der ebenfalls angebotenen Opfermesser.
Doch besichtigt man die Anlage ausserhalb der Spitzenzeit (also vor und nach den Tagesausflueglern aus Cancun), so trifft man auf eine Maya-Anlage mit wunderbaren Reliefs an Tempeln und Pyramiden. Bei einem Vergleich mit den Inka-Baumeistern muessten sich die Mayas nicht verstecken.
Von Chichen Itza aus fuhren wir via Tulum wieder zurueck nach Cancun und besichtigten auf dem Weg noch 2 Cenoten, unterirdische Hoehlen mit Stalaktiten und Reich des Maya-Gottes des Wassers, Chaac. Danach besichtigten wir noch die Ruinen von Coba, welche mind. bis ins Jahr 600 n.Chr. zurueckdatieren und so weitlaeufig sind, dass man zwischen den einzelnen Ruinen mit Velos hin- und herfaehrt.
Zurueck am Flughafen von Cancun gaben wir unser Mietwagen zurueck und fuhren mit Collectivo und Faehre zur Insel Cozumel, wo wir noch eine Woche mit Baden, Schnorcheln und Tauchen verbringen werden bevor ich alleine weiterreise nach Kuba.
Gruss aus Mexiko
Jonas
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