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Voller Tatendrang nahm ich die heutige Etappe nach Ohrid auf mich. Das Navi zeigte knapp 4h Fahrtzeit an.
Jetzt fuhr ich so richtig durch die Landwirtschaftszone von Albanien. Überall waren die Bauern aktiv auf ihren Feldern. Ich musste auch mehrmals ein Ross oder Esel-Gespann überholen. Es fühlte sich etwas zurück versetzt in der Zeit an. Die Strassen wurden auch immer schlechter je näher ich Nordmazedonien kam.
Dann endlich sah ich auf der albanischen Seite den Ohridsee. Auch hier einfach nur Wow-Effekt. Ich entschied mich für den Grenzübergang, wo ich dem Ohridsee auf der albanischen Seite noch entlang fahren konnte. Es gab da noch zwei grössere Orte, viele Bunker (Albanien ist ja das Land mit den meisten existierenden Bunker) und die Leute waren am Baden. Die letzten 5km zur Grenze waren sehr mühsam über eine nicht geteerte Strasse. Ich hatte dann irgendwie schon ein ungutes Gefühl, ob ich hier überhaupt über die Grenze komme. Aber dann kam ganz normal ein Häuschen und ein Zollbeamte. Aber rüber kam ich leider nicht. Er sagte mir, dass er die Greencard brauche. Leider wusste ich nicht was, das war. Er sagte internationale Autoversicherung und noch immer wusste ich nicht was es war. Mit hängendem Kopf musste ich also wenden. Sie sagten mir, dass ich beim anderen Grenzübergang vielleicht rüber komme.
Mal wieder brauchte ich die Hilfe von Fabian. Er klärte zuhause ab, was es ist und ich sagte ihm aber, dass ich schon umgekehrt bin.
Wieder die mühsame ungeteerte Strasse und dann weitere 33km bis zur anderen Grenze zurück. Leider wiederholte sich das mit der Greencard. Ich durfte vom Grenzbeamten Internet, damit ich diese Versicherung bei meiner Versicherung einfordern konnte. Er hatte glaub ich etwas bedauern und wollte mir die Busse von 50 Euro nicht aufbrummen. Ich war fast soweit und dann klopfte es an der Autotür, wieder der nette Beamte. Er lasse mich durch und ich soll ihm das Dokument dann einfach per Whatsapp senden. Der war jetzt echt sehr freundlich. Ganz durch war ich aber immer noch nicht. Natürlich wurde ich noch gefilzt. Es sah auch etwas komisch aus, dass ich mit 2 grossen Koffern reise. Ich erklärte ihm die Situation und dass mein Freund dann wieder in Ohrid dazu stösst, aber unter uns, kann das ja wirklich jede sagen. Er wollte dann in den Koffer von Fabian schauen. Da ich ja aber eh nichts geschmuggelt hatte, konnte er gerne alles unter suchen. So dann endlich geschafft.
Auf dem Weg nach Ohrid ging es mit den schlechten Strassen weiter. Es hatte extrem viele Schlaglöcher und Wölbungen im Teer. In Ohrid suchte ich dann die Unterkunft, aber nach dem ich etwa zwei Runden gedreht hatte und nicht fündig wurde, gab ich auf. Ich fuhr dann am Ohridsee auf der mazedonischen Seite entlang bis zu einer Kirche, die an der Grenze zu Albanien ist. Die Strasse war wieder sehr happig. Es war sehr kurvenreich und wieder voller Schlaglöcher. Dort angekommen stellte ich fest, dass es gar nicht die berühmte Kirche ist. Also wahrscheinlich war es auch eine berühmte Kirche und auch eine schöne, aber ob sich der Weg gelohnt hätte, wenn ich es gewusst hätte, eher nicht;). Dann fuhr ich von dort direkt an den Flughafen und kam pünktlich um 17:00 Uhr an. Heute war das Wetter ausnahmsweise etwas bewölkt, aber trotzdem warm.
Und da kam er wirder der Fabian. Ich war schon recht froh darüber. So ganz alleine noch weiter durch den Balkan wäre wohl schon anspruchsvoll geworden.
Fabian übernahm dann auch gleich das Fahren und fand auch auf Anhieb die Unterkunft. Ziemlich müde vom ganzen Tag mussten wir uns noch die Tipps der Gastgeberin anhören. Es war ja sehr nett, aber wir beide mochten gar nicht mehr zuhören.
Am Abend liefen wir noch zu der berühmten Kirche. Die war nämlich in Ohrid selber und heisst St. John. Nach dem wir noch eine Kirche vorher besuchten, dachten wir, dass wir eine Abkürzung nehmen können, aber haben dann einen falschen Weg gewählt. Eine ältere Dame sprach dann Schweizerdeutsch mit uns und nahm uns kurzerhand durch den Garten ihres Appartments mit. (Abkürzung geglückt)
Die St. John Kirche war dann die Kirche, die ich unbedingt sehen wollte.
Jetzt war es aber Zeit, um Essen zu gehen. Mit dem Boot liessen wir uns ins Zentrum chauffieren. Das war zur Abwechslung auch mal noch witzig. Wir gönnten uns einen Kebab bzw. Dürüm und zum Dessert frische Donuts. Danach schlenderten wir durch die Altstadt zurück zu unserem Appartment.
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