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Zuerst mal: Ich lebe noch! :D Ihr müsst euch jetzt erst mal durch meinen begeisterten Text über die Atacama Wüste kämpfen und dann gibt's Infos zum Erdbeben :)
Ich kann glaube ich gar nicht in Worte fassen, wie beeindruckend ich die Gegend fand! Aber ich fange mal an:
Freitag ging's früh zum Flughafen, sodass wir schon um 13 Uhr am Hostel waren und direkt die Valle de la Luna Tour um 15 Uhr mitmachen konnten! Das ist diese typische Mondlandschaft, die man von Fotos kennt wenn man "Atacama-Wüste" googelt. Wir sind dort einen Hügel hochgekrakselt damit wir eine schöne Sicht über alles hatten, danach ging's dann noch mit Handytaschenlampe durch eine stockdunkle Höhle bevor wir uns zum berühmten Aussichtspunkt auf machten. Da wir in der Höhle wohl etwas zu lange gebraucht haben, kamen wir ca. 3 Minuten vor Sonnenuntergang an einem völlig überfüllten Ort an, von dem man allerdings auch wirklich eine unglaubliche Aussicht auf die Mondlandschaft hat! Das typische Foto vom Felsen über dem Abgrund konnten wir nicht mehr machen, da die Leute schon Schlange standen :D und die Sonne ja fast weg war! Den schönen Farbenwechsel der Felsen könnten wir jedoch auch so bestaunen! Die Berge nahmen irgendwie noch eine lila Farbe an, bevor das Licht dann ganz verschwand. Stattdessen setze der Wind ein - und zwar so richtig! :D Der wirbelte den ganzen Sand und meine Haare durch die Gegend, sodass diese eher einem Vogelnest glichen!
Samstag ging es schon früh (6.30h) los zu den Lagunas Altiplanicas. Allerdings muss man dazu sagen, dass es sich hier um chilenische 6.30h handelte, was auf Deutsch übersetzt 7.15h heißt! :D Wir frierten uns also eine 3/4 Stunde vor unserem Hostel den A.... ab um auf den Transport zu warten! Aber das war es wert!! Es gab Frühstück an der Laguna Minique auf 4.400m Höhe bei -2°C! Die Berge im Hintergrund spiegelten sich in der ruhigen Oberfläche und weit und breit war kein Mensch außer wir - da hat unser Guide wohl Gas gegeben um vor allen anderen dort zu sein! :) Einfach ein Traum!! Ich kam wirklich nicht über die Schönheit von dem Ort hinweg! Ein Stück weiter befand sich noch eine weitere Lagune (Laguna Miscanti), bei der wir unsere ersten Vicuñas gesichtet haben!
Im Anschluss ging's in ein kleines Inkadorf mit dem Namen Socaire, was für einen kleines Zwischenstopp und zum Armband kaufen ganz nett war. Weiter ging's in die Salar de Atacama - eine riesige Salzwüste! Hier fuhren wir zur Laguna Chaxa, an der es Flamingos zu sehen gab und bei der man das Ende kaum sehen konnte! Kaum in Worte zu fassen wie schön es dort war! Die Flamingos, die sich im Wasser spiegelten, mit Vulkanen dahinter, wirkten wie Windows Hintergrundbilder! Gegen 2/3 Uhr ging es dann völlig überwältigt zurück nach San Pedro, wo wir ein bisschen durch die "Stadt" schlenderten und feststellen mussten, dass es mehr Touristen als Einwohner in diesem kleinen Wüstendorf gibt! Außerdem gibt es 48 Touranbieter, was bei 5.000 Einwohnern schon echt auffällt :D
Sonntag haben wir uns den Vormittag "frei genommen" :D und uns ein bisschen mit dem Hostel-Hund beschäftigt. Nachmittags packten wir unsere Bikinis ein und führen zur Laguna Cejar die so einen hohen Salzgehalt hat, dass man wie auf dem Toten Meer an der Wasseroberfläche treiben kann - wenn man sich denn in das eiskalte Wasser traut! :D Wenn man aber erst mal seine Position an der Oberfläche eingenommen hat war es einfach der Wahnsinn!! Egal in welche Richtung man schaute, am Ende der Wüste hatte man einen unglaublich schönen Blick auf die Berge und Vulkane! Und auch das "floaten" war eine Erfahrung die ich vorher noch nicht gemacht hatte! Wir besichtigten noch die Ojos de Salar, 2 Löcher mit Wasser drin - nicht unbedingt so spektakulär - und fuhren dann zur Laguna Tebinquiche, um wieder mal einen atemberaubenden Sonnenuntergang in einer Salzwüste mitzuerleben!!
Am Montag wussten wir dann besser Bescheid und warteten drinnen, da wir schon um 5 Uhr abgeholt werden sollten, um zu den Geysiren zu fahren. Schon auf dem Weg dahin merkten wir, wie kalt es sein wird, da die Scheiben vom Bus anfingen einzufrieren! Es gab nach der Ankunft ein kleines Frühstück bei -9°C! Die Temperatur fiel noch weiter auf -11°C bis dann die Sonne aufging und es langsam wärmer wurde! Aber die kalten Temperaturen waren auch eigentlich eher nebensächlich, weil das was wir dort sahen echt unglaublich war! Ein ganzes Feld voll mit sprühenden Quellen mit Höhen von bis zu 60 Metern! Die Geysire haben draußen eine Temperatur von ca. 85°C und unter der Erde sogar bis zu über 200°C. Entstehen tun sie dadurch, dass es zum einen vulkanische Aktivitäten dort gibt und so unter der Erde kaltes Wasser auf heißes Gestein trifft, was dazu führt dass sich das Wasser erhitzt und einen Ausgang sucht, der Ausgang ist dann der Weg nach oben, was vielen kleinen Explosionen gleicht, weshalb es auch so wirkt als würden die Löcher sprühen. Aber ich denke die Fotos - die ich in den nächsten Tagen mal hochladen werde - können das noch besser beschreiben als ich! :D Eins habt ihr ja schon hier als Titelbild :)
Dann haben wir noch Llamas oder Alpacas gesehen, die kann ich leider nicht richtig unterscheiden :D Am Abend waren wir noch mit einer Tour Sterne gucken, was uns nicht so richtig überzeugt hat! Der Sternenhimmel ist zwar wirklich der Wahnsinn und wirkt fast wie ein eingefrorenes Feuerwerk, aber durch das Teleskop haben wir angeblich den Saturn gesehen, wobei es uns eher vorkam, als hätte jemand einen Aufkleber da rein geklebt :D Also beim nächsten mal einfach zu Hause bleiben und nach oben gucken - ist genau so schön! :)
Dann war auch schon unser letzter Tag gekommen - viel zu schnell! Zuerst war Sandboarding geplant, aber das wurde dann doch nix, darum haben wir uns dazu entschieden Fahrräder zu mieten und zu den Ruinen de Quitor zu fahren. Von dort mussten wir wieder ein bisschen hochkraxeln und hatten einen super schönen Blick über die Region um San Pedro und auf einen der Vulkane. Wir sind dann noch ein Stückchen weiter gefahren, was auch einfach wieder richtig schön war! :) Und dann gab's noch einen frisch gepressten Saft von einem Bully-Laden am Straßenrand :) Die Fahrräder waren leider nicht so der Wahnsinn und jetzt können wir nicht mehr sitzen :D Gut, dass wir zurück geflogen sind und nicht die 24h Busfahrt zurück nach Santiago gebucht haben :D
Ja und dann war es irgendwann 20 Uhr Abends und ich saß an meinem Laptop im Esszimmer als ich dachte, dass mein Körper plötzlich anfangen würde zu zittern. Als dann aber auch mein Bildschirm anfing zu wackeln, merkte ich, dass etwas nicht stimmen konnte. Ein Erdbeben! Fabián und Fernando kamen auch sofort aus dem Wohnzimmer zu mir und sagten mir, dass ich mich unter den Türrahmen stellen soll und dass es stark sei (está fuerte!), und so nicht normal ist - Danke! Das hat mich super gut beruhigt :D Alles war auf einmal am Wackeln - selbst die Wand an der ich mich festhielt! Mein Herz sprang mir fast auf der Brust und ich versuchte nur die Gesichtsausdrücke meiner Mitbewohner zu deuten, die mir sonst immer erzählt haben, dass die Chilenen sich von Erdbeben nicht aus der Ruhe bringen lassen würde - gestern aber schon! Es wurde sofort Familie im Norden angerufen, bei denen die Elektrizität ausgefallen war und das Geschirr aus den Schränken fiel. Das blieb uns zum Glück erspart und nach mindestens 2 Minuten hörte es auch langsam auf. Ich konnte gar nicht glauben, dass die Wände nicht mal Risse hatten so sehr haben die gewackelt! Es gab noch zwei Weitere Erdbeben an dem Abend und unzählige kleine Nachbeben, bei denen ich mir nie so ganz sicher war, ob es tatsächlich welche sind oder ob es nur mein Herz war, dass so doll geschlagen hat! :D Wahrscheinlich beides! Das Beben hatte eine Stärke von 8,3 wovon in Santiago 7,9 ankamen. Die Stadt muss wirklich wahnsinnig gut für so etwas ausgerüstet sein, denn es ist nichts zerstört wurden. Als Vergleich: In Haiti hat mal ein Beben der Stärke 6 alles zerstört. Das war auf jeden fall eine Erfahrung für's Leben, die ich nicht unbedingt nochmal erleben muss... Von den Tsunamis ist nur die Küste betroffen, allerdings sind die auch nicht sehr stark ausgefallen.
Jetzt bin ich erst mal für die nächsten Tage in La Serena bei der Familie meines Mitbewohners, da am 18.09. hier Nationalfeiertag ist :) Danach kümmer ich mich dann mal um die Fotos! ;)
Bis bald! :)
Eure Sara
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Christine Dehne Ist der helle Wahnsinn was du so erlebst. Möchte ja nur teilweise mit dir tauschen.