Profile
Blog
Photos
Videos
23.01.2012
Um 05:15 Uhr klingelt bereits mein Wecker. Schnell schalte ich ihn ab und versuche, mich so leise wie eben möglichbereit zu machen, um die anderen nicht auf zu wecken. Noch schnell etwas essen und dann geht es auch schon richtig Tram. Ausser mir sind nur wenige Leute bereits auf den Beinen. Nur einige Arbeiter und jene, die in den Cafés arbeiten sind schon unterwegs zu ihrem Arbeitsplatz. Das Tram kommt verspätet, aber da ist hier so üblich. Nach einer etwa 30 minütigen Fahrt komme ich bei der Franklinstreet an und begebe mich zum Hotel Discovery. Dort warten bereits Emily und Laura vor dem Minibus, der bereit zur abfahrt ist. Also eingestiegen und los gehts. Der Bus hält noch an mehreren Stellen in der City und es steigen noch ein paar Leute hinzu bis jeder Platz besetzt ist. Dann geht es Richtung Great Ocean Road. Unsere Fahrerin stellt sich vor. Sie heisst Yvette und scheint ein Urtier zu sein; rupig, aber mit sehr viel Humor. Jeder muss sich der Reihe nach vorstellen. Würde Yvette nicht darauf bestehen, wäre das ganze sicher nach den ersten zwei Mitreisenden abgebrochen worden. Aber ihre Sprüche lockern die Situation auf und man kommt von dem Gefühl, bei einem AA-treffen zu sein, weg. Dann ist auch schon der erste Stopp in aussicht. Toilettenpause, Café oder Tee für jene, die wollen, und natürlich wie es sich für jeden guten Touristen gehört das obligatorische Küstenfoto.
So geht es dann auch einige Zeit weiter. Immer wieder Fotostopps. Bis zu einer Stelle bei der sich alle fragen, warum sie ausgerechnet hier hält. Sie weisst uns darauf hin, dass am anderen Hügel Skippy zu sehen sei. Und tatsächlich, hüpfen dort oben zwei Kängurus durch die Landschaft. Die nächste Destination ist ein Gebiet in dem viele Qualas vorkommen. Yvettes Tip: Wenn viele Menschen unter einem Baum stehen und nach oben schauen, ist dies ein Anzeichen dafür, dass dort ein Quala im Baum hängt. Danke Yvette, das war sehr hilfreich. Wir fanden tatsächlich einige Qualas und einer hing sogar ziemlich tief. Er schien jedoch vom ganzen Trubel um ihn herum nichts mit zu bekommen. Qualas schlafen nämlich ca 20 Stunden pro Tag. Den Rest verbringen sie mit fressen. Was für ein Leben! Jedoch sind dadurch auch viele Bäume in der Umgebung richtiggehend kahl gefressen, da Qualas nur eine Sorte Eukalyptus fressen.
Der nächste Halt ist auch schon das Mittagessen. Dies wird in einem kleinen Restaurant zu sich genommen bei dem man besser die öffentliche Toilette auf der anderen Strassenseite benützt als die Restaurant eigene. Dafür war das Essen ziemlich gut. Ich hab mich diesmal für fish&chips mit Salat entschieden. Nach dem Essen ging es dann auch noch an den Strand. Alle sind bestens gelaunt und unterhielten sich fleisig. Dabei verliere ich aber irgendwo meine Sonnenbrille. Jedoch vergesse ich dies beim Anblick des nächsten Halts. Es sind die Twelve (bzw. nur noch Eleven) Apostels, eines der wohl am meisten fotografierten Landschaftsgebilde nach dem Urululu. Man hat oftmals das Gefühl, auf Postkarten werde vieles durch Photoshop aufgemotzt, jedoch kann ich an dieser Stelle sagen, bei den Twelve Apostels stimmt das, was auf den Bildern ist. Sie sind einfach fantastisch. Natürlich ist man an so einem Ort nicht alleine. Viele Touristen kommen hier her, um ein Bild zu schiessen. Jedoch sind sicher 99% von ihnen asiatischer Herkunft. Ich mag Asiaten eigentlich sehr gerne, nicht zuletzt, da sie eine exzelente Küche haben, aber bei solchen Atraktionenen haben sie die lästige Angewohnheit alles zu blockieren oder genau dann durchs Bild zu laufen, wenn man den Auslöser drückt.
Schwam drüber. Der nächste Höhepunkt ist bereits in Aussicht. Es ist eine Bucht die nur einen schmalen Zugang zum Meer hat und auf der anderen Seite eine Art Tropfsteinhöhle besitzt. Zu dieser Bucht gibt es auch noch eine Geschichte über ein Bootunglück, bei dem nur zwei überlebten. Ein junger Seemann und eine junge Frau, die er gerettet hat. Trotz Rettung ist das Leben der jungen Frau zerstört, hat sie eine Nacht mit einem Mann verbracht ohne mit diesem verheiratet zu sein. Der Seemann will sie heiraten, doch entehrt und gedemütigt hat diese bereits den Heimweg nach Übersee angetreten. Der junge Held bleibt mit gebrochenem Herzen zurück.
Hier haben wir auch die möglichkeit zu baden. Laut Yvette hat das Wasser 10-12 Grad und es fühlt sich auch so an. Dennoch tut es gut bei dem heissen Wetter, eine solche Erfrischung zu geniessen. Jetzt steht nur noch die London Bridge auf dem Programm. Einer Felsvormation, die leider vor einiger Zeit teilweise in sich zusammengebrochen ist. Dennoch ist sie immernoch sehr spektakulär.
Den Rückweg bringen wir bis auf eine kleine Toilettenpause am Stück hiner uns. Obwohl man nur sehr wenig Zeit hat an jedem Ort, ist dieser Trip sehr empfehlenswert. Noch besser ist es natürlich, wenn man selbst mit dem Auto fahren kann und so auch an einem Ort länger bleiben kann. So wie es einem halt gerade passt. Ich für meinen Teil falle tod erschöpft in mein Bett und schlafe auch sogleich ein.
- comments