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'Please follow me!' Eine Mischung aus 'Och nö, ne...' (Ich habe keine 30 Meter zuvor erst mich und mein ganzes Gerödel organisiert und Abmarsch bereit gemacht.) und 'Oh s***...!' geht mir durch den Kopf.
Kurz schaue ich mich um, in der Hoffnung dass vielleicht doch jemand anderes gemeint ist, doch da ist niemand. Mit meinem großen Backpack und freundlich unschuldigem Lächeln falle ich beim Zoll offensichtlich auf und werde direkt rausgezogen. Eine halbe Woche später wird mir in Malaysia bei der Einreise dasselbe passieren.
Die Frage, ob ich etwas zu verzollen habe, verneine ich und bin mir im gleichen Moment schon nicht mehr so sicher. Eigentlich habe ich mich gar nicht so genau mit den Zollvorschriften von Singapur beschäftigt. Bei einer schnellen gedanklichen Überprüfung des Inhalts meines Rucksacks fällt mir aber nichts ein, was den Zoll interessieren könnte. Dann kommt mir plötzlich die Rückseite meiner arrival card wieder in den Sinn. Auch im Flugzeug wurde mehrfach darauf hingewiesen. Auf Drogenschmuggel steht die Todesstrafe.
Ich muss an Berichte denken, in denen Touristen die Drogen (angeblich) untergejubelt wurden.
In diesem Moment bin ich froh, meinen großen Rucksack während des Fluges in eine separate abschließbare Tasche verfrachtet zu haben. Diese 300 Gramm haben sich gerade bezahlt gemacht und sei es nur für das gute Gewissen.
Singapur ist bekannt für seine vielen und teilweise hohen Strafen. Ich bin gespannt, wann ich das erste Bußgeld bezahlen muss. In der U-Bahn darf man nicht mal was trinken und essen natürlich sowieso nicht, ansonsten kostet es mehrere hundert Euro. Dafür ist es allerdings auch sehr sauber in der U-Bahn und auf den Bahnhöfen. Zur Wasserflasche hätte ich bei den Temperaturen hin und wieder aber schon gern mal gegriffen. Im Hostel wird mir beim check-in gleich eine ganze Liste von Verboten heruntergebeten. Beim vierten Verbot schalte ich ab. Das kann ich mir nicht alles merken. Die wichtigsten stehen aber zum Glück auch nochmal zum Nachlesen an der Innenseite der Zimmertür (siehe Foto). Ich musste beim Anblick ziemlich schmunzeln.
Es gibt aber auch viele andere nützliche Dinge in Singapur, die mir auffallen. Zum Beispiel gibt es an bestimmten Ampeln für ältere Menschen oder Menschen mit einer Gehbehinderung die Möglichkeit durch das Scannen einer speziellen Karte an der Ampel die Ampelphase zu verlängern.
Öffentliche Transportmittel sind extrem preiswert, dass es sich schon fast gratis anfühlt. Der Eintritt in den Botanischen Garten ist tatsächlich gratis und definitiv einen Besuch wert. So könnte ich noch viele weitere Beispiele anführen.
Nach dem wuseligen Hongkong bin ich erstaunt wie entspannt und vergleichsweise ruhig es in Singapur zugeht.
Immerhin leben in Singapur auch 5,5 Mio Einwohner.
Nach 3 entspannten Tagen schaffe ich es Bußgeldfrei nach Malaysia einzureisen. Auf mich wartet eine siebenstündige Zugfahrt nach Kuala Lumpur.
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